Gemeinsames Gedenken in den Niederlanden zum 80. Jahrestag des Kriegsendes

Anlässlich des 4. Mai, dem nationalen Totengedenktag in den Niederlanden, hat eine Delegation des Max-Windmüller-Gymnasiums unsere Partnerschulen Noorderpoort in Delfzijl und Campus Eemsdelta Groningen in Appingedam besucht. Der Besuch stand im Zeichen des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs und widmete sich dem gemeinsamen Erinnern und Gedenken.

Ein besonderer Moment war das Erinnern an Otto Tumbrink, Freeke Scheeres und Meindert Hollander. Der deutsche Soldat Otto Tumbrink aus Selm kam 1941 nach Delfzijl und wurde später nach Nansum versetzt, wo er Freeke Scheeres aus Krewerd kennenlernte. Beide wollten nach dem Krieg gemeinsam eine Zukunft aufbauen. Doch dazu kam es nicht: Am 18. April 1945 versuchte Tumbrink, den 15-jährigen Meindert Hollander zu retten, der in ein Minenfeld geraten war. Beide starben bei dem Versuch. Tumbrink hat seine Tochter Elfriede Maria, die nach seinem Tod geboren wurde, nie kennenlernen können.

Weiterhin gedachten wir mit unseren niederländischen Partnern in Gegenwart von Sara Kirby Nieweg, der letzten Überlebenden der ehemals großen jüdischen Gemeinde, den aus Appingedam stammenden ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürger sowie aller Opfer des Nationalsozialismus und des Krieges. Von der ehemaligen Synagoge setzte sich dann ein Schweigemarsch in Richtung Stadtmitte in Gang, um zum zentralen Gedenkort der Veranstaltung zu kommen – eine sehr beeindruckende Zeremonie.

Wir danken unseren Gastgebern herzlich für die bewegenden Begegnungen, die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und den offenen Austausch. Der Besuch hat uns erneut gezeigt, wie wichtig es ist, die Erinnerung wachzuhalten – über Grenzen hinweg.

Wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen!