Biographie

Max Windmüller wurde 1920 als Sohn eines jüdischen Schlachters in Emden geboren. Hier wuchs er auf und verbrachte seine Kindheit. Als SA-Männer 1933 den Gewerbeschein des Vaters einzogen, wanderte die Familie in die Niederlande aus. Max Windmüller war u.a. Mitglied der Groninger Jugend-Alija, die junge Juden zur Auswanderung nach Palästina vorbereitet.

Obwohl er 1939 schon an Bord eines Schiffes mit dem Ziel Palästina war, ließ er sich überreden, dieses wieder zu verlassen, um einer Organisation zu helfen, sich um jüdische Flüchtlinge zu kümmern. Nach dem Kriegsausbruch und der Eroberung der Niederlande durch die Wehrmacht versuchte er nicht, sich selbst aus dem Zugriffsbereich der Nazis zu entfernen. Windmüller setzte vielmehr in Untergrundorganisationen sein Leben ein, um anderen jüdischen Flüchtlingen das Untertauchen oder Entkommen zu ermöglichen. Etwa 100 junge Juden wurden von Windmüller persönlich in die Freiheit geschleust, die gesamte Gruppe Westerweel rettete 393 Juden. Nicht einmal der Aufenthalt im Konzentrationslager Westerbork, von wo er nach kurzer Zeit floh, brachte ihn dazu, seine riskanten Hilfsaktionen zu beenden. In den Niederlanden, Belgien und Frankreich arbeitete er mit Widerstandsnetzwerken zusammen und half, mit gefälschten Papieren ausgestattet, hunderten Flüchtlingen.

Im Juli 1944 wurde Max Windmüller in Frankreich verhaftet. Für ihn begann eine qualvolle Odyssee durch mehrere Konzentrationslager, in denen er Zwangsarbeit leisten musste. Am 21. April 1945, wenige Wochen vor der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, wurde er während eines Todesmarsches am Straßenrand erschossen.