Selten ist ein Fußballspiel mit soviel Spannung erwartet worden: Nach der überraschend knappen Niederlage der Max-Lehrer bei der Drachenboot-ReGaTta am Montag trauten nicht wenige dem in den vergangenen Jahren recht deutlich unterlegenen Pädagogen-Team einiges zu. Insofern war schon beim Einlaufen in das mit über 600 Zuschauern besetzte Kickers-Stadion die Stimmung besser als beim Confed-Cup.
Beide Mannschaften liefen nahezu in Bestbesetzung auf: Letztmalig konnte das Lehrerteam auf Mahdi Vasiri-Nasrin zurückgreifen, der bereits im Vorjahr für viel Unruhe gesorgt hatte. Zudem lief erstmals Wilke Held auf, der gerade vom schleswig-holsteinischem Verband erworben wurde. Auch die Schülermannschaft wird es wohl so nie wieder geben: Neben Kapitänin Okka Gröneveld traten viele weitere Altvordere an, die wohl in der nächsten Saison angesichts des dann erworbenen Abiturs nicht mehr für das Schülerteam spielberechtigt sind.
Von Beginn an zeigte sich, dass es hier mehr als nur um einen gemütlichen Kick ging: Ambitionierte Angriffsbemühungen beider Teams trafen auf konsequentes Tackling, so dass das Spiel lange torlos blieb. Dabei war zunächst auch nicht viel von konditionellen Vorteilen der im Schnitt doch deutlich jüngeren Schülermannschaft zu spüren.
Umso überraschender fiel das 1:0 durch Tamme Nauschütt, der mit einem platzierten Schuss den Lehrer-Keeper Knebel überwand. Wie so oft sorgte auch dieser Treffer für emotionale Aufruhr im Lehrerteam: Kurzzeitig wurde das bis dahin erfolgreiche taktische Konzept außer Acht gelassen und folgerichtig ließ das 2:0 durch Tobias Schilase nur wenige Sekunden nach dem Führungstreffer auf sich warten. Mit diesem Spielstand konnten die Schüler ihre Lehrer kommen lassen, doch wurde bis zur Pause von dieser Seite nichts mehr zustande gebracht. Vielmehr sorgte ein Stellungsfehler Severin Tillmann, des bis dahin souverän agierenden Kapitäns der Lehrer-Mannschaft, für einen klaren 3:0-Spielstand, mit dem die Spieler in die Kabinen gingen.
Bis zum Wiederanpfiff wurden beinahe 100 Schülerinnen und Schüler auf den Platz gerufen: Schulleiter Frank Tapper ehrte und beglückwünschte diese für hervorragende Leistungen im Sport und bei Wettbewerben Lernen und dankte zudem für das vielseitige Engagement. Alle Schülerinnen und Schüler bekamen dafür eine Urkunde überreicht. Zudem sorgte ein besonderer Gast für einige Irritation: Ein Känguru tauchte plötzlich neben Moderator Kai Gembler auf. Anlässlich der Ehrung der besten Teilnehmer beim diesjährigen Känguru-Wettbewerb hatte sich Organisator Jochen Scheuermann in ein Kostüm gehüllt, um auch dafür Urkunden und Preise zu überreichen.
Nach der Halbzeit erlebten die Zuschauer zunächst nahezu eine Wiederholung der ersten Hälfte: Trotz zum Teil wütender Bemühungen gelang keiner Seite ein Torerfolg, bis Tillmann seinen Fehler aus der ersten Halbzeit wieder gutmachte. Ein Rechtsschuss des Routiniers ließ den jungen Keeper Mats Lang alt aussehen und sorgte noch einmal für neue Energien bei den Lehrern: Angriffswelle um Angriffswelle rollte nun in Richtung Schülertor und so war es keine Überraschung, dass der Anschlusstreffer fiel. Als Torschütze durfte sich Detlef Hillers in den Spielberichtsbogen eintragen lassen: Trotz erheblicher Handicaps, Hillers konnte nur mithilfe zahlloser Kinesio-Tapes zum Spiel antreten, gelang dem Krummhörner Tiefplatz-Spezialisten das 3:2 nach Pass von Tillmann. Nicht wenige Fußball-Connaisseure fühlten sich nun an legendäre Partien wie die 2:1-Niederlage der Bayern im Championsleague-Finale gegen Manchester im Jahr 1999 erinnert und hofften nun auf eine Wende des Spiels. Doch Bonno Elster machte diese Hoffnungen zunichte: In seinem letzten Spiel für die Schüler sorgte Elster mit einem Heber für das 4:2 und erzielte damit den Siegtreffer.
Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Linus Klemd, der das Spiel jederzeit im Griff hatte, gab es noch die Urkunden für die Sieger des Drachenboot-Rennens, bevor dann mit der Zeugnis-Übergabe das Schuljahr 2016/2017 endete.