Petersberger Klimadialog: Laura Oldewurtel für UNESCO in Berlin

Jennifer Morgan, Staatssekretaerin und Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswaertigen Amt, Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Moderatorin Eva Schulz (Bild: photothek.de)

„Die Klimakrise ist das größte Sicherheitsproblem für alle Menschen.“ – Dies ist ein Zitat von Außenministerin Annalena Baerbock, das im Rahmen des Petersberger Klimadialogs 2022 fiel.

Der Petersberger Klimadialog ist eine Konferenz, die der Vorbereitung einer erfolgreichen internationalen Klimakonferenz dient. Der erste Petersberger Klimadialog wurde von Deutschland ins Leben gerufen und wird seither immer in Deutschland, zusammen mit dem Gastgeberland, abgehalten.

Dieses Jahr luden Deutschland und Ägypten gemeinsam Vertreter aus 40 verschiedenen Ländern ins Auswärtige Amt in Berlin ein, um die COP27, die im November in der ägyptischen Küstenstadt Sharm El-Sheik stattfinden soll, vorzubereiten.

Gruppenbild mit Außenministerin Baerbock im Anschluss an die Panel Diskussion (Bild: photothek.de)

Ein neues Dialogformat, was es so zuvor noch nicht gab, wurde dieses Jahr direkt im Anschluss an den Petersberger Klimadialog ausprobiert. Außenministerin Baerbock wollte explizit mit jungen Menschen der Zivilgesellschaft sprechen, um sich darüber auszutauschen, wie junge Leute mit ihren Erfahrungen und ihrem Engagement zukünftig mehr in die Außenpolitik integriert werden können. Für diesen Austausch wurden Vertreter*innen von verschiedenen Organisationen aus Deutschland eingeladen, wie bspw. von der Greenpeace- und der BUNDjugend, FridaysForFuture oder vom Verein Evangelischer Freikirchen, sowie junge Delegierte aus verschiedenen Ländern der Erde.

Laura Oldewurtel, Vorsitzende des Max-Klimarates, vertrat die UNESCO-Projektschulen

Unter den 40 jungen Teilnehmer*innen war auch Laura Oldewurtel, stellvertretend für die UNESCO-Projektschulen. Auf Einladung des Auswärtigen Amtes durfte sie im Weltsaal, wo zuvor noch Politiker*innen aus der ganzen Welt über die Klimakrise und die Klimakonferenz debattierten, an dem informativen Austausch teilnehmen. Moderiert wurde der Dialog von der Journalistin Eva Schulz, auch bekannt aus dem funk-Podcast Deutschland3000. Ebenfalls zu Gast waren Igor Levit, weltweit bekannter Pianist und politischer Aktivist, der sich gegen Antisemitismus und Rassismus und bei FridaysForFuture engagiert, sowie Domitila Barros, eine nachhaltige Unternehmerin und Influencerin, die in ihrer Kindheit als gebürtige Brasilianerin selbst die Folgen des Klimawandels zu spüren bekam.

Ebenfalls zu Gast: Weltklassepianist Igor Levit

Neben Gastgeberin Annalena Baerbock war auch Jennifer Morgan zugegen. Morgan ist vor einigen Monaten von Baerbock zur Staatssekretärin und Sonderbeauftragten für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt ernannt worden. Zuvor war sie Geschäftsführerin von Greenpeace International, trat aber dann im Februar zurück, um ihre Stelle als Staatssekretärin anzutreten.

Die Themen waren vielfältig: von der Einbindung von jungen Menschen im globalen Süden in die internationale Politik, über die Effekte des Ukrainekrieges, wie beispielsweise die Gaslieferungen und die Auswirkungen dieser Geschehnisse auf die Klimakrise, bis hin zur feministischen Außenpolitik und die Frage nach Menschenrechten. Allein die Bandbreite dieser wenigen Fragen zeigt, mit wie vielen Problemen die heutige Gesellschaft konfrontiert wird und wie dringend Handlungsbedarf besteht, an all diesen Baustellen zu arbeiten.

Der Weltsaal im Auswärtigen Amt – am Vortag saßen hier die Delegierten der 40 Teilnehmerstaaten (Bild: photothek.de)

„Wir haben keine zwanzig oder dreißig Jahre mehr, um zu Handeln und etwas zu verändern – wir haben acht Jahre! Wir müssen jetzt handeln!“ Annalena Baerbock machte deutlich, dass keine Zeit für unnötige Diskussionen ist. Sie betonte zudem, dass es in allen Angelegenheiten rund um die Klimakrise am wichtigsten wäre, auf Augenhöhe zu reden und alle beteiligten Parteien mit einzubinden: Von den Leuten vor Ort in den betroffenen Ländern, über die zuständigen Politiker im In- und Ausland, bis hin zu lokalen Akteuren, wie Bauunternehmen, NGOs und vielen weiteren wichtigen Instanzen. Man müsse vor allem über den Tellerrand schauen, out of the box denken und mit der Zeit gehen. „Niemand der jungen Generationen liest heutzutage die Pressemitteilung des Auswärtigen Amtes! Die jungen Menschen erreicht man über Social Media!“ Transparenz und Zugänglichkeit sind der Grundbaustein für eine Politik, die will, dass die Gesellschaft an ihr Teil hat – um es mit den Worten der Außenministerin zu sagen: „Politik ist Teamarbeit.“

Wie erfolgreich der Petersberger Klimadialog war, wird sich vor allem im November in Ägypten zeigen. Die zwei Tage in Berlin waren auf jeden Fall für alle Teilnehmenden informativ und spannend. Die Delegierten hatte erstmals die Chance, nicht nur im großen Plenum zu arbeiten, sondern auch in kleinen Arbeitsgruppe zu spezifischen Themen.

Kai Gembler, Laura Oldewurtel und Bundeskoordinator Klaus Schilling am Stand der UNESCO-Projektschulen

Zwischen diesen Arbeitsphasen konnten sich die Delegierten an den verschiedenen Infoständen umschauen, unter anderem auch an dem der UNESCO, wo Klimaratsvorsitzende Laura Oldewurtel und UNESCO-Koordinator Kai Gembler Politikern aus den verschiedensten Ländern mehr Informationen zu dem internationalen Netzwerk der UNESCO-Projektschulen lieferten. Neben Annalena Baerbock und Jennifer Morgan sah man dabei auch weitere bekannte Gesichter, wie etwas Frans Timmermans, Mitglied der EU-Kommission oder auch John Kerry, ehemaliger Präsidentschaftskandidat und Außenminister der Vereinigten Staaten von Amerika.

Staatssekretärin Jennifer Morgan mit Laura Oldewurtel und Kai Gembler

Alles in allem äußerten sich die befragten Delegierten positiv über den Petersberger Klimadialog, was hoffentlich auch bei der COP27 der Fall sein wird.

Bericht: Laura Oldewurtel