Nach den Beschlüssen des Emder Rates zur Schulstrukturreform wird unser Gymnasium zum Schuljahr 2015 / 2016 an den Steinweg umziehen. Der andere Standort legt einen neuen Namen nahe, da die Schule sich dann nicht mehr „am Treckfahrtstief“ befindet. Um einen geeigneten neuen Namen zu wählen, haben wir ein aufwendiges Verfahren durchgeführt, das nicht nur die Schulöffentlichkeit, sondern auch die Emder Bürger mit einbezog und eine Fülle von Namensideen berücksichtigte. Unsere Gesamtkonferenz, in der Lehrer, Eltern und Schüler des Gymnasiums am Treckfahrtstief vertreten sind, hat sich mit einer überwältigenden Mehrheit für die Umbenennung in „Max – Windmüller – Gymnasium“ ausgesprochen und damit dem Schulvorstand die Empfehlung gegeben, sich für diese Namensänderung einzusetzen. Der neue Name soll keinen Bruch, sondern die Fortführung der Bildungsarbeit unseres Gymnasiums symbolisieren, das sich stets der Erziehung zu Toleranz, Respekt, Demokratie und Solidarität verpflichtet fühlte.
Zur Begründung der Benennung nach Max Windmüller (1920 – 1945)
Max Windmüller, als Sohn einer jüdischen Familie am 07. Februar 1920 in Emden geboren, hat nach Verfolgung durch die Nationalsozialisten durch seinen gewaltlosen Widerstand die Rettung vieler junger Menschen ermöglicht. Windmüller wurde am 21. April 1945 auf dem Todesmarsch nach Dachau ermordet.
Alle Schülerinnen und Schüler, die das Max-Windmüller-Gymnasium besuchen, sollen gerne auf eine Schule gehen, die diesen Namen trägt, weil er für wichtige sowie erstrebenswerte Ideale und Eigenschaften steht. Der Großteil der Schülerinnen und Schüler, die unser Gymnasium besuchen, sind Emder, dies war auch Max Windmüller, der hier seine Kindheit und einen Teil seiner Jugend verbrachte (Lebenslauf: www.mwg-emden.de).
Der Name Max Windmüllers wird mit bestimmten Werten in Verbindung gebracht. So zeigte er die Bereitschaft, sich gegen Unrecht einzusetzen und Personen zu helfen, die auf Hilfe angewiesen waren. Max Windmüllers Leben zeigt, warum Demokratie, Toleranz und Menschenrechte wichtige Güter sind, die es wert sind, errungen und verteidigt zu werden. In vielen Ländern der Welt stehen diese Güter den Menschen noch nicht zur Verfügung.
Deutschland ist heute ein demokratischer Staat, aber auch hier ist es immer wieder nötig, sich gegen Rassismus, Intoleranz und weitere Bedrohungen stark zu machen. Auf Solidarität sind in unserem Staat viele Menschen angewiesen, wenn sie diskriminiert, beleidigt oder Opfer von Gewalt werden.
Max Windmüller starb vor über 60 Jahren und ist somit eine Person aus der Vergangenheit. Die Werte, die hinter seinen Taten stehen, sind jedoch auch in unserer Gegenwart wichtig. Ein Max-Windmüller-Gymnasium kann nicht das Ziel haben, nur in die Vergangenheit zu schauen. Es will die Gegenwart und die Zukunft gestalten.
Die Ideale, nach denen Max Windmüller lebte, machen ihn zu einem Vorbild. Eine Vermittlung dieser Ideale ist für unsere Schule eine besondere Verpflichtung, welche im Schulprogramm manifestiert und durch vielseitige Aktivitäten und Initiativen gelebt werden soll.