Endlich geht es los: Nach intensiven Vorarbeiten in den vergangenen Monaten haben sich jetzt die Vertreter der Partnerschulen getroffen, mit denen das Max-Windmüller-Gymnasium im Rahmen eines neuen ERASMUS+-Projektes in den nächsten drei Jahren kooperieren wird. Neben einigen Abstechern in die Umgebung, darunter nach Borkum, stand bei dem ersten Treffen der elf Lehrerinnen und Lehrer aus den Niederlanden, Norwegen, der Türkei und Martinique in Emden die Planung der konkreten Gestaltung des Projektes im Vordergrund. Dieses trägt den Kurztitel SIRS, der das Ziel der zukünftigen Arbeit bereits verdeutlicht, denn er steht für „Social integration of refugees through sports“.
„Wir freuen uns sehr, dass dieses Projekt von der EU bewilligt worden ist“, so Frank Tapper, Direktor des Max-Windmüller-Gymnasiums. „Damit führen wir die Arbeit fort, die wir im letzten Jahr mit unserem Projekttag Flucht und Migration, unserem Willkommensfest für Flüchtlinge und weiteren dazugehörigen Aktionen begonnen haben. Durch die Zusammenarbeit mit unseren Partnern erhoffen wir uns weitere Impulse für eine erfolgreiche Integration der zu uns gekommenen Menschen.“
Die Zusammenarbeit mit Schulen aus anderen Ländern soll verdeutlichen, dass die Aufnahme von Flüchtlingen und deren Integration bei weitem kein exklusives Problem Deutschlands ist: „In der Türkei haben wir sehr viele Flüchtlinge, die unsere Schule besuchen“, schildert die in Izmir arbeitende Lehrerin Burçin Arpaslan. Auch Norwegen hat eine ganze Reihe von Menschen aufgenommen, vor allem aus Syrien und Afghanistan. „Dies hat eine massive politische Diskussion über den Umgang mit Flüchtlingen und deren Integration ausgelöst“, wie Heidi Ree aus Oslo erläutert. „Unser Ziel ist deshalb, mehr über die Flüchtlinge zu erfahren, Politiker und Hilfsorganisationen einzubeziehen und so die Integration zu verbessern.“
Von großer Bedeutung ist dabei der Austausch über unterschiedliche Herausforderungen und Herangehensweisen in den jeweiligen Ländern. Deshalb sollen die Schüler der teilnehmenden Schulen miteinander kommunizieren und regelmäßig ihre Arbeit vorstellen, etwa über einen YouTube-Kanal.
Zudem sollen sich die Teilnehmer natürlich auch persönlich kennenlernen: Im Januar wird eine Delegation des Max-Windmüller-Gymnasiums nach Martinique reisen, um dort mit den Schülern des Lycée de Bellevue zusammenzuarbeiten. Auch auf der Karibikinsel leben inzwischen viele Menschen, die aus ihrer Heimat geflohen sind. Im Gegensatz zu den anderen Projektteilnehmern stammen diese allerdings vorwiegend aus Haiti, das in den vergangenen Jahren durch Erdbeben noch weiter ins Elend geraten ist als ohnehin schon zuvor.
Das wird allerdings nicht das einzige Treffen sein: „Im März 2017 erwarten wir Schüler und Lehrer aus den teilnehmenden Ländern“, so Frank Tapper. Das erste große Meeting aller Schulen findet angesichts des Reformationsjubiläums in Emden statt. Auch in den folgenden Jahren wird es solch ein Gesamttreffen geben: 2018 ist dafür Leeuwarden vorgesehen, 2019 wird entweder Oslo oder Izmir Gastgeber sein.
Am Projekt beteiligte Schulen:
- Montessori High School aus Leeuwarden/ Niederlande
- Konak Mimar Sinan Orta Okulu aus Izmir/ Türkei
- Elvebakken videregående skole aus Oslo/ Norwegen
- Lycée de Bellevue in Fort-de-France/ Martinique, Frankreich
- Max-Windmüller-Gymnasium Emden