Auf dem Weg nach Amerika – Lasse berichtet von der High Seas High School

Lasse an Bord der Gulden Leeuw.

Jetzt bin ich schon fast sieben Wochen an Board der ‚Gulden Leeuw‘ und dachte mir, dass es langsam Zeit wird, um mich mal mit einem Zwischenbericht zu melden. Unsere Onlinezeit ist sehr begrenzt, heute haben wir zum zweiten Mal seit Beginn der Reise für eine Stunde unsere Handys bekommen. Daher ist die Berichterstattung etwas schwierig, aber ihr könnt die 32. Reise der High Seas High School gerne im Blog unter https://www.lietz-nordsee-internat.de/high-seas-high-school/toern-202425/unser-blog/ verfolgen.

Am Strand von Porto Santo.

 

Am 04. Oktober sind wird bei herrlichem Sonnenschein in Wilhelmshaven gestartet. Der Ärmelkanal und die Nordsee waren ein bisschen tricky von der Sicherheit her, aber ansonsten war die Reise bisher wirklich entspannt. Der erste Landaufenthalt war auf Porto Santo, einer kleinen Insel, die zur Inselgruppe Madeira gehört. Alle haben sich gefreut, nach zwei Wochen Segeln wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Porto Santo war sehr schön, wir haben ein BBQ am Strand gemacht, unsere Süßigkeiten Vorräte aufgefüllt und konnten an Deck in unseren Hängematten schlafen. Unsere Handys haben wir hier noch nicht bekommen, aber es ist eine gute Erfahrung, die Welt ohne mobile Geräte zu erleben.

Hängematten-Nachtlager an Deck.

 

Ende Oktober sind wir auf Teneriffa angekommen. Wir waren in Santa Cruz, das war sehr eindrucksvoll. Auf der Insel haben wir mehrere längere Wanderungen aus der Stadt heraus ins Ländliche unternommen, wo viele Menschen leben, die nicht so viel Geld haben. Hier haben wir auf einem Campingplatz im Wald gezeltet.

Auf dem Weg von Teneriffa zu den Kap Verden hatten wir unseren ersten Swim Call und durften alle in Gruppen ins tiefe Wasser des Atlantiks springen. Das war ein tolles Erlebnis.

Schwimmstopp vor Teneriffa.

Jetzt sind wir auf den Kap Verden, eine Inselgruppe im Atlantik vor der Küste Afrikas. Wir haben 30°C und Sonnenschein und es ist richtig schön. Wir waren hier auf zwei verschiedenen Inseln, auf Sao Antao und auf Sao Vicente in Mindelo. Da diese Inseln sehr klein sind, mussten wir tendern (mit kleinen Booten ‚Tender‘ übersetzen), da wir sonst nicht an Land gekommen wären. Das Segelschiff ist zu groß, um direkt im Hafen anzulegen. Diese Aufgabe wird bereits von einigen Schülern übernommen.

Sonnenuntergang – die Gulden Leeuw vor Anker.

Man merkt, dass die Leute hier ärmer sind als bei uns, aber wenn man ohne Handy unterwegs ist, kommt man wirklich gut ins Gespräch und sieht auch mal eine andere Perspektive auf die Welt. Wir haben von einheimischen Fischern zwei Thunfische geschenkt bekommen, die gleich im Rahmen des Biologieunterrichts seziert wurden. Für das Abendessen konnten wir die Thunfische leider nicht nutzen, da diese von Parasiten befallen waren. Abends haben wir alle gemeinsam am schwarzen Vulkansandstrand übernachtet.

Übersetzen auf die Kapverdischen Inseln.

Auch wenn sich alles ein bisschen nach Urlaub anhört, gibt es auch viele Aufgaben zu erledigen – wir müssen putzen, Wache halten, kochen und natürlich segeln. Nebenbei gibt es von Montag bis Samstag auch noch vier Stunden Unterricht an Board. Langweilig wird es nie!

Delfine begleiten das Schiff von Zeit zu Zeit.

Aber bisher war die Reise wirklich entspannt und echt gut, ich lebe hier mein bestes Leben und kann es nur jedem ans Herz legen. Wir starten jetzt zur Atlantiküberquerung, auf die ich mich schon sehr freue. Anfang Dezember kommen wir dann auf Martinique an, der erste Landaufenthalt in der Karibik.

Herzliche Grüße an das ganze MAX, besonders an meine Klasse 11c, und bis bald!

Lasse