Erst hakte es noch ein bißchen, doch dann war es geschafft: Hand in Hand enthüllten Arie und Prof. Yaron Windmüller am Freitag das Logo des Max-Windmüller-Gymnasiums. Nach der Einweihung der Schule im letzten Jahr prangt nun endlich weithin sichtbar der Schriftzug des Gymnasiums an allen vier Seiten des Gebäudes.
Anlässlich dieses besonderen Augenblickes waren viele Ehrengäste nach Emden gekommen: Neben Arie und Prof. Yaron Windmüller, den Neffen des Namensgebers Max Windmüller, die mit ihren Partnern aus Israel und Saarbrücken angereist waren, war auch Doron Roethler mit seiner Frau zu Gast. Als Sohn von Metta Lande, die gemeinsam mit Max Windmüller im Widerstand kämpfte und mit ihm verlobt war, freute er sich besonders über die offizielle Enthüllung des Namens: „Meine Mutter ist sehr glücklich über die Entscheidung, dass das Gymnasium diesen Namen trägt.“
In seiner Ansprache betonte Schulleiter Frank Tapper, dass Max Windmüller, der am 21.4.1945 von einem SS-Mann erschossen worden war, ein grausames Schicksal erlitten habe. Gleichwohl stehe Windmüller mit seinem Leben für Gerechtigkeit, Humanität und Mut- Eigenschaften also, die ihn in besonderer Weise zu einem Vorbild machten. Auch die weiteren Redner, darunter Bürgermeisterin Andrea Risius, Prof. Klaus Meyer – van Dettum, der intensiv zu Windmüllers Biographie geforscht hat, Dr. Rolf Uphoff, Vorsitzender der Max-Windmüller-Gesellschaft, Hartmut Brinkmann, Vorsitzender des Schulelterrates, und Carsten Richter, Vertreter des Kollegiums, betonten, dass Max Windmüllers Einsatz für andere Menschen herausragend gewesen sei. Nicht zuletzt deshalb sei es eine besondere Ehre und Freude mit Arie und Prof. Yaron Windmüller gleich zwei Nachfahren in Emden begrüßen zu dürfen, wie Schülersprecherin Shamsa Hasan hervorhob.
Zu den weiteren Gästen gehörten neben Angehörigen des Rates und der Verwaltung auch Marie Werth vom ehemaligen Arbeitskreis Juden in Emden und der Regisseur Eike Besuden, der 2010 den Dokumentarfilm „Deckname Cor – Das dramatische Leben des Max Windmüller“ veröffentliche. Außerdem waren Ricardo Fuhrmann, Künstler aus Norden, Abdou Ouedraogo, Vorsitzender des niedersächsischen Integrationsrates, und Daniel Hewer, Regionskordinator von terre des hommes bei der feierlichen Veranstaltung ebenso zugegen wie die Schulleiter der benachbarten Schulen.
Musikalisch untermalt wurde die Feier vom Schulorchester des Max-Windmüller-Gymnasiums unter der Leitung von Ronald Jacobs, das unter anderem die „Hatikva“, die israelische Nationalhymne, spielte. Im Anschluss an die Reden gab es außerdem eine besondere Fassung der Europahymne zu hören: Auf einer Mundharmonika spielte Max-Musiklehrerin Julia Neufeld die „Ode an die Freude“ – eine musikalische Verneigung vor Max Windmüller, der selbst gerne auf disem Instrument spielte.
Abschließend pflanzte Schulleiter Tapper gemeinsam mit Arie und Yaron Windmüller eine Linde am Eingang zum Schulgebäude. Der durch den Förderverein des Max-Windmüller-Gymnasiums und den Schulelternrat finanzierte Baum sei ein „Symbol für Liebe, Gerechtigkeit, Frieden und Gemeinschaft“, wie Tapper zuvor betonte.