„Am liebsten wäre ich von dort an Bord gesprungen, um mitzusegeln.“

Seit ich selbst letztes Jahr Teil des segelnden Klassenzimmers der High Seas High School auf der Roald Amundsen war, interessiere ich mich sehr für diese Projekte und die dafür eingesetzten Segelschiffe. Es gibt einige davon, die auch die nächsten Tage mit den Schülern in deutschen Häfen nach fast siebenmonatiger Reise wieder eintreffen, z.B. die Johann Smidt (HSHS), die Thor Heyerdahl (Klassenzimmer unter Segeln) oder die Guppy XXL (World Sailing Foundation- Leiterin des Projektes ist die jüngste Weltumseglerin der Welt: Laura Dekker).

Am 11.4.21 ist die Pelican of London (Ocean College), die auch im Oktober hier gestartet war, in Emden am Nordkai wieder eingelaufen. DAS musste ich mir natürlich ansehen. Um nah dabei zu sein, wie sie losfuhren, hatte ich mich schon letztes Jahr an der großen Seeschleuse positioniert. Am liebsten wäre ich von dort an Bord gesprungen, um mitzusegeln. Leider durfte ich ihnen nur nachwinken. Mit an Bord befand sich die Schwester von meinem HSHS-Mitschüler Lukas. Sie heißt Clara. Sie ist 19 Jahre alt und nicht als Schülerin, sondern als Mentorin mitgesegelt. Nun ist sie ja wieder in Deutschland und ich habe mich nach ihren Erlebnissen erkundigt:

Clara war als eine von 5 Mentoren dabei. Sie hat ihre Schule schon beendet und die Reise diente ihr als Berufsorientierung. Sie hatte im Gegensatz zu den anderen Schülern, die ganz normal den Schulstoff der 10. Klasse durchnehmen, ein Mentorenprogramm, bestehend aus Schulung in Marketing, Medien, Videos, Instagram usw. Während die Schülermannschaft 4 Std. Wache und 4 Std. Schule hatte, sind es bei den Mentoren 8 Std. Wache pro Tag.

Segelte Corona davon: Fenjas Freundin Clara (Mitte) verbrachte die vergangenen Monate auf See.

Die Reiseroute startete in London. Dann ging es nach Emden, wo die Schüler an Bord gingen, danach weiter durch den Englischen Kanal mit Pause in den Niederlanden. Dann Spanien (Vigo), Gibraltar, Madeira, Teneriffa, La Palma. Über den Atlantik nach Antigua, Barbuda, Antigua, Curaçao, Panama, Costa Rica (mit dreiwöchigem Aufenthalt), Bermuda, Azoren, England und wieder EMDEN.

Ankunft im April in Emden

Bedingt durch Corona konnte die Pelican einige Länder nicht bereisen: die Kap Verden, Marokko und Kuba konnten nicht besucht werden. Alles andere war mit Testungen möglich. In einigen Orten durften die Schüler und die Mannschaft aber immer nur in kleinen Gruppen an Land gehen. In Costa Rica konnte nur über die Pazifikseite und nicht wie sonst über die Atlantikseite eingereist werden, was eine Durchfahrt durch den Panamakanal nötig machte.

Hinzugefügt hat Clara noch ein paar tolle Fotos von den Eindrücken ihres spannenden Segeltörns. Vielen Dank!

Fenja Schoof (Jg.11)

War letztes Jahr auf See: Fenja Schoof (links).