Noch kommt der Begriff etwas sperrig über die Lippen: „Kratzerschutz“ – das ist die Bezeichnung für ein Werkstück, das Oscar Zabrowski und Alexandre Bühler im Rahmen eines Praktikums in der VW-Akademie hergestellt haben. Die beiden 15jährigen Schüler des Lycée Français de Varsovie (LFV) in Warschau haben eine Woche Einblicke in die Welt des Automobilbaus in Emden gewonnen. Zustande gekommen ist dieser Besuch durch die enge Kooperation des Gymnasiums am Treckfahrtstief mit dem französischen Gymnasium in Warschau: Bereits seit 2007 finden regelmäßig Austauschfahrten statt, die dazu geführt haben, dass beide Schulen auch im Rahmen der Berufsorientierung zusammenarbeiten. „Durch die langjährigen Beziehungen hat sich der Kontakt inzwischen soweit etabliert, dass Schüler beider Schulen diesen gerne nutzen, um neben einem Ausflug in die Arbeitswelt auch ihre Fremdsprachenkenntnisse anzuwenden und zu erweitern“, erläuterte Koordinator Severin Tillmann, der den beiden Jungen ihre Praktikumsplätze vermittelt hat.
In Emden wohnen Alexandre und Oscar bei den GaT-Schülerinnen Emma Kolk und Johanna Phillips, die sich beide bereits auf ihren Besuch in Warschau freuen: Anfang Juni wird Zehntklässlerin Johanna nach Polen reisen, um dort ebenfalls eine Woche ihres Betriebspraktikums zu erfüllen. Noch steht zwar nicht fest, wo sie arbeiten wird, doch würde sie gerne in einem größeren Hotel oder vielleicht der französischen Botschaft arbeiten.
Emma nimmt hingegen am sechsten Austausch zwischen dem GaT und dem LFV teil: Anfang Mai wird sie mit einer Gruppe von Mitschülern aus dem neunten Jahrgang in Begleitung von Dr. Susanne van Hove und Martin Stenke nach Polen reisen, bevor die polnische Delegation Mitte Juni Emden besucht. Dann werden auch wieder Alexandre und Oscar dabei sein, die bereits jetzt einiges von der Seehafenstadt gesehen haben. „Emden ist klein, aber schön“, urteilten die beiden Warschauer, die schon ersten Kontakt mit ihren ostfriesischen Austauschpartnern Henk Fisser und Finn Bjerknes aufnehmen konnten, denn Schulleiter Frank Tapper ließ es sich nicht nehmen, alle Beteiligten der diesjährigen deutsch-polnischen Begegnungen zu einem Gespräch einzuladen: „Als Europaschule freuen wir uns natürlich besonders über den Besuch unserer polnischen Gäste“, so Tapper, der auf eine erfolgreiche Fortführung des inzwischen traditionsreichen Zusammenarbeit hofft. Oscar und Alexandre können das nur unterstützen, denn beide sind sich einig, von dem Besuch in Emden profitiert zu haben: „Es ist sehr interessant, ein Praktikum im Ausland zu machen.“