Eine außergewöhnliche Reise liegt vor den 15 Schülerinnen und Schülern des Max-Windmüller-Gymnasiums und der BBS II: Am Sonntag besucht eine gemeinsame Gruppe beider Schulen in Begeleitung ihrer Lehrer Kai Gembler und Gero Conring Israel, um an einem Festakt anlässlich des 70. Jahrestages der Ankunft der Exodus 1947 in Haifa teilzunehmen. Beide Schulen hatten im vergangenen Jahr an der feierlichen Enthüllung der Gedenktafel für die Exodus-Flüchtlinge mitgewirkt, die an der Emder Kaserne aufgestellt wurde.
Dort waren von Ende 1947 an für knapp neun Monate fast 2500 Juden untergebracht, denen die Einreise in das damalige Palästina verweigert wurde. Stattdessen wurden sie zurück nach Deutschland gebracht, wo sie auf ihre Ausreise warten mussten.
Zu den damaligen Insassen des Emder Lagers gehörte auch Zippy Portnoy, die dort als Baby eine der Jüngsten war. Im vergangenen war sie am Rande der Aufstellung der Gedenktafel zu Gast am Max und berichtete vor Schülerinnen und Schülern von der Flucht ihrer Eltern.
Aus dieser Begegnung ist nun die Reise nach Israel entstanden: Gemeinsam mit Isaac Rozman, dessen Vater einer der Anführer im Emder Lager war, sprach Portnoy die Einladung zu einer Gedenkveranstaltung für die Ankunft des Schiffs, auf dem einst ihre Eltern waren, aus.
Im Rahmen ihrer Reise werden die Schülerinnen und Schüler zudem Yad Vashem besuchen: Seit Mai 2017 unterhalten beide Schulen eine gemeinsame Partnerschaft mit der Holocaust-Gedenkstätte. Nachdem die Teilnehmer in Vorbereitung auf die Reise bereits an einem Yad Vashem-Workshop teilgenommen haben, folgt damit nun erstmals ein Seminartag in Israel.
Zur Vorbereitung gehörte auch ein Vortrag über das Exodus-Lager, der von Gesine Janssen gehalten wurde.