Am Montag und Dienstag, den 15. und 16. November 2021, fanden Betriebserkundungen des 10. Jahrgangs im Rahmen des Projekts „Wirtschaft zum Anfassen“ (WzA) statt. Wegen der zurzeit herrschenden Coronabedingungen fiel das Projekt kleiner als in den Vorjahren aus.
„Wirtschaft zum Anfassen“ stellt einen wichtigen Bestandteil der Berufsorientierung am Max-Windmüller-Gymnasium dar, denn die Besichtigungen ermöglichen einen tieferen Einblick in Betriebe und Berufsfelder und können Schüler*innen bei der Entscheidungswahl für einen späteren Beruf eine echte Hilfe sein.
Welche Anforderungen stellt eine Firma an ihre Mitarbeiter? Wie ist die Ausbildung strukturiert? Welche Chancen bietet ein „duales Studium“? Welche Fähigkeiten sollte ein Anwärter mitbringen? Diese und ähnliche Fragen wurden uns bei dem Besuch der Feuerwehr und der AOK in Emden beantwortet.
Bei der Feuerwehr stellte eine Vertreterin der Stadt Emden uns das Berufsbild „Brandmeisteranwärter*in“ vor. Für diese 1,5-jährige Ausbildung, die am Ende in ein Beamtenverhältnis mündet, ist eine abgeschlossene Ausbildung im handwerklichen Bereich Voraussetzung.
Im Rahmen unseres Besuches bei der Feuerwehr erhielten wir eine Führung durch das Gebäude, konnten die verschiedenen Einsatzfahrzeuge aus der Nähe betrachten und durften sogar mit der Drehleiter fahren, was uns einen ganz besonderen Blick über Emden ermöglichte. Bei der Feuerwehr wurde uns aufgezeigt, wie vielseitig und anspruchsvoll es ist, hier zu arbeiten. Zum Aufgabenfeld der Feuerwehr gehört es nicht nur Brände zu löschen. So gibt es zum Beispiel auch Höhenretter*innen und Taucher*innen. Des Weiteren hat die Feuerwehr der Stadt Emden in NRW Hilfe nach der Flutkatstrophe geleistet. Dabei hat die Feuerwehr stets eine Vielzahl an behördlichen Auflagen zu berücksichtigen. Eines wurde ganz klar: Ordnung und Struktur sind das A und O bei der Feuerwehr.
Abschließend haben wir am Beispiel eines Stromausfalls gemeinsam erarbeitet, wie man sich in Notsituationen verhalten sollte und was die Aufgabe der Feuerwehr in solch einer Situation ist.
Weitere Ausbildungsberufe bei der Stadt Emden, die uns vorgestellt wurden, sind zum Beispiel Stadtsekretäranwärter*in, Verwaltungsfachangestellte*r, Kaufmann-/frau für Büro-management, Veranstaltungskaufmann/-frau, Fachkraft für Veranstaltungstechnik oder für Abwassertechnik, Bauzeichner*in, Notfallsanitäter*in, Straßenwärter*in, Fachinformatiker*in oder Kfz-Mechatroniker*in. Darüber hinaus bieten sich bei der Stadt Emden Möglichkeiten zu einem „Dualen Studium“ in den Bereichen Verwaltung und Social Work (Abschluss jeweils: Bachelor of Art).
Zudem findet man bei der Stadt Emden Möglichkeiten, ein Schulpraktikum zu absolvieren, ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ in Schulen, Kitas oder Jugendzentren bzw. einen Bundesfreiwilligendienst abzuhalten.
Nicht nur die Stadt Emden bietet interessante Ausbildungsberufe an, sondern auch die AOK. Neben der Feuerwehr hat am Montag und Dienstag jeweils eine Kleingruppen des 10. Jahrgangs die AOK in Emden besucht.
Die AOK wird oft „nur“ mit einer normalen Krankenkasse in Verbindung gebracht. Uns wurde jedoch aufgezeigt, dass es viele verschieden Berufe im Versicherungswesen gibt. So wurden uns verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten bei der AOK dargelegt, die unterschiedliche Bereiche abdecken.
Es gibt viele unterschiedliche Ausbildungsplätze, die jedes Jahr in verschiedenen Formen angeboten werden. Ein Ausbildungsplatz, der jährlich angeboten wird, wäre zum Beispiel eine Ausbildung zum*zur Sozialversicherungsfachangestellten. In diesem Beruf lernt man unter anderem, wie Kunden fachkundig beraten werden und man zu einem kompetenten Ansprechpartner wird. Es werden aber auch andere Ausbildungsberufe, wie zum Beispiel Kaufmann/frau für Büromanagement, Gesundheitswesen oder für Dialogmarketing angeboten.
Für alle Ausbildungen muss ein Schulabschluss vorgelegt werden. Die meisten Ausbildungen werden normalerwiese in drei verschiedene Lehrjahre unterteilt. Alternativ zu einer Ausbildung wäre auch ein duales Studium im Versicherungsbereich bei der AOK möglich. Angebote für duale Studiengänge wären zum Beispiel Business Administration und HealthCare Management oder auch Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (Abschluss: Bachelor of Arts).
Besonders interessant waren für uns die Einblicke in das Bewerbungsverfahren. So sind zum Beispiel Kriterien wie gute Noten, eine offene und teamfähige Persönlichkeit, Zuverlässigkeit, Begeisterung und Neugierde wichtig. Auch wurde uns aufgezeigt, welche Auswirkungen vorhandene Fehltage auf dem Schulzeugnis auf eine Bewerbung im Allgemeinen haben.
Des Weiteren haben wir uns bei der AOK intensiv damit beschäftigt, welche gesetzlichen Sozialversicherungen es gibt und in welchem Fall eine Versicherung einspringt. Außerdem haben wie an einem Beispiel gemeinsam ausgerechnet, wie hoch die monatlichen Beiträge eines Arbeitnehmers sind.
Neben den verschiedenen Ausbildungsberufen und duale Studiengänge, werden außerdem Schulpraktika bei der AOK angeboten, bei denen die jungen Menschen die Möglichkeit haben, den Betrieb näher kennenzulernen.
Neben den hier in voller Länge vorgestellten Betrieben hat sich in diesem Jahr ebenfalls das Uptsalboom Parkhotel und der Bau- und Entsorgungsbetrieb der Stadt Emden beteiligt. Die Fahrt zur Papenbuger MEYERWERFT musste wegen der im November steigenden Fallzahlen kurzfristig abgesagt werden.
Die Schule hofft, dass WzA im kommenden Jahr wieder voller Vielseitigkeit stattfinden kann. An der Teilnahme interessierte Betriebe können jederzeit Kontakt mit Wilke Held, dem Fachobman für Wirtschaft und Politik, Kontakt aufnehmen.
Bericht auf Grundlage der Berichte von Jannis König und Antonia Grabowski (Jahrgang 10)