Die Stifterin: Frau Dr. Dora Grete Hopp
Die Oberstudienrätin Dr. Dora Grete Hopp wurde 1911 in Kattowitz (Oberschlesien) geboren. Ihr Vater war der Ingenieur Franz-Arthur Hopp, er kam aus Schleswig-Holstein, ihre Mutter Emilie aus Hessen. Dr. Dora Grete Hopp entpuppte sich schon sehr früh als außergewöhnlich intelligentes Kind. 1929 legte sie im Alter von 19 Jahren das Abitur ab. Lehrerin wollte sie werden, ein Studium ergreifen, das ihr die Welt der Sprachen und Geschichte eröffnete, einen Beruf ausüben, der sie unabhängig machte. So wollte es auch ihre Mutter Emilie. Sie war eine arbeitsame und strebsame Frau, die es bereits Anfang des Jahrhunderts aus eigener Kraft schaffte, sich als Buchhalterin ein selbstständiges Leben zu erwirtschaften. Tapfer, gütig, selbstlos sei sie gewesen, so schrieb die spätere Stifterin aus Emden es in Verehrung für ihre Mutter nieder. Emilie Hopp starb 1940 im Alter von 67 Jahren in Haspe, wo sie zeitweise gelebt hatte.
Nach dem Studium und der Lehrerausbildung kam Dr. Dora Grete Hopp 1952 zur damaligen Oberschule für Mädchen nach Emden. Strenge Maßstäbe und unbedingte Wahrheitsliebe kennzeichneten ihre pädagogische Arbeit.
Dr. Dora Grete Hopp war auch eine Frau, die sich nicht scheute, auf dem Markt um jeden Groschen zu feilschen, die Bücher im Geschäft eher auszuleihen versuchte, als sie zu kaufen, die sich kaum eine Anschaffung für ihre Wohnung gönnte und sich bescheiden kleidete. Da war aber auch die Dr. Dora Grete Hopp, die den begabten und mittellosen Studenten sechs Jahre lang 1.000,00 DM aufs Konto überwies. Über beträchtliche Mittel verfügte sie schon damals, diese stammten aus verschiedenen Ersparnissen und den Verkäufen von Grundstücken.
Trotz ihres Reichtums blieb Dr. Dora Grete Hopp bis zu ihrem Tod eine unscheinbare Erscheinung, die abgeschieden in ihrer kleinen Wohnung lebte, umgeben von wenigen Erinnerungsstücken, zwischen Büchern und Zeitschriften, aus denen sie ihren Wissensdurst bis in die letzten Tage stillte. Bis zum Ende ihres Lebens blieb ihr die tiefe Liebe zur Mutter. Dr. Dora Grete Hopp starb am 29. Juli 1987 in Emden und fand ihre Ruhestätte neben ihrer Mutter auf dem Friedhof der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Hagen/Haspe.
Seit dem Jahre 1966 wurde Frau Dr. Dora Grete Hopp durch den Steuerberater Hermann Thomssen aus Emden in wirtschaftlichen und steuerlichen Angelegenheiten beraten. Am 20.06.1986 wurde nach vielen Überlegungen die testamentarische Verfügung und die freie Entscheidung über die Errichtung der Emilie-Hopp-Gedächtnisstiftung zum Gedenken an ihre Mutter getroffen. Testamentarisch berief Frau Dr. Dora Grete Hopp den Steuerberater Hermann Thomssen und dessen Sohn Dr. Lutz Maria Thomssen sowie den Bankprokuristen Manfred Eckerle auf Lebenszeit in den Vorstand der Stiftung, dem auch der jeweilige Schulleiter des Gymnasiums am Treckfahrtstief und sein Stellvertreter während ihrer Amtszeit angehören sollten.
Die Testamentseröffnung erfolgte am 08.10.1987 beim Amtsgericht Emden. Am 14.06.1988 erteilte die Bezirksregierung Weser-Ems die Genehmigung zur Errichtung der Stiftung. Im September 1988 erfolgten die ersten Entscheidungen über die Vergabe von Mitteln, danach erfolgt jeweils im März satzungsgemäß eine entsprechende Vergabe von Stiftungsmitteln. Mittelbarer und ausschließlicher Zweck der selbstlos tätigen Stiftung ist es, mit den Erträgnissen des Stiftungsvermögens Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums am Treckfahrtstief in Emden zu fördern. Am 01.12.1994 hat der Vorstand der Emilie-Hopp-Gedächnisstiftung eine erste Änderung der Satzung dahingehend getroffen, dass dem Schulträger Zuschüsse zum Erwerb von Geräten und Ausstattung für das Gymnasium am Treckfahrtstief gewährt werden können.
Insgesamt wurden in der Zeit von 1988 – 1997 rund 500.000 DM an Fördermitteln durch die Stiftung gewährt.
Quelle: „Hier muss das Lernen zur Freude werden … Von der städtischen höheren Töchterschule zum GaT Emden – 1872 bis 1997″
Festschrift zum 125-jährigen Bestehen des Gymnasiums am Treckfahrtstief am 15.10.1997
(Hsg. von Wolfgang Henkelmann, Helmut Kohle und Regina Peters)
Die Stifterin – Frau Dr. Dora Grete Hopp – hat testamentarisch verfügt, dass es Zweck der Stiftung sein soll, vordringlich die Einzelförderung von Schülern des GaT Emden (heute: Max-Windmüller-Gymnasium) zu ermöglichen.
Seit Ende der 80er Jahre wurden Schülerinnen und Schüler – wie testamentarisch festgelegt – finanziell unterstützt. Insgesamt betrug die Fördersumme bisher rund € 390.000,00.
Es wurden davon auch einige Projekte an der Schule gefördert (z.B. Anschaffung einer Computeranlage für Schüler, Neugestaltung der Bibliothek, Bau der Beachvolleyball-Anlage, Medienausstattung der Schule etc.). Somit hat sich die Emilie-Hopp-Stiftung als äußerst segensreich für das Gymnasium am Treckfahrtstief Emden ausgewirkt und der Vorstand ist der Stifterin – Frau Dr. Dora Grete Hopp – zu großem Dank verpflichtet.
Der Grundgedanke, auch finanziell schlechter gestellten begabten Schülern einen höheren Schulabschluss zu ermöglichen , wird deshalb im Sinne der Stifterin konsequent durchgesetzt. Vor allem gilt dies für die unverschuldet in Not geratene Schüler.
Ebenso entspricht die Einzelförderung für Klassen- / Studienfahrten unserem schuleigenen Prinzip, dass allen Schülern die Teilnahme an solchen Fahrten ermöglicht wird; d.h. finanzielle Gründe sollten kein Grund für eine Nichtteilnahme sein.
Nebenbei sei bemerkt, dass die Stadt Emden ebenfalls von den Fördermitteln profitiert, wenn Bereiche der Ausstattung der Schule von der Stiftung finanziert werden.
Der Vorstand der Stiftung besteht aus:
Herr Manfred Eckerle, Prokurist i.R.,
Herr Hans-Jürgen Hinrichs, Prokurist,
dem Schulleiter des Max-Windmüller-Gymnasiums: Herr Frank Tapper, OStD,
der ständigen Vertreterin des Schulleiters: Frau Dr. Ruesch genannt Klaas, StD‘.
Anträge auf Förderung
Nur die Erziehungsberechtigten von Schülerinnen und Schülern des Max-Windmüller-Gymnasiums können finanzielle Unterstützung durch die EHS beantragen.
Es genügt ein formloser Antrag mit einer Begründung, warum eine Förderung durch die EHS beantragt wird.
Außerdem sind aktuelle Verdienstbescheinigungen beizufügen.
Der Antrag kann einmal im Schuljahr bis spätestens Februar über das Sekretariat des Max-Windmüller-Gymnasiums bei der Emilie-Hopp-Stiftung eingereicht werden.
Die Fördermittel werden satzungsgemäß im März eines jeden Jahres vergeben.