Würde man eine Schweigeminute für jedes Opfer des Holocaust halten, wäre es 11 Jahre lang still.
Dieser Satz ging am 27. Januar durch die Medien und bewegt viele Menschen. So auch den Verein ZWEITZEUGEN e. V., der sich in diesem Jahr ganz besonders die Frage stellte, wie man auf andere Art den Opfern des Holocaust gedenken und an ihre Geschichten erinnern kann. Außerdem musste ein Weg gefunden werden, dies in solch einer außergewöhnlichen Zeit digital umsetzen zu können. Und sie fanden eine Antwort, die „Lange Nacht der Zweitzeug*innen“, an der wir als Schülerinnen und Schüler des Max am Abend des 27. Januars 2021 teilnehmen durften.
Die Zoom-Veranstaltung wurde gemeinsam von den Zweitzeug*innen und „Awo l(i)ebt Demokratie“ organisiert und von etwa 400 Menschen aus ganz Deutschland und sogar aus der ganzen Welt besucht. Zu Anfang stellten die zwei Moderatorinnen aus beiden Organisationen ihre Vereine und Projekte vor, sprachen über den Gedenktag generell und erläuterten ihre Idee, die “Lange Nacht” als Experiment für eine Form des Gedenkens zu veranstalten. Auch sie waren sichtlich von der großen Zahl an Teilnehmer*innen überwältigt und berührt, gingen jedoch sehr souverän damit um.
Zu Anfang des weiteren Programmes präsentierten zwei Zweitzeuginnen die Geschichte von Frieda Kliger in einer beeindruckenden Mischung aus sehr persönlichen Erzählungen und ergänzenden Hintergrundinformationen, wie wir es von den Zweitzeug*innen kennen. Im Folgenden wurden in drei Break-out-Räumen mit jeweils beeindruckenden um die 100 Teilnehmenden drei weitere Überlebensgeschichten erzählt und im großen Rahmen mit einer psychologischen Keynote bezüglich der Traumatisierung der Überlebenden des Holocaust ergänzt. Durch die gesamte Veranstaltung zog sich ein bereichernder Austausch mit willkommenen Zuschauerfragen und am Schluss erhielten die Veranstalter*innen ausschließlich positives Feedback zu der interessanten, berührenden und insgesamt sehr gelungen Gedenkveranstaltung.
Der Abend führte uns erneut das große Potenzial des Konzeptes der Zweitzeug*innen vor Augen und wir freuen uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit ihnen im Rahmen unseres Projekts “Keep The Memory Alive”. Der Verein findet mit seiner Arbeit einen großartigen Weg, das Ziel, welches auch wir mit unserem Projekt verfolgen, zu erreichen: Die Erinnerung wachhalten – Keeping the memory alive. Unser geplantes Treffen im Februar muss zwar leider verschoben werden, aber das hält unsere Zusammenarbeit nicht auf und wir freuen uns auf gemeinsame Projekte in der Zukunft!
Bericht: Mia Bredebusch (10c)