Isaak Stein, Max Stein, Daniel Stein, Betti Stein, Fanny Stein, verh. Rosengarten, Alfred Rosengarten und Gustav Wendt – sieben Namen, die seit Dienstag wieder zum Stadtbild Emdens gehören. Wie für vierzehn weitere wurden für die genannten Personen Stolpersteine an ihren früheren Wohnorten verlegt, um so an sie zu erinnern. An der Verlegung beteiligt waren auch sieben Schülerinnen und Schüler des Max, die die Biographien verlesen haben und hier ihre Eindrücke schildern:
Lars Reckert: Warum ich mitgemacht habe, liegt auf der Hand. Weil es die Pflicht jedes einzelnen von uns ist sich zu erinnern. Vielleicht kann man Schuld nicht vererben. Was man allerdings vererben kann, ist Verantwortung. Und dieser werden wir gerecht, indem wir die Geschichte lebendig halten. Gerade heutzutage ist so etwas wichtig, um auch ein klares Zeichen gegen Rechts zu senden, denke ich. Es war schön bei einer Verlegung dabei sein zu dürfen. Wenn man mal daran denkt, dass diese Steine in ganz Europa verteilt werden – wer kann dann behaupten, aktiv bei diesem großen Projekt geholfen zu haben?
Janna Stracke: Ich habe mitgemacht, da das Thema an sich sehr interessant ist und man durch die Stolpersteinverlegung recht viel über die verschiedenen Opfer lernt. Die Verlegung war insoweit interessant, als man mal sehen konnte wie diese Steine überhaupt verlegt werden. Außerdem waren die Biografien, die man gehört und gelesen hat, sehr interessant.
Jessika Schulga: Ich habe an der Stolpersteinverlegung teilgenommen, da es mich sehr interessiert, wie diejenigen Personen, die geehrt werden, gelebt haben und in welchem Verhältnis die einzelnen Menschen zueinander standen. Außerdem interessiere ich mich auch so sehr für ältere Geschichten anderer Menschen. Und als letzten Punkt: Ich finde es wichtig, diese Leute zu ehren und ihnen das Gefühl geben zu können, dass sie nicht vergessen wurden und nun im Frieden oben weiter leben können.
Jenna Buß: Ich habe mitgemacht, weil ich die Vorstellung sehr schön fand, dass die Steine verlegt werden, um diesen Menschen die letzte Ehre zu erweisen, da eine Beerdigung für die meisten nie stattgefunden hat und auch die Tatsache, dass schon über 60.000 Steine verlegt wurden, fand ich sehr interessant. Ich war auch neugierig, was für ein Mensch der Künstler ist. Für mich waren die Geschehnisse des 2. Weltkrieges immer schon sehr lange her, jedoch wurde durch die vorgelesenen Biographien und weil man an genau dem Platz stand, an dem diese Menschen einmal gewohnt haben, alles realer und man konnte sich sehr gut in ihre Lage hineinversetzen, welches die damaligen Vergehen noch schrecklicher und unbegreiflicher wirken ließ als dies ohnehin schon der Fall war.
Julia Biskup: Mir hat die Stolpersteinverlegung sehr gut gefallen. Es war eine sehr spannende Veranstaltung, bei der man mal gesehen hat, was früher in Emden so passiert ist oder eher gesagt: mit den Juden in Emden. Es war spannend sich die Biografien anzuhören und zu sehen, was diese Menschen durchmachen mussten. Ich wollte dort gerne mitmachen, weil ich es vorher noch nicht gemacht habe und es mich interessiert hat, wie es ist. Außerdem habe ich es als wichtig empfunden, sowas nicht als „vorbei“ anzusehen, sondern sich damit zu befassen und an die Leute, die verstorben sind, nochmal zu erinnern.