Leni, Mara und Rieke berichten: EVZ History Lab X Arolsen Archives in Weimar

Leni, Mara und Rieke in guter Gesellschaft mit Goethe und Schiller.

Von Freitag bis Sonntag (21. – 23.11.2025) haben die Zehntklässlerinnen Leni Reinders, Mara Bloempott und Rieke Götemann am Kick-Off-Meeting zum Historylab in Weimar teilgenommen, das von der Stiftung EVZ in Kooperation in Kooperation mit den Arolsen Archives veranstaltet wird. Ein spannendes Angebot, von dem die drei Mädchen hier berichten:

„An unserem ersten Tag des Historylabs in Weimar haben wir uns vor allem mit der Geschichte des Nationalsozialismus und seiner Bedeutung für die Gegenwart beschäftigt und uns vor allem mit den anderen Teilnehmenden ausgetauscht. Zu Beginn hatten wir eine einführende Diskussionsrunde über verschiedenen kritischen Thesen zum Nationalsozialismus. Dabei haben wir vor allem über die internationale Verantwortung Deutschlands für die Verbrechen der NS-Zeit und darüber, wie Erinnerungskultur heute gestaltet werden sollte gesprochen. Des Weiteren haben wir über bislang wenig beachteten Opfergruppen unterhalten und überlegt wie wir ihnen stärkere Sichtbarkeit geben können.

Geschichtsträchtiges Hotel in Weimar: Das Haus Elephant zur Zeit der NS-Diktatur …

Am Abend wurden wir durch die Stadt geführt und einen umfassenden Eindruck von der historischen und kulturellen Bedeutung Weimars bekommen. Stationen waren unter anderem die Wohnhäuser von Goethe und Schiller sowie ihre bekannte Statue auf dem Theaterplatz. Darüber hinaus wurde die Rolle Weimars als Ort der Weimarer Republik und später als wichtiges Zentrum der Nationalsozialisten und die Gründe dafür erklärt. Ein Besuch in einem Kunstmuseum rundete den Tag ab. Dort erfuhren wir, dass auch Nina Hagen das Museum bereits besucht hatte.

… und heute.

Am Samstag hat unser Tag mit einer Einführung in den weiteren Ablauf und die Ziele des Projekts begonnen. Denn nach diesem Wochenende in Weimar folgen noch weitere online Arbeitsphasen mit ingesamt ca. 40 Arbeitsstunden zur Entwicklung unseres Projekts über 5 Monate und ein Abschlusstreffen. Nach diesem Austausch haben wir die Gelegenheit genutzt uns die Orte von der gestrigen Stadtführung nochmal im Hellen anzuschauen, bevor wir einen dreistündigen Workshop im Museum der Zwangsarbeit hatten.

Teil des Workshops:  Die Arbeit an Biographien von Zwangsarbeitern stand im Mittelpunkt…

Im Rahmen dieses Workshops haben wir uns vor allem mit verschiedenen Biografien von ZwangsarbeiterInnen beschäftigt und danach darüber nachgedacht wie wichtig es ist Verantwortung dafür zu übernehmen. Diese Verantwortung hat Deutschland leider erst sehr spät übernommen und ist noch lange nicht da wo sie sein sollte, denn auch zur heutigen Zeit konnten wir bestimmte Parallelen feststellen. Heutzutage wird der Wert der Menschen leider immer noch an der Arbeitsqualität gemessen und heute ist uns besonders deutlich geworden wie gefährlich das sein kann.

… des im Mai 2024 eröffneten Museums.

An unserem letzten Tag in Weimar haben wir uns zu Beginn inhaltlich mit den KZ in Ohrdruf beschäftigt und mit verschiedenen Quellen über dieses Konzentrationslager gearbeitet. Anschließend haben wir uns mit den Fragen „Was bedeutet Gedenken für uns?“, „Warum gedenken wir?“ und vor allem „Wie sollte Gedenken aussehen?“ beschäftigt und erste Ideen für ein Projekt entwickelt, welches dazu dienen soll die „Erinnerungslücke“ für das KZ in Ohrdruf zu schließen. Danach haben wir uns auf den Weg zurück nach Hause gemacht. Und werden im nächsten halben Jahr immer weiter an einem eigenen Projekt zum Gedenken an den Holocaust arbeiten und regelmäßige Videokonferenzen mit den anderen Teilnehmenden haben. Zum Abschluss gibt es noch ein letztes Treffen im März, ab dem wir uns unsere Projekte vorstellen. Wir hatten ein lehrreiches Wochenende in Weimar und freuen uns jetzt sehr darauf in den nächsten Monaten an unserem eigenen Projekt zu arbeiten.“

Text und Fotos: Leni Reinders, Mara Bloempott und Rieke Götemann