Die Statistiken, die Heiko Brahms vom Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr (B.A.D.S.) Oberstufenschülern des Gymnasiums am Treckfahrtstief präsentierte, sind nach wie vor erschreckend: „Zwar sind die Zahlen der Verkehrsunfälle mit Personenschäden in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken, doch verunglücken immer noch zu viele Menschen auf Deutschlands Straßen: 2010 gab es bei 288.297 Unfällen 308.550 Leichtverletzte, 62.620 Schwerverletzte und 3.648 Getötete.“
Bei knapp 10% der Unfälle mit Todesopfern waren Alkohol oder Drogen mit im Spiel, so Brahms, der hauptberuflich als Richter am Leeraner Amtsgericht arbeitet. Er wies darauf hin, dass nach wie vor besonders junge Menschen häufig verunglücken: „Jedes fünfte Verkehrsopfer unter den Getöteten und Verletzten war 2010 zwischen 18 und 24 Jahren alt – und das, obwohl der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe nur bei 8% der Gesamtbevölkerung liegt.“
Neben Alkohol wird immer häufiger der Konsum anderer Drogen als Ursache für Verkehrsunfälle festgestellt, so Brahms. Entgegen des rückläufigen Trendes bei der allgemeinen Zahl der Verkehrsunfälle habe die Zahl der Drogenunfälle in den letzten zwanzig Jahren deutlich zugenommen, wobei zusätzlich von einer hohen Dunkelziffer auszugehen sei, erläuterte der Verkehrsexperte. Eindringlich wies er deshalb in seinem Vortrag auf die Folgen von Alkohol und Drogen für die Fahrtüchtigkeit hin.
Anlass für den Besuch von Brahms am GaT war die Teilnahme der Schüler des Kunstleistungskurses an einem Plakatwettbewerb des Bundes gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr. Im Unterricht ihrer Lehrerin Dr. Nina Hinrichs hatten die Schülerinnen sich kreativ mit den Gefahren von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr auseinandergesetzt und anschließend im Rahmen der Informationsveranstaltung ihre Ergebnisse präsentiert. Brahms zeigte sich beeindruckt von den Arbeiten und freute sich über das Engagement des Kurses: „Da nach wie vor überproportional häufig junge Verkehrsteilnehmer verunglücken, kann nur die bewusste Auseinandersetzung mit diesem Problem Leben retten.“