Hallo ihr Lieben,
mein Name ist Wiebke, ich habe letztes Jahr unter dem Motto „It’s gonnABI legendary!“ mein Abitur bestanden und bin zur Zeit für drei Monate in Auckland, um mein Englisch zu verbessern und natürlich um Land und Leute kennenzulernen.
Von Anfang an habe ich mich im wunderschönen, grünen Auckland wohl gefühlt.
Die Jahreszeiten der Südhalbkugel sind umgekehrt zu unseren. Ich bin im Spätsommer angekommen (März) und so langsam macht sich der Herbst bemerkbar. Trotzdem liegen die Temperaturen immer noch über den Durchschnittstemperaturen in Deutschland.
Ich lebe in einer Gastfamilie, die mich von der ersten Minute sehr lieb aufgenommen haben, etwas außerhalb des Zentrums, in dem die EF- Sprachschule liegt.
Meine Klassenkameraden, von denen einige schon mehrere Monate hier sind, und meine Lehrer sind supernett und so sind die Schulstunden sehr schnell um. Aus einigen Klassenkameraden werden dann auch schnell Freunde, mit denen man nach der Schule zu Mittag isst, Aucklands Zentrum erkundet oder am Wochenende Trips unternimmt.
Ungewohnt war es am Anfang wirklich nur Englisch zu sprechen und auch dann, wenn einem nicht die richtigen Worte einfallen (schnell, den Englisch Lehrer nach dem fehlenden Wort fragen geht nicht). Auch wenn ich die ersten Tage öfters auf Deutsch geantwortet, komische Blicke geerntet und mich dann schnell auf Englisch verbessert habe, habe ich nun ziemlich gut in die Sprache hineingefunden und keine Probleme mehr mich zu unterhalten.
Da ich in meiner Gastfamilie und auch in der Schule nur Englisch spreche, lernt man sehr schnell dazu.
Zudem war es ungewohnt nur links zu laufen oder zu fahren. Um die Straße zu überqueren, sollte man lieber zweimal gucken.
Wie ich schon berichtet habe, liegt mein Zuhause außerhalb des Zentrums und so fahre ich jeden Tag Bus oder Zug. Anders als in Deutschland bedankt man sich ganz selbstverständlich, nach jeder Fahrt, bei dem Fahrer. Auch, wenn diese mal wieder verspätet angekommen ist oder man beim Bremsen aus dem Sitz gerissen wurde, alles egal.
Die ersten 7 Wochen habe ich schon einiges erleben dürfen: Bay of Islands, Hobbiton, Rangitoto und Waiheke Island sind nur ein paar sehenswerte Orte, die die Nordinsel Neuseelands zu bieten hat.
In den letzten 2 Wochen während der Schul-Osterferien, habe ich an einer zweiwöchigen Südinsel-Reise teilgenommen. Schon im Voraus habe ich mich mega darauf gefreut und ich wurde nicht enttäuscht.
Endlose Straßen begleitet von zahllosen Schafen führen über die Südinsel.
Gestartet in Auckland ging es über Wellington mit der Fähre auf die Südinsel. Wir waren bei unserem ersten Stop in Kaikoura, einer Stadt, die besonders für das Whale Watching bekannt ist, aber sonst nicht viele Attraktionen zu bieten hat und sehr klein ist.
Von dort aus ging es entlang des „Lindis Pass“ quer von Ost nach West nach Queenstown. Auf dem Weg haben wir an zwei großen Seen Halt gemacht (Lake Tekapo& Lake Pukaki), die beide ein super Panorama auf die im Hintergrund liegende Bergkulisse geboten haben und eine unglaublich türkis- blaue Wasserfarbe haben.
Queenstown, endlich wieder eine Stadt mit mehr als einem Supermarkt, ist bekannt und berühmt für die angebotenen Action-Aktivitäten rund um die Stadt. Ich habe mich allerdings nicht zum Skydive, Bungy-Jump oder ähnlichem überzeugen lassen und habe mich für die weniger adrenalinreiche Fahrt zum Milford Sound begeistern lassen. Der Milford Sound ist ein 14km langer Fjord, liegt in einer der regenreichsten Gegenden der Erde, eines der meistfotografierten Attraktion der Welt und gehört zum Weltnaturerbe. Hunderte Wasserfälle stürzen an den Hängen hinab. Wir hatten auch das Glück, dass es geregnet hat und so bot uns der Milford Sound seine wahre Schönheit und von allen Seiten waren Wasserfälle zu sehen.
Mit dem Milford Sound und Queenstown haben wir auch den südlichsten Punkt unserer erreicht und anschließend ging es entlang der Westküste wieder Richtung Norden.
Nach weiteren Stops am Franz Josef Gletscher und in Westport, haben wir den Abel Tasman Nationalpark an der Nordküste der Südinsel erreicht.
Dort haben wir bei super sonnigem Wetter eine Kajak Tour gemacht. Nachdem wir den Hinweg zur Conversation Bay mit dem Kajak zurückgelegt haben, sind wir den Coastal Track (ca. 10km), mit durchgehendem Blick auf die wunderschönen Buchten des Nationalparks, zu Fuß zurück.
Nach dem Nationalpark ging es auch schon so langsam wieder Richtung Auckland. Ein letzter Stop, allerdings schon wieder auf der Nordinsel, war in New Plymouth an der Westküste. Dort gab den Mount Taranaki, einen wie im Bilderbuch geformten Vulkan mit Schneespitze, zu bestaunen.
Am letzten Tag, zurück nach Auckland, haben wir noch die Waitomo Glühwürmchen Höhle und ein Kiwi- Haus besucht. Ich habe dann auch endlich nach zwei Monaten Neuseeland Kiwi-Vögel gesehen. Der Nationalvogel der Neuseeländer ist nachtaktiv und keinesfalls so klein wie eine Kiwi-Frucht, sondern so groß wie ein Huhn und blitzschnell.
Alles in einem bin ich super glücklich mich für diese Reise entschieden zu haben.
Meine Highlights waren die großen Seen und der Milford Sound. So etwas Faszinierendes habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Aber eigentlich kann man alle fünf Minuten anhalten, um die unbeschreibliche Natur zu bestaunen. Die ganzen Fotos die man macht, können die echte Schönheit gar nicht wirklich zeigen.
In einem Monat bin ich auch schon wieder in Deutschland und eigentlich will ich noch gar nicht daran denken. Die Zeit vergeht viel zu schnell, um zu realisieren, was man gerade für ein tolles Abenteuer erlebt.
Meine letzten Wochen sind schon so durchgeplant, dass ich auch wirklich noch alles sehen kann, was ich mir vorgenommen habe.
Ganz nach meinem Abimotto „It’s gonnABI legendary!“ hat mein erstes Jahr ohne Schule legendär begonnen und wird hoffentlich auch so weiter gehen!
Liebe Grüße nach Emden,
Wiebke! 🙂