Am 24.6.1922 wurde Walther Rathenau, der Außenminister der Weimarer Republik, in Berlin getötet. Der von rechtsradikalen und antisemitischen Terroristen verübte Mord an dem jüdischen Politiker wurde als bewusster Anschlag auf die damals junge Demokratie wahrgenommen, deren Bestehen bereits elf Jahre später mit der Machtübernahme der Nazis endete.
Anlässlich des 100. Jahrestages des Attentates beteiligten sich Schülerinnen der Projektgruppe Keep the memory alive! des Max-Windmüller-Gymnasiums an der bundesweiten Aktion #RememberRathenau der Deutschen UNESCO-Kommission und der Walther-Rathenau-Geselllschaft, die vom Bundesministerium der Justiz gefördert wird. Im Philosophenweg erinnerten die drei Elftklässlerinnen an den ermordeten Politiker – aus gutem Grund:
Während an vielen Orten der Bundesrepublik Walther Rathenau auch heute noch durch Straßennamen und Plätze ein ehrendes Andenken bewahrt wird, ist dies in der Seehafenstadt nicht der Fall. Dies war einmal anders, denn auch in Emden gab es eine Walther-Rathenau-Straße: 1928 wurde der Philosophenweg zum Gedenken an den populären Politiker umbenannt. Doch der neue Name hielt sich nur kurz, denn bereits am 11. März 1933 wurde die Straße wieder rückbenannt – nur knapp zwei Monate nach der Machtübernahme der Nazis und sogar zwei Wochen vor der Umbenennung der Auricher Straße in Adolf-Hitler-Straße.
Das Projekt „Keep The Memory Alive!“ findet im Rahmen des Programms JUGEND erinnert statt und wird durch die Stiftung EVZ und das Auswärtige Amt gefördert