Nach wochenlangem Training machten sich ein Team angehender Abiturienten und zahlreiche ehemalige Schüler, die nun für den Emder Ruderverein starten, auf den Weg zu einer ganz besonderen Paddelstrecke: Zum 25. Jubiläum des Drachenbootfestivals starteten die Emder mit 150 weiteren Teams in Hannover und waren vier Tage lang am Nordufer des Maschsees auf Kurz- und Langstrecke im Einsatz. Sogar Teams aus Kanada und der Schweiz sowie die amtierenden Weltmeister waren dabei. Der Hannoversche Kanu-Club stellte dazu ein Rahmenprogramm inklusive großer Abendveranstaltungen auf die Beine. Die Emder übernachteten vier Tage lang am Zeltplatz direkt an der HDI-Arena. Unterstützt wurde die Reise vom Förderverein der Schule, dem Fahrschulcenter Emden, der Firma Detering und der Stadtwerke Emden.
Als jüngstes Team der ganzen Regatta und ohne Carbon-Paddel rechneten sich die Noch-Schüler angesichts der starken Konkurrenz sportlich kaum Chancen aus und sorgte gleich das erste Rennen für Ernüchterung: Als Viertplatzierte verpassten die Schüler ebenso wie das ERV-Team knapp den direkten Einzug ins Viertelfinale. Beide mussten deshalb in die Hoffnungsläufe am Nachmittag, wo es angesichts des Regattaplans zu einem direkten Duell zwischen beiden Mannschaften kam. Direkt nebeneinanderliegend starteten beide Boote in ein unglaublich spannendes Rennen, bei dem die Schüler als Sieger am Ende acht hundertstel Sekunden vor dem ERV-Boot lagen, das trotz des zweiten Platzes als Zeitschnellster ebenfalls in das Viertelfinale einzog.
Diese starke Leistung bestätigten die Max-Schüler im Viertelfinale: Während das ERV-Boot als Fünfter die nächste Runde verpasste, gewannen die Schüler ihren Lauf souverän und zogen damit ins Halbfinale am Sonntag ein. Hier bewies das Team erneut Nervenstärke und zog als Zweitplatzierter mit einer neuen Bestzeit von 1:10.87 min ins A-Finale ein. Dort reichte es schließlich für Platz 5 von 49 Teams in der Fun-Sport-Klasse – ein sensationelles Ergebnis, das durch Platz 15 des ERV-Teams noch abgerundet wurde.
„Die Rennen waren ein unglaubliches Erlebnis“, freute sich Kapitän Tobias Bruns über die Leistung des Schüler-Bootes. „Wir sind als Team immer weiter zusammengewachsen.“
Keine leeren Worte, wie sich am Pfingstmontag zeigte: Trotz der Anstrengungen der vergangenen Tage gingen die Schüler noch einmal auf die Strecke. Im Verfolgungsrennen über 2000 Meter starteten sie mit insgesamt 25 Teams im 10-Sekunden-Takt. Die Emder gingen als Vorletzte auf die Strecke und schlossen schnell auf zwei davorliegende Boot auf, mit denen sie sich ab der Wende einen spannenden Kampf lieferten. Seite an Seite schenkten sich die Teams nichts und zogen sich gemeinsam bis zum Ziel, das die Bald-Abiturienten nach einem unglaublichen Endspurt in einer Zeit von 9:44,1 Minuten als Dritter überquerten. „Eine ganz starke Leistung, die für viel Beachtung und Anerkennung bei den Routiniers gesorgt hat“, berichtete Steuermann Kai Gembler, der als Trainer bereits jetzt auf die Emder Hafenmeile am 29.06.2019 gespannt ist, denn natürlich sind dort beide Teams wieder dabei.