„Es wuchs in Burgunden solch edel Mägdelein,/ Daß in allen Landen nichts Schönres mochte sein./Kriemhild war sie geheißen und ward ein schönes Weib,/ Um die viel Degen mußten verlieren Leben und Leib.“ – Etwa 800 Jahre alt mögen die ursprünglich mittelhochdeutsch gehaltenen Verse sein, die gleich zu Beginn des Nibelungenliedes die Figur der Kriemhild in das Zentrum der folgenden Handlung stellen. Kein moderner Text also, den sich die Theater AG des Max-Windmüller-Gymnasiums vorgenommen hatte: Das umfangreiche Heldenepos stellt angesichts der Vielzahl seiner Figuren, der wechselnden Handlungsorte und nicht zuletzt des Mittelhochdeutschen eine besondere Herausforderung dar. Um diese zu bewältigen, wurde das Werk radikal reduziert und modern aufbereitet. In nur knapp einer Stunde wurde die Rachegeschichte Kriemhilds in der Aula der IGS Emden erzählt: Immer wieder untermalt von dröhnender Metal-Musik entwickelte sich das Geschehen dabei auf einer karg eingerichteten Bühne, die den Schauspielern viel Raum gab, um sich auszuprobieren. Mit viel Spielfreude gelangen dem Ensemble dabei viele beeindruckende Bilder, durch die der alte Stoff die Zuschauer zu begeistern wusste.
Schulleiter Frank Tapper dankte allen Schauspielern und insbesondere AG-Leiter Matthias Frank für die überzeugende Inszenierung, die auch im Rahmen des Schultheatertreffen in Osnabrück zu sehen sein wird.