Brennende Autos, fliegende Steine und vermummte Gestalten im „schwarzen Block“: Die Bilder des G20-Gipfels in Hamburg im Juli 2017 sind noch gegenwärtig, doch was steckte dahinter? Mit den Hintergründen dieses Ereignisses befassten sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10a und 10 b am Freitag ebenso wie mit der Geschichte der Rote Armee Fraktion (RAF) und der „No Capitalism“ – Bewegung.
Durchgeführt wurde der Workshop zum Thema Linksextremismus von Referenten der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, die für den Projekttag eigens nach Emden anreisten. Wilke Held, der die Veranstaltung zusammen mit seiner Kollegin Franziska Eber organisiert hat, zieht ein positives Fazit: „Als Politiklehrer freue ich mich ganz besonders über den Fachtag, denn die Arbeit der Referenten, die Zeitzeugen der DDR-Bürgerrechtsbewegung sind, bietet eine Authentizität, die wir den Schülerinnen und Schülern gar nicht bieten können.“
Seit acht Jahren bietet die Gedenkstätte mit Unterstützung durch Mittel aus dem Projekt „Demokratie leben!“ dieses Programm an: „Die Auseinandersetzung mit Linksextremismus in Geschichte und Gegenwart dient der Verdeutlichung der Demokratiefeindschaft, für die wir die Schülerinnen und Schüler sensibilisieren wollen“, so Anette Detering. Gemeinsam mit ihrem Mitreferenten Gerold Hildebrand gestaltete sie den ersten Teil dieses Projektes, das im Mai fortgesetzt wird: Dann wird es ein Wiedersehen zwischen Schülern, Lehrern und Referenten in Berlin geben, wenn die Schülerinnen und Schüler im Rahmen ihrer Studienfahrt das ehemalige Stasi-Gefängnis, die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, besuchen werden.
Dort soll der Projekttag in einen größeren Kontext gesetzt werden. Dies war den organisierenden Klassenlehrern bei der Planung besonders wichtig, so Held: „Ich bin der festen Überzeugung, dass beim Projekttag jeder etwas für seinen weiteren Lebensweg mitnehmen konnte, denn uns allen begegnet politisch und religiös motivierter Extremismus früher oder später.“