Ein Schüler – Kongress zur 24. UN-Klimakonferenz ist ein wichtiger Termin, an dem das Max bzw. der Klimarat unbedingt teilnehmen muss. Das dachten sich auch die Schülerinnen und Schüler Janna Stracke 11a, Julia Straub 10c und Tamme Ehrlich 8a, Mitglieder des Klimarates.
Klima – Schüler – Gipfel? Warum das denn? Anlass ist die COP24 (Conference of the Parties), welche Anfang Dezember in Katowice in Polen stattfindet und unter dem Motto „Gemeinsam den Wandel gestalten“ die Agenda der Klimakonferenz 2018 vorgibt. Dabei ist die Konferenz die wichtigste seit der COP21 im Jahr 2015, bei der das Abkommen von Paris mit den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs) verabschiedet wurde. Nachdem in Paris beschlossen wurde, welche Ziele sich die Staatengemeinschaft setzt und welche Verpflichtungen die Staaten haben, gilt es jetzt zu entscheiden, wie die Klimaziele weltweit verbessert werden können.
An diese Fragestellung knüpfte der Schüler-Klima-Gipfel, welcher vom 21. – 22. November in Bad Salzuflen (NRW, Kreis Lippe) stattfand, an. Hierbei wurden zu Beginn der Konferenz erst einmal die „Basics“ besprochen: „Ist der Klimawandel eine Lüge?“, „Wie funktioniert Klimaforschung?“, „Grundlagen des natürlichen und anthropogenen (vom Menschen gemachten) Klimawandels“. Besondere Highlights waren unter anderem eine von Schülerinnen und Schülern moderierte Talkrunde mit namenhaften Klimaforschern wie Dr. Klaus Grosfeld und Dr. Tobias Bayr, welche die globalen Klimaszenarien näher beleuchteten. Des Weiteren wurde Live-Interviews mit Schülerinnen und Schülern aus Sambia und Shanghai (China) moderiert, wobei relevante Klimafragen aus regionaler Sicht besprochen wurden. Nachmittags gestaltete sich das Programm mittels spannenden Schüler-Workshops, wie z.B. „Eine grüne Schüler-Firma gründen“, „Dem Klimawandel widerstehen – Möglichkeiten in der Entwicklungszusammenarbeit“, „Das Monash Simple Climate Model: eine interaktive Webseite zum Verständnis von Klima und Klimawandel“, welche von Experten (z.B. von unserem Projektpartner – terre des hommes ) angeleitet wurden.
Abschließend ist festzuhalten, dass es unter der Berücksichtigung des „Whole system approach“ (alle Akteure, die am Wandel beteiligt sind, sollen an den Debatten teilnehmen) der Veranstaltung gelang, so gut wie alle Akteure, die beim Klimawandel von Interesse sind, in die Diskussion miteinzubeziehen. Hierbei wurden neben der wissenschaftlichen Expertise auch weitere Akteure wie z.B. Politiker und Unternehmen in den Prozessverlauf der Tagung involviert.
Ein besonderer Dank gilt der Stadt Emden, besonders Jann Gerdes (Fachdienst Umwelt – Klimaschutzmanager im Projekt „Masterplan 100% Klimaschutz“), der die Teilnahme am Schüler-Klima-Gipfel durch die Bereitstellung von Geldmitteln erst ermöglicht hat.
Im Folgenden ein Bericht über das Treffen von Teilnehmerin Julia Straub:
Die Hinreise nach Bad Salzuflen verlief sehr angenehm. Bei einem Zwischenstopp von knapp 1 Stunde in Oldenburg haben wir die Möglichkeit genutzt uns in eine Bäckerei zu setzen und zum einen dort über den kommenden Tag zu reden und zum anderen uns untereinander besser kennenzulernen. Die weitere Reise verlief ohne Probleme und war entspannt. Das Hotel in Bad Salzuflen war sehr schön und lag in der Nähe des Kurparks, den wir im Verlauf des Abends erkundet haben. Das Abendessen im Restaurant war sehr gut. Der Empfang von den Veranstaltern des Schüler-Klima-Gipfels, welche am gemeinsamen Abendessen ebenfalls teilgenommen haben, war sehr herzlich. Wieder im Hotel angekommen sind wir schnell und auch müde in die durchaus bequemen Betten gefallen.
Am nächsten Tag war ich zum einen etwas aufgeregt und zum anderen war die Vorfreude auf das, was da kommen sollte, groß. Frisch gemacht und mit neuer Energie ging es dann zum Theater, das als Kongresszentrum der Veranstaltung diente. Die Teilnehmer, die aus ganz Deutschland angereist waren, wurden bereits im Foyer von Schülerinnen und Schülern, die bei der Austragung der Tagung beteiligt waren, empfangen und herzlich begrüßt. Nach einer kurzen Begrüßungsrede der Verantwortlichen und Moderatoren ging es los. Dabei wurden uns auf interessante Art und Weise wichtige Aspekte des Klimas und dessen Wandel durch den Menschen verdeutlicht. Vor allem wurde uns klar, dass, wenn wir jetzt nicht handeln und uns aktiv gegen den Klimawandel stellen, es für unsere Welt wie wir sie jetzt kennen zu spät ist. Dies hat uns ein Klimatologe in einer Power Point-Präsentation eindrucksvoll gezeigt und sehr anschaulich erklärt. Auch die Skype-Interviews, bei denen es ein paar technische Komplikationen gab (Aufbauprobleme der Verbindung über Skypen nach Afrika), waren sehr interessant, da man hierbei deutlich merkte, dass Klimawandel nicht nur bei uns in Deutschland thematisiert wird. Besonders eindrucksvoll waren dabei die Berichte der Schülerinnen und Schüler aus Sambia und Shanghai, da zwar die Gründe für den Klimawandel generell identisch beschrieben wurden, aber die Auswirkungen und Lösungsstrategien sich deutlich unterscheiden. Es folgten die Schüler-Präsentationen im Green-Picture Award, die mir auch sehr gut gefallen haben, da dabei wirklich klar wurde, dass das Engagement der Schülerinnen und Schüler eine Menge bewirken kann. Hierbei wurden unter den Finalisten des Wettbewerbs drei Gewinner ausgesprochen, die für ihre Projekte mit Geldpreisen belohnt wurden.
Nach der Fülle an Informationen (Reden, Diskussionen, Skyp-Interviews, Podiumsdiskussionen, Power-Point-Vorträgen, …) wurden wir dann in unsere Workshop Gruppen aufgeteilt. Ich habe mich bei dem Workshop „Zukunftszeichner, zeichne deine Vision für 2050“ angemeldet. Mein Workshop war insgesamt sehr interessant aufgebaut, wobei ebenfalls der Spaß an der Sache nicht fehlte. Wir verstanden uns in der Gruppe, die im Workshop neu gebildet wurde, sehr gut und mussten viel lachen, haben aber auch gut mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern erfolgreich zusammengearbeitet. Dabei wurde eine Vision für 2050, also für uns eine Erde, in der wir die Probleme des Klimawandels in den Griff bekommen haben, positiv gezeichnet. Für uns also ein positives Ende der Klimaproblematik. Dennoch klar: Der Weg dorthin ist noch nicht gegangen.
Nach den Workshops haben wir uns wieder im Theater getroffen, wobei die Ergebnisse der Workshops abschließend vorgestellt wurden. Zusammen mit den Schülerinnen und Schülern des JAG, die ebenfalls am Gipfel teilgenommen haben, gingen wir zum Bahnhof, wo uns genau vor der Nase unser Zug davonfuhr. Trotz der bereits eintretenden Dämmerung und der bitteren Kälte auf dem Bahnsteig waren wir noch gut gelaunt und hatten durchaus Spaß. Als dann endlich der nächste Zug kam (mit 20 Minuten Verspätung), wurde es etwas hektischer, da das Erreichen von Anschlusszügen in der Schwebe hing. Letztendlich haben wir einige Züge verpasst und mussten etwas längere Wartezeiten in Kauf nehmen. Spät am Abend, kamen wir ungefähr gegen 22:15 Uhr am Emder Bahnhof müde, aber wohlbehalten an.
Im Großen und Ganzen war der Klima-Schüler-Gipfel ein sehr tolles Erlebnis, bei dem ich viel gelernt und viel mitgenommen habe. Als Bonus durfte ich auch ein paar sehr nette Mitschüler aus anderen Bundesländern/Schulen und von unserer Nachbarschule kennen lernen, denen der Klimawandel auch nicht egal ist. Mir hat es viel Freude bereitet beim Schüler-Klima-Gipfel mit dabei zu sein!
Julia Straub