Am 03.06.23 trafen sich Schülerinnen und Schüler des Max-Windmüller-Gymnasiums Emden und der Marine- und Wirtschaftsschule aus Noorderpoort (Niederlande), um eine besondere Gedenkveranstaltung durchzuführen. Am 18. April 1945 starben zwei junge Männer in einem deutschen Minenfeld, weil sie einen Fußball zurückholen wollten. Die beiden Männer waren befreundet. Meindert, der jüngere, war Niederländer. Otto, der ältere, war deutscher Soldat. Meindert lief seinem Ball hinterher in das Minenfeld und wurde schwer verletzt. Otto wollte seinen Freund retten. Beide starben an ihren Verletzungen. Sie konnten nicht gerettet werden. Eine besondere Freundschaft verband die beiden Männer in einer sehr schwierigen Zeit. Otto hatte zudem noch eine niederländische Frau und ein Kind mit ihr, das er kaum kennenlernen konnte.
Die niederländische Historikerin Alie Noorlag hat sich intensiv mit dieser Geschichte beschäftigt und in einem Buch verarbeitet. Die Idee war, Schülerinnen und Schüler beider Länder zusammenzubringen und dieses geschichtliche Ereignis als länderübergreifenden Gedenktag zu begehen, um Frieden, Freundschaft und Nachbarschaft zu fördern und zu festigen. Dazu hatten Alie Noorlag und Bert Blaauw, der als Projektkoordinator fungierte, im November des letzten Jahres Kontakt zum Max-Windmüller-Gymnasium Emden aufgenommen. Am 17.03.2023 folgte dann ein Treffen der Schülerinnen und Schüler beider Schulen, um sich kennenlernen und die Inhalte und den Ablauf der Gedenkveranstaltung, die am 03.06.23 stattfinden sollte, festzulegen. Bei diesem Treffen besuchte man verschiedene Orte des historischen Geschehens in den Niederlanden. Die Schule aus Nooderpoort hatte zugesagt, ein kleines Denkmal anzufertigen, das vor dem Meeresaquarium von Delfzil aufgestellt werden wird.
Das Max Emden schickte eine kleine Delegation von Schülerinnen und Schüler zu dieser Veranstaltung. Die Schülerinnen Mia Busch, Mia Bredebusch, Freya Schmidt und der Schüler Tamme Ehrlich hatten ein kleines Programm vorbereitet, das sehr guten Anklang fand. Alie Noorlag formulierte in ihrem Beitrag, dass sie sich wünschte, dass dieses Buch zu einem Verzicht auf Schwarz-Weiß-Malerei führen würde. So nah und doch manchmal so fern. Sie hofft, dass sich Grenzen abbauen und Nachbarn zu Freunden werden. Meindert und Otto haben uns gezeigt, dass das das möglich ist. Und das in einer Zeit, die viel schwieriger war als die Heutige.
Das Projekt wurde im Rahmen des Interreg-Programms Deutschland- Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
Frank Stüdemann