Nun ist es endlich soweit: Nachdem das Max bereits in den Sommerferien die Nachricht von der Anerkennung als UNESCO-Projektschule erreicht hatte, folgte jetzt die offizielle Urkunde. Während eines feierlichen Festaktes im Neuen Theater überreichte Klaus Schilling, Bundeskoordinator der UNESCO-Projektschulen, den Klassensprecherinnen und – sprechern des 5. Jahrganges stellvertretend für die Schulgemeinschaft die Urkunde aus Paris.
Seit 2014 hat das Max auf diesen Tag hingearbeitet: Nach der Aufnahme in das Netzwerk der niedersächsischen UNESCO-Projektschulen als interessierte Schule folgte 2017 der erste Statuswechsel. Seither durfte sich das Gymnasium als „mitarbeitende Schule“ bezeichnen. Mit der Aufnahme der Schule in das internationale Netzwerk der UNESCO-Projektschulen ist das Max nunmehr ein vollwertiges Mitglied dieses internationalen Verbundes, zu dem bundesweit 300 Schulen gehören und weltweit 11.500 Schulen.
Im Rahmen eines großen Festaktes wurde dieses Ereignis am Montag mit den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums und zahlreichen Gästen gefeiert: Während der knapp zweistündigen Veranstaltung, die von den Schülerinnen Sophie Ammersken und Mia Bredebusch moderiert wurde, sorgten das Max-Orchester aus Schülern und Lehrern unter der Leitung von Ronald Jacobs ebenso für eine feierlich Stimmung wie die Sechstklässlerin Lina Gieselmann, die am Flügel beeindruckte. Besondere Gänsehautmomente verursachte Emily Prellwitz (Jg.9), die ihr Publikum mit „Imagine“ und „When you believe“ begeisterte.
Dass das Max die Schwerpunkte der UNESCO-Projektschulen in den Schulalltag integriert hat, wurde im Laufe der Feier an vielen Stellen deutlich: Videos zum ERASMUS+-Projekt SIRS, dem Climate Action Project, einem Besuch zum Jubiläum der Ankunft der Exodus in Israel oder dem Red Hand Day zeigten ebenso beispielhaft den Stellenwert des UNESCO-Engagements wie die zahlreichen Grußbotschaften von internationalen Austausch- und Projektpartnern aus den USA, der Karibik, den Niederlanden, Frankreich, Belgien und der Türkei. Wie groß die Reichweite der UNESCO-Aktivitäten ist, wurde sichtbar, als die Schülersprecherin Julia Biskub und Rouven Miege auf die Bühne kamen: Als sie in ihrer Rede baten ihre Mitschüler darum baten aufzustehen, wenn sie bereits einmal an einem Austausch, der Straßenkind-für-einen-Tag-Aktion oder dem Red Hand Day mitgewirkt hatten, stand der ganze Saal – ein Zeichen ganz im Sinne von Schulleiter Frank Tapper: „Schule stellt nach meiner Überzeugung ein Gemeinschaftsprojekt dar: Schüler, Lehrer, Eltern, Mitarbeiter, Kooperationspartner, der Förderverein, der Schulträger- alle tragen gemeinsam dazu bei, dass wir unsere Ziele verfolgen können.“
Auch die weiteren Redner der Veranstaltung, neben Hartmut Brinkmann vom Schulelternrat sprach Claudia Dierkes- Hartwig vom Kultusministerium und überbrachte Glückwünsche des Ministers Grant Hendrik Tonne, machten immer wieder deutlich, welchen Stellenwert dieses Engagement hat: „Das Max Windmüller Gymnasium ist heute ein herausragender ganzheitlicher Lernort in unserer Stadt geworden. Mit einem weit über den Durchschnitt herausragenden Lehrplan, der neben den Kernfächern mit einem breiten Kompendium sozial- und geschichtswissenschaftlicher Angebote Schüler für Themen wie Zeitgeschichte, Globalisierung, Menschenrechte oder Umwelt- und Klimaschutz sensibilisiert und sie zur kreativen Projektarbeit anregt. Und das sowohl vor Ort in Emden oder international in aller Welt“, stellte Oberbürgermeister Tim Kruithoff fest.
Klaus Schilling, Bundeskoordinator der UNESCO-Projektschulen, betonte die Bedeutung von qualitativ hochwertiger Bildung und richtete sich gezielt an die Schülerinnen und Schüler: „Das Max-Windmüller-Gymnasium ist ein Ort, an dem ihr schon jetzt die Chance habt, großartig und in besonderen und innovativen Lernformaten miteinander zu lernen.“
Zu den zahlreichen Gratulanten gehörte neben diversen Kooperationspartnern und Vertretern von Parteien und Institutionen auch ein Gast des Max-Windmüller-Gymnasiums aus dem Jahre 2017: Der inzwischen 86jährige südafrikanische Freiheitskämpfer Denis Goldberg sendete seine Glückwünsche per Videobotschaft und ermunterte die Schule, eine Erziehung im Sinne der Solidarität fortzuführen. Ganz in diesem Sinne ermunterte UNESCO-Schulkoordinator Kai Gembler die Schülerinnen und Schüler, trotz schier übermächtig scheinender Probleme nicht die Hoffnung zu verlieren. Er zitierte in seiner Rede Max Windmüller: „Wir wollen nicht, dass die Tage der Ungerechtigkeit und des Krieges wiederkehren. Laßt uns von jetzt an ein Leben der Kooperation und der Gleichheit leben. Laßt uns beginnen mit unserer Selbsterziehung und unsere Fehler ausmerzen.“
Mit der Ernennung zur anerkannten UNESCO-Projektschule ist das Max für die nächsten fünf Jahre berechtigt, diesen Titel zu tragen. Danach muss die Fortsetzung der Mitgliedschaft im Netzwerk erneut beantragt werden.