Am Dienstag, den 1.11.2016 unternahm die Klasse 9c im Rahmen einer Deutschstunde, gemeinsam mit ihrer Deutschlehrerin Frau Scheele, eine Exkursion zur Kunsthalle Emden. Neben dem Besuch der Ausstellung von Nikolai Astrup sollten hier ebenfalls Formen des kreativen Schreibens ausprobiert werden.
Zu Beginn bekamen wir eine Führung durch die Ausstellung.
„In seinem Heimatland Norwegen zählt Nikolai Astrup (1880 – 1928) zu den bekanntesten und beliebtesten Künstlern. Er gilt aufgrund seiner Motive als der „norwegischste Maler“: seine romantischen Gemälde und Druckgrafiken der wilden und beeindruckenden Natur sowie des traditionellen Lebens West-Norwegens haben das Bild dieses Landes und seiner Einwohner entscheidend geprägt. Nikolai Astrup wurde durch seine ausdrucksvolle Malerei und seine innovative Druckgrafik zu einem der bekanntesten norwegischen Künstler des 20. Jahrhunderts. Wie sein Landsmann Edvard Munch erweiterte er die Möglichkeiten des Holzschnitts und verwischte bewusst die Grenze zwischen Druckgrafik und Gemälde.“ (http://kunsthalle-emden.de/astrup/)
Danach machten wir einen Workshop zum Thema kreatives Schreiben. Wir wurden in Gruppen eingeteilt, von denen jede zu einem frei wählbaren Bild eine Geschichte schreiben sollte. Wir haben uns von eindrucksvollen Bildern inspirieren lassen und anschließend in einem Brainstorming auf eine Geschichte geeinigt. Die Bilder haben unsere Phantasie sehr angeregt. (Beispiel.: Sommernachtswende → Feuer → Hexenverbrennung…), sodass letztendlich vier lustige, interessante und spannende Geschichten dabei herauskamen. Es war ein sehr interessanter Ausflug, bei dem sich der eine oder andere neu für die Kunst erwärmen konnte.
Bericht: Reyk Buurman
Hier einige Auszüge aus den vier entstandenen Geschichten:
1) „Seit 2 Tagen war ich jetzt unterwegs und hatte sehr viel erlebt und gesehen, doch das, vor dem ich nun stand, übertraf alles, was ich bisher gesehen hatte. Es war, als wäre ich durch ein Portal in eine Märchenwelt gestiegen. In den Momenten, in denen ich dieses Bild begutachtete, fühlte ich mich so, als gäbe es keine Probleme mehr auf der Welt. Alles lebte in Harmonie.“
2) „Ich halte das nicht mehr aus. Ich will hier weg! Jeden Tag sitze ich am Fenster und warte auf den Sommer. Ich will endlich was erleben. Und ich will die Welt kennenlernen. Aber stattdessen sitze ich hier nur rum und warte.“
3) „Gestalten wuchsen aus den Getreidefeldern und ein eisiger Wind zog durch das Dorf und ließ die Fensterläden klappern. Die Geister, die die Seelen der Verstorbenen besaßen, hielten inne. Vor ihnen stand der Geist eines kleinen Kindes. Seine großen, mit Tränen gefüllten Augen, erwärmten ihre Herzen. Mit der Hilfe des Kindes entdeckten sie die Macht der Liebe und wandten sich gegen die Schneekönigin.“
4) „Achiminamene war traurig. Ihre Schwester starb qualvoll im Hexenfeuer, während das gesamte Dorf ausgelassen tanzte und feierte. Auch in den umliegenden Dörfern wurden Hexenverbrennungen gefeiert, die ihren Orden betrafen. Für die Menschen der Region war es ein Tag der Freude, doch für Achiminamene der schwärzeste in ihrem Leben.“