Der Himmel so blau, die Erde so rot …

Dass auch Videokonferenzen ihren eigenen Unterrichtsgang gehen können, zeigen folgende Ausschnitte einer Videokonferenz vom 25.01.21

Was damit begann sich dem Erschließen und Interpretieren von Gedichten anzunähern, indem wir uns mit der Farbgebung von Künstlern in ihren Werken und der Inspiration der Farbe Blau in der Romantik und der Moderne in Gedichten beschäftigten, führte zu eigenen von der Epoche Romantik, aber auch der Moderne beeinflussten Ergebnissen, selbst erschaffenen Produkten und letztlich zu einer spontanen Plattdeutschsession…und zeigt auch die teilweise vorhandenen technischen Widrigkeiten mit der Lehrkraft und Schüler und Schülerinnen auf Iserv zu kämpfen haben. Dies führte dazu, dann außerplanmäßig die Chat-Funktion zum Austausch zu nutzen, um einen passenden Titel für ein Schülergedicht zu finden….

Schülergedichte der 9d

Envenire

Braun ein fester Stamm steht da

wo er doch schon immer war.

Dramatischer Anbahnung als schriller   Klang,

nach außen sicher, innen bang.

Grün in Baumes Krone hoch,

wie kleine Knospe noch.

Nur mit einem großen Ziel;

Blatt zu werden, es fehlt nicht viel.

Rosa, klein und lieblich

jetzt ist sie unbetrüblich.

Die Winzigblüte, strahlt von oben

und überschattet braunen Boden.

Blaue Sehnsucht

Du wahres Blau komm her zu mir

ich steh direkt vor deiner Tür.

Hinter dir kann ich sie sehn,

du kannst sie nicht von mir nehmen.

Ihre vertraute Stimme kann ich hören

wie Engelsrufe ertönt sie sanft.

Deine guten Taten

werde ich in meinem Herzen tragen.

Vergessen werde ich dich nie,

nein nein, ich falle bläulich auf die Knie.

Die Wiese mit ihren Tulpen

Die Wiese mit ihren Tulpen, sie sich in den Horizont auflöst.

Ein Mann dort steht, mit einer Schere, die er bringt,

und er schneide sich die schönste, scharlachrote Tulpe,

aber lässt sie fallen, obwohl ihrer Schönheit, ganz fabulös.

 

Die Wiese mit ihren Tulpen, ein Vogel klingt.

Ein Mann und eine Frau mit Messer dort nun stehen, ohne Tumulte,

sie die purpur Tulpe schnitt und ihm gab,

und er sie nahm und küsste und ging mit einer violetten und einer weißen.

 

Die Wiese mit ihren Tulpen, der Wind weht.

Ich dort stehe mit meinen bloßen Händen am helllichten Tag,

die Sonne auf mir strahlt und an jenem Platz bin ich am Zerreißen.

Jede Farbe, jede Tulpe ich vernichte bis keine mehr besteht,

und ich geh mit einer schwarzen.

Tiefes Schwarz

Oh du tiefes Schwarz,
Bist alles und auch nichts
So ist es, wie ich’s mag,
Denn du bist des Gleichgewichts

Du bist in den Tiefen der Galaxie,
Dort wo alles begann
Du bist aber auch meine Fantasie,
Aber auch der, der des Todes Farbe bezwang

Du bist des Menschen Raum und Zeit,
Aber auch dessen Furcht,
Denn ich weiß immer: Du bist nicht weit
Du führst uns immer durch
Denn du bist nicht unser Feind,
Sondern nur der, der vereint

 

Lebendiges Grün

Wie lebendiges Grün,

Von der Mutter beschützt,

Die neuen Sprossen blüh’n

Von der Sonne unterstützt.

Mich erfreuen frische Wurzeln,

Die in Familien purzeln.

Auszüge aus dem Chat der Klasse 9d vom 25.01.21

 [11:45] Frau Stolle: Seelenwerk

[11:45] Frau Stolle: Neuer Titel für das Gedicht …

[11:46] F.F. : Lebensfreude?

[11:47] J.A.: Befreites Leben

[11:47] A.S. : törichte Lebensfreude

[11:47] R.J. : Kraft des Lebens

[11:47] F.L: Lebenslanges Blühen

[11:47] C.B: Endeffekt

[11:47] J.A. : Offene Seele

[11:47] M.J. : Blühende Seele

[11:47] A.S: Stop! Super Ideen, wir können weiterarbeiten!

[12:17] S.H: Wir können Sie kaum verstehen

[12:17] M.H. : Ich bin jetzt ohne Mikro drin, weil ich nicht durch den Echo-Test komme, ohne, dass die Verbindung abbricht

[12:17] M.H. : Man versteht Sie nicht

[12:17] Willkommen im IServ-Videokonferenzsystem.<br /><br />Bitte beachten Sie, dass auf diesem Server Daten wie Chat-Unterhaltungen, Notizen und hochgeladene Dateien nicht dauerhaft gespeichert werden. Bitte sichern Sie Ihre Aufzeichnungen, bevor die Konferenz endet.<br /><br />Dieser Service wird von der <a href=“https://iserv.eu“ target=“_blank“ target=“_blank“>IServ GmbH</a> betrieben.

[12:17] F.L: Ich verstehe Sie sehr schlecht

[12:17] I.V.: ich auch

[12:17] C.B: ich auch

[12:17] V.A.: ich höre nichts

[12:17] S.H.: jetzt geht es wieder

[12:18] A.S.: Gruppe 1 stellt bitte das Ergebnis vor!

[12:18] A.S.: de toon is moi nu

[12:50] A.S.: de idee is moi

[12:51] A.S.: seker

[12:53] A.S.:  ick bin de baas up plattdütsch

[12:53] A.I. : A.S.: das heißt seike

[12:53] L.A.: A.S.: du verstehst doch gar nicht, was du sagst😂😭

[12:53] A.S. : A.I.: ick stür di un screenshot

[12:54] S.H: All up stee , A.S.?

 [12:54] A.I.: A.S. had ein bagdarn freeten

[12:54] A.I.: Ziegelstein

[12:54] S.H.: de sull ma weer runner komen

[12:55] A.S.: dagpaan wird dat schriven

[12:55] A.S. : ick hebb da leert

[12:55] I.V.: wir können ja ein Gedicht auf Plattdeutsch machen

[12:55] L.A. : Petkum

[12:55] L.A. : Die hood

[12:55] S.H.: ja de kummt ja ok ut lübek de keerl

[12:55] S.H. : also A.S.

[12:56] A.S. : A.I. komt von achter diek

[12:56] A.I. : Dat is ein kerl asse boam

[12:56] A.S. : A.I. mien böörmann

Und hierzu die Ergebnisse!

Das 2. Gedicht ist von dem „Keerl aus Lübeck“ und dementsprechend mundartlich dem Ostfriesischen nicht ganz entsprechend, für die Rechtschreibung übernimmt weder Lehrkraft noch Schüler Gewähr!

 

Mien Leev

Ik heb di van harten geern

Du bist mien hellste Steern

Ik denk an di bi Dag und Nacht

Of’t regend of de Sünne lacht

 

Bi Sünn und Wind

Bi di kann ik wesen as’n lütje Kind

Gaud dat‘t di gifft

Ik hoop, dat dat ok lang so blifft

 

Du bist mien Sünnenskien

Und so kloar as een helle wien

Und lüchst as een helle steern

Van Bi nah und fern

Sophie Heinks+ Arne Irmer, 9d

 

Heimaat

In de Noord Wetelk, daar liggt verstekt,

dat mooi Ostfreesland mit Daak verdeckt.

De Freesen baut faken de schüttend Diek.

Darmit uns dat Land lang bewahrt blifft.

 

Sünnerlik Lüü leevt hier

Achter´n Diek un acher´n Moor

Freeie Wieden levelk; groot schier.

De Regen niesselt alltied, as bibelsk Choor.

 

Dat is dar Hart van deepere Leevdag erfüllt,

To en Stremel, dat gröön gegenöver strahlt.

Af u nto is dat klaar un hell,

Üm denn weer grau ingehüllt.

 

En echt mooi Unikaat,

Ostfreesland dat troote Eiland in de unbehaglich Welt;

Mien, dien un uns all Heimaat,

Wi gaht nich weg og nich für Geld!

Aaron Schelzel, 9d, „de Keerl aus Lübeck“