Climate Action NOW! – dass der Klimawandel Realität ist, gilt längst als gesichert: Angesichts der steigenden globalen Temperaturen erwarten Forscher einschneidende Veränderungen, die Auswirkungen auf vielfältige Bereiche haben werden. Wie stark diese ausfallen werden, hängt maßgeblich davon ab, wie wir uns künftig verhalten – und genau darum geht es beim Climate Action Project der UNESCO. Insgesamt 26 Schulen aus Deutschland nehmen an diesem Projekt teil, an dem wiederum 25 Länder weltweit mitwirken. Auch das Max-Windmüller-Gymnasium gehört zu diesem Kreis, der in Zukunft Ideen und Konzepte gegen den Klimawandel entwickeln soll.
In der Autostadt in Wolfsburg, die das Projekt maßgeblich unterstützt, trafen sich Schüler und Lehrer des Max, um mit dem Kooperationspartner „Baut Eure Zukunft“ und den mitwirkenden UNESCO-Schulen aus Deutschland die komplexen Probleme und Anforderungen des Klimawandels gemeinschaftlich anzugehen. Hierbei standen vor allem die sechs Richtlinien des Climate Action Projekts wie z.B. „ein Klimateam aufstellen“ oder „Klimawandel fächerübergreifend unterrichten“ im Mittelpunkt der Tagung. Vor allem der Austausch von Konzepten und Ideen der teilnehmenden Schulen ist von erheblichem Interesse. Des Weiteren wurde an konkreten Fragestellungen wie zum Beispiel der Müllvermeidung und Möglichkeiten zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Müllproblematik gearbeitet. Dabei ist der „GREAT PACIFIC GARBAGE PATCH“, eine Ansammlung von hunderttausender Tonnen von Plastikteilchen zwischen Amerika und Asien mitten im pazifischen Ozean, nur die Spitze des „Müllberges“. Müllvermeidung fängt dabei bereits im Kleinen in der Schule an, wobei Konzepte der Müllvermeidung, der inhaltlichen Thematisierung in den einzelnen Unterrichtsfächern wie Biologie oder Erdkunde und der Sensibilisierung für die Problematik im Schulalltag, aufgearbeitet werden müssen.
In Wolfsburg wurde das Max durch die Schülerinnen Jennifer Nguyen und Jule Becker und die Lehrer Franziska Eber und Johannes Hessel vertreten.
Von der Tagung berichten Jennifer Nguyen und Jule Becker
Jule Becker:
Bei diesem Workshop ging es vor allem darum, wie unsere Schule noch klimafreundlicher werden kann. Die Veranstalter sowie die anderen Projektpartner hatten viele Ideen, wie wir unsere Schule noch weiter entwickeln können. Es ging z.B. darum, welche Möglichkeiten es gibt, die Mitschüler über den Klimawandel zu informieren und wie man die Probleme des Wandels für die Menschen am besten lösen kann.
Darüber hinaus haben wir am Freitag eine Methode kennen gelernt, das so genannte „Design Thinking“, welches speziell auf die Probleme und Nachhaltigkeitsfragen in Schulen eingeht. Dabei sind wir zu dem Ergebnis gekommen, das unsere Schule ein großes Problem mit dem Müll z.B. in der Mensa hat. Wir haben uns deshalb viele Gedanken dazu gemacht, wie wir das Müllproblem in den Griff bekommen können. Um zu Lösungen zu kommen, haben wir mit anderen Schülern des Workshops sowie Experten (z.B. Facilitymanager der Autostadt, einer ehemaligen Schulleiterin und weiteren Lehrern) ausführlich über Lösungen gesprochen und diskutiert. Am Ende haben wir dann ein Projekt erarbeitet, welches wir mit dem Klimarat, dem Klimaparlament und der Weltretter-AG und natürlich euch allen bald umsetzen wollen.
Jennifer Nguyen:
Nach einer vierstündigen Zugfahrt kamen wir in Wolfsburg an und liefen zur Autostadt. Dort stellten wir in den Räumlichkeiten der Autostadt ein Plakat auf, welches wir zuvor in der Weltretter-AG erstellt hatten. Jede Schule stellte auf Plakaten ihre bereits gemachten Erfahrungen und Fortschritte vor. Nach einer Begrüßung des vor Ort anwesenden UNESCO-Teams um Heinz-Jürgen Rickert und dem Autostadt-Team, hatten wir die Möglichkeit, uns die Plakate in Form eines Gallery-Walks anzusehen und den Teilnehmern Fragen dazu zu stellen.
Der Workshop begann mit einer Gruppenaufteilung nach Schulen. Gemeinsam sollten wir uns gegenseitig berichten, welche der vorgegebenen Richtlinien des Climate Action Projekts schon erfüllt und welche gerade in Planung sind. Im Anschluss wurden die zusammengefassten Fortschritte von jeder Schule vorgestellt. Darunter Projekte, wie zum Beispiel eine UNESCO-AG, in der, wie auch bei uns im Klimarat, Projekte erstellt und durchgeführt werden oder eine zum Energiesparen installierte Fotovoltaik-Anlage auf dem Schuldach errichtet werden soll. Am nächsten Tag starteten wir mit einer Einleitung in den Design Thinking Prozess. Dabei konnten wir uns für Themenbereiche entscheiden wie z.B. „Nachhaltige Schul- und Schulhofgestaltung“ oder „Lokale und regionale Partnerschaften vorantreiben“. Wir wählten den Themenbereich „Nachhaltige Schulgestaltung“, den wir nach dem Design Thinking Verfahren dann bearbeiteten. Am Ende des sehr produktiven Tages hatten wir eine gute und kreative Idee bzw. Lösung, wie wir den Müll in unserer Schule reduzieren können, ausgearbeitet.
Des Weiteren hatten wir im Laufe des Workshops viel Zeit, um uns mit den anderen Schülerinnen und Schülern auszutauschen und somit Erfahrungen, Ideen und Inspirationen zu sammeln.