Durch einen Laufkollegen erfuhr ich von einem „traumhaften Lauf durch den Leeraner Hafen“, an dem ich unbedingt teilnehmen solle. Besonders reizvoll sei der 10km-Staffellauf, bei dem die Teilnehmer 4, 3 und 3 Kilometer absolvieren müssten. Mein Interesse war geweckt, zumal so ein „Mitsommernachtslauf“ an einem Mittwochabend mal eine nette Alternative zu sonstigen Laufwettbewerben darstellt. Als Leiter der Lauf-AG kamen mir als Mitstreiter sofort die beiden Laufexperten Thomas Schnackenberg und Nils Buurmann in den Sinn (beide Jahrgang 11), die bereits beim Matjeslauf durch hervorragende Leistungen aufgefallen sind.Als die beiden, trotz Klausurstress, sofort zusagten, war die Freude natürlich groß.Mit großen Erwartungen fuhren wir also Mittwochabend nach Leer, waren uns unserer Laufstärke im Vorfeld natürlich schon bewusst. Trotzdem war die Spannung vor dem Start spürbar, denn verstohlene Blicke nach links und rechts offenbarten viele weitere starke Läufer. Bei traumhaftem Laufwetter fiel um 19:00 Uhr der Startschuss. Ich als Startläufer lief die 4km und konnte gleich einen komfortablen Vorsprung von etwa einer Minute auf die zweitplatzierte Staffel erlaufen. Hand in Hand musste der Wechsel erfolgen, sodass Nils und ich gemeinsam das Tor in der Wechselzone passierten. Nils lief ein konstantes und sicheres Rennen, konnte auf dem letzten Kilometer offensichtlich sogar nochmal Gas geben und dadurch auf seinen drei Kilometern den Vorsprung sicher verwalten. Hier und da wurden aus dem Publikum ob dieser dominierenden Laufleistung schon erstaunte Ausrufe laut. Als letztes ging Thomas auf die Strecke und zeigte den Zuschauern gleich zu Beginn schon mal, dass er nicht vorhatte, auf den letzten Metern etwas zu verschenken. Es gelang ihm sogar, sein hohes Anfangstempo über die ganzen drei Kilometer aufrecht zu erhalten, sodass er den ohnehin schon großen Vorsprung noch weiter auf über zwei Minuten ausbauen konnte. Als Thomas ins Ziel lief, war die zweite Staffel noch nicht einmal in Sichtweite. Natürlich hatten wir erwartet, um den Sieg mitlaufen zu können. Dass wir aber letztlich so dominieren würden, war schon eine Überraschung und brachte uns einige anerkennende Kommentare von unseren Mitläufern und Konkurrenten ein. Gerade die starken Leistungen der „Youngsters“ Thomas und Nils gaben Anlass zu Spekulationen, ob das GaT nicht plötzlich heimlich eine Kaderschmiede für junge Lauftalente geworden sei. Insgesamt standen für unsere Staffel 35:22 Minuten und ein ungefährdeter erster Rang von 76 angetretenen Teams zu Buche. Das Wichtigste aber ist rückblickend, dass es für alle Beteiligten ein insgesamt sehr harmonischer und spaßiger Lauf auf einer tollen Strecke war. Als Schlusssatz möchte ich meinen eingangs erwähnten Laufkollegen zitieren, der mir nach dem Zieleinlauf zuflüsterte: „Ihr habt echt ein verdammt tolles Team.“ Recht hat er!