50 Teilnehmer – 7 Finalisten – 3. Platz des Max im Bundesfinale in Berlin. Das ist die kurze Version spannender Tage beim Bundesfinale von der Schul-Challenge von „Baut Eure Zukunft“ unter der Leitung von Uwe Birkel von IQ-Consult und den Projektpartnern Social Impact GmbH und der Deutschen Bank Stiftung. Die Schülerinnen und Schüler, Jennifer N. (10a), Jelto Siemering (10a), Jule B. (8b) und Tamme, S. (8b) sind für spannende, ereignisreiche sowie lehrreiche Tage am Mittwoch, den 13.06.2018 gen Berlin aufgebrochen. Ziel war vorerst das Cityhostel in Berlin Mitte, in dem die Teilnehmer bis Samstag, den 15.06.2018 untergebracht waren.
Aber vorerst einen Schritt zurück: Bundesfinale in Berlin? Wie kommt das Max denn dort hin? Im Zusammenhang mit dem UNESCO-Projekt Climate Action Now, an dem das Max bereits seit längerem teilnimmt, hatten sich Jennifer N. und Jule B. mit einer innovativen Idee, dass Müllproblem an unserer Schule anzugehen, für das Bundesfinale der Schul-Challenge „Baut Eure Zukunft“ in Berlin qualifiziert.
Nun zurück nach Berlin: Der erste Workshoptag wurde im Social Impact Lab in Berlin Kreuzberg verbracht, dort haben die Schülerinnen und Schüler mit der Methode des Design Thinking, welches ursprünglich aus der Unternehmensberatung stammt, in mehreren Schritten eine Lösungsstrategie für das Sustainable Development Goal 1 (SDG 1): „Keine Armut“ entwickelt. Hierbei haben die Schülerinnen und Schüler mehrere Arbeitsphasen durchlaufen. Um die Herausforderung der Problemfragestellung zu verstehen, wurden z.B. Experteninterviews geführt und das Internet befragt. Hierbei wurde sich Grundlagenwissen für die inhaltliche Weiterarbeit angeeignet. Darüber hinaus wurden Fragestellungen auf unterschiedlichen Betrachtungsebenen formuliert und erste Schritte in Bezug auf praktikable Lösungsstrategien auf lokaler Ebene erarbeitet. Hier liegt auch die große Stärke der Design-Thinking-Methode, da Lösungen in einem kreativ fördernden Umfeld (hier: im Social Impact Lab) so angegangen werden, dass Praktikabilität und Umsetzbarkeit im Mittelpunkt stehen und die entwickelten Lösungsstrategien auf lokaler Ebene gelöst werden sollen um somit konkret zum Handeln zu kommen. Demnach stehen nicht theoretische und hoch komplexe überregionale und globale Lösungen, die aller Voraussicht nach nicht von den Schülerinnen und Schülern umgesetzt werden können, im Mittelpunkt, sondern Lösungen, die auf regionaler Ebene mit einfachen Mitteln umgesetzt werden sollen und somit das konkrete Handeln der Schülerinnen und Schüler ermöglichen.
Der zweite Tag der Challenge fand im Quartier Zukunft der deutschen Bank statt. Hier in Berlin Stadtmitte, im hochmodernen Gebäude der Deutschen Bank wurde der Design-Thinking Prozess fortgeführt. Dort haben die Schülerinnen und Schüler einen Prototyp entwickelt und ihre Lösungsideen und Lösungsstrategien auf Plakaten festgehalten. Ein weiterer wichtiger Arbeitsschritt war die Vorbereitung auf den abschließenden „Pitch“ (Kurzer Vortrag um eine Jury oder mögliche Investoren zu überzeugen).
Alle Finalisten der Challenge waren im abschließenden „Pitch“, welcher von FFH Moderator Daniel Fischer (Hessen) moderiert wurde, hoch motiviert. So auch unsere Schülerinnen und Schüler des Max, die ihre Lösung sehr gut präsentiert haben. Typisch für einen Pitch, wurden die Schülerinnen und Schüler von der Jury, welche aus Vertretern wie z.B. Heinz-Jürgen Rickert (aktueller Bundeskoordinator der UNESCO-Projektschulen), Norbert Kunz (Geschäftsführer Sozial Impact Lab – Aufbau einer Infrastruktur für soziale Innovation und die Unterstützung von Social Startups) oder Joana Breidenbach (promovierte Kulturanthropologin und Autorin zahlreicher Bücher zu den aktuellen Folgen der Globalisierung) bestand, mit Fragen in Bezug auf die Umsetzbarkeit der entwickelten Lösungsidee stark gefordert.
Das Erreichen des 3. Platzes beim Bundesfinale ist damit ein beachtlicher Erfolg für die Schülerinnen und Schüler und somit auch für das Max und wurde mit 500 € Preisgeld und einer tollen Urkunde belohnt.
Es folgen die Berichte von Jule Becker, Tamme Schulz, Jennifer Nguyen und Jelto Siemering:
Workshoptag 1 (Tamme Schulz)
Wir kamen am Mittwoch den 13.06.18 am späten Nachmittag in Berlin an. Nachdem wir unser Hostel bezogen hatten, haben wir in einer kurzen Runde den Nahraum um unser Hostel erkundet, so z.B. Checkpoint Charly.
An dem darauffolgenden Tag sind wir direkt nach dem Frühstück ins Social Impact Lab gefahren. Dort gab es zunächst eine Begrüßung vom Geschäftsführer Norbert Kunz und dann bekam jede Gruppe einen Experten vom Social Impact Lab, der uns die nächsten beiden Tage begleiten sollte, denn die Lehrer durften nicht mit uns zusammenarbeiten. Nachdem wir uns bei unseren ,,neuen Lehrern’’ vorgestellt hatten, ging es auch schon los mit der Arbeit. Alle Gruppen hatten das Nachhaltigkeitsziel „Armut“ und wir sollten einen Prototyp dazu entwickeln, wie man Armut verringern kann. Dabei sollten wir die Desing Thinking Methode anwenden.
Zunächst haben wir uns mit Videos und Texten darüber informiert, was Armut überhaupt genau ist und danach unsere Ergebnisse auf Flipchartbögen zusammengetragen. Dann sollten wir uns in die Lage der Kinder versetzten, die in Armut leben und überlegen, was sie denken, was sie fühlen und was sie sich wahrscheinlich wünschen. Als wir damit fertig waren, haben wir uns für die Interviewphase vorbereitet, indem wir uns Fragen überlegt haben, die weitere Informationen über das Thema ermöglichen. Wir wollten wissen, ob die Menschen in Berlin Kreuzberg sich als wohlhabend einschätzen und was sie unter Armut verstehen.
Für die Interviews haben wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe ist zu einer Shopping Mall gegangen, wo eher mit wohlhabenden Menschen zu rechnen ist. Die andere Gruppe ist zu einem Park (Marienplatz) gegangen, wo es eher ärmere Menschen gibt. Eine besondere Begegnung ist hierbei hervorzuheben, da wir das Glück hatten mit drei Sozialarbeitern aus Kreuzberg reden zu dürfen. Diese haben uns sehr interessante Details über Armut und Existenzangst schildern können. Als wir fertig mit den Interviews waren, haben wir die Ergebnisse zusammengetragen. Zum Schluss haben wir zwei fiktive Personen erstellt, die in Armut leben und uns überlegt, was sie sehen, denken, sagen und was sie fühlen. Dann war der Tag auch schon vorbei und wir sind wissender aber erschöpft zurück ins Hostel (Cityhostel Berlin) gefahren.
Workshoptag 1 und 2 (Jule Becker)
Nachdem wir in Ruhe gefrühstückt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Gebäude des Social impact lab in Berlin Kreuzberg. Dort fand die Begrüßung und die Vorstellung des Projektes statt. Außerdem wurde das Thema für das Finale verkündet. Es ist so, dass alle zu einem Ziel der 17 Nachhaltigkeitszielen eine Lösung erarbeiten mussten. Dazu sollten wir die Design Thinking Methode benutzen. Das Nachhaltigkeitsziel was wir alle bearbeitet haben war das SDG 1, die Kinderarmut zu beenden.
Nach der Verkündung ging es dann auch schon mit einer Mitarbeiterin des Social impact lab in unserer Gruppe an die Arbeit. Zuerst haben wir uns über das Thema informiert. Danach haben wir uns über das Thema ausgetauscht. Als wir damit fertig waren, haben wir versucht uns in die Kinder, welche von Armut betroffen sind hineinversetzt. Aus dem ganzen Material, also aus der Recherche via Internet und aus dem hineinversetzen in die Person, die von Armut betroffen ist haben wir uns dann Interviewfragen überlegt. Anschließend sind wir in zwei Gruppen durch Kreuzberg gelaufen und haben Leute interviewt. Dazu gehörten zum Beispiel, betroffene Leute oder auch mehrere Sozialarbeiter, die sich in Kreuzberg engagieren. Als letztes haben wir dann noch einen Mitarbeiter der deutschen Bank interviewt, was uns gezeigt hat, wie gegensätzlich die Einschätzungen und Meinungen zum Thema sein können. Danach mussten wir alle Interviews auswerten. Dies war sehr interessant, weil man so noch andere Einstellungen auf das Thema bekommen hat.
Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück auch schon weiter. Diesmal allerdings im Gebäude der deutschen Bank, im so genannten Quartier Zukunft. Dort ging es dann darum, sich ein konkretes Problem vom Vortag auszusuchen um daraus einen Prototyp, der das Problem löst, zu erarbeiten. So hatten wir am Ende der Arbeitsphase eine konkrete Idee für unseren Prototyp. Unsere Idee ist es in den Grundschulen Partnerschaften einzuführen, sodass die von Armut betroffenen Schülerinnen und Schüler schnellstmöglich Hilfe angeboten bekommen. Ziel ist eine gute Schulbildung für beste Chancen zu ermöglichen, dass die Kinder bereits zu Beginn ihrer Schullaufbahn beste Chancen haben aus der Armut zu gelangen. Dazu sollen Eltern der Mitschülerinnen und Mitschüler am Vormittag in der Schule helfen und am Nachmittag kommen dann Schülerinnen oder Schüler der weiterführenden Schulen um den Kindern bei den Hausaufgarben zu helfen oder mit Ihnen zu spielen und so ein optimales Betreuungsangebot zu ermöglichen.
Zum Abschluss des Tages haben alle Gruppen ihre Ergebnisse in einem „Pitch“ vorgestellt und die Jury hat diese bewertet und die Sieger prämiert.