Dima aus Neuseeland, Haruma aus Japan, Ivana aus Serbien, Shiven aus Kanada, Dante aus Polen, Maisarah aus Malaysia, Artem aus Russland und ich aus Deutschland. An drei Nachmittagen zusammen in einem Breakout-Room. Wie es dazu kam und worum es ging? Das möchte ich euch im folgenden Kurzbericht erzählen. Nicht nur wir acht, sondern insgesamt 100 Schülerinnen und Schüler aus aller Welt nahmen vom 7. bis zum 9. Dezember 2021 an einem virtuellen Schüler*innenforum der UNESCO teil.
Für die Detailinteressierten: Der offizielle Titel der dreitägigen Veranstaltung lautete “Virtual Student Forum on Global Citizenship Education for Sustainable Developement” (Virtuelles Schüler*innenforum zur “Weltbürgerschaft”-Bildung für Nachhaltige Entwicklung) und das Thema “Taking Action for People and the Planet” (Handeln für Menschen und den Planeten). Sperriger Titel, aber brandaktuelles Thema.
Als einzige deutsche Teilnehmerin wurde mir die Ehre zuteil, eine der Vertreterinnen und Vertreter der Region “Europa & Nordamerika” zu sein.
Aber worum ging es nun konkret?
An den ersten beiden Tagen des Online-Forums fanden sich die 100 “Changemaker”-Schüler*innen (“Veränderungsmacher”) abwechselnd im Plenum und in Kleingruppen in Breakout-Sessions zusammen. Die sieben anderen oben genannten Jugendlichen sowie zwei Youth Leaders der UNESCO, mit denen ich auch in den kommenden Breakout-Sessions zusammenarbeiten würde, traf ich erstmals am ersten Tag des Forums im Themenworkshop zum Thema “Intercultural Dialogue and Storytelling” (Interkultureller Dialog und “Geschichtenerzählen”). Auf Englisch starteten wir unseren eigenen interkulturellen Dialog, lernten uns kennen und sprachen darüber, wie der Austausch zwischen Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen und Storytelling zu einer besseren Welt beitragen können. Was genau unter Storytelling zu verstehen ist, war mir zuvor übrigens auch nicht ganz klar – wenn es euch interessiert, findet ihr dazu im Internet recht gute Artikel.
In den folgenden Breakout-Sessions diskutierten wir unter anderem den Einfluss transformativer und höherer Bildung und wie diese dabei hilft, “Changemaker” zu werden. Im Plenum, also im Videokonferenz-Raum mit allen Teilnehmenden, wurden jeweils die Ergebnisse der Kleingruppen nach den Breakout-Sessions zusammengetragen. Außerdem trugen einzelne junge Engagierte, globale UNESCO-Verantwortliche und Projektpartner*innen mit diversen Statements und Inputs zum Programm bei. Auch durch gruppendynamische Mentimeter wurden zwischendurch Meinungsbilder erstellt und die Diskussionen aufgelockert.
À propos Auflockerung: Besonders erfolgreich waren meiner Meinung nach der Ansatz und die Umsetzung des Forums, die den Fokus wirklich auf die jugendlichen Teilnehmenden legten. Nicht nur wurde ein Großteil der Moderation von sogenannten Youth Leaders – jungen Engagierten in bereits bestehenden internationalen UNESCO-Projekten – übernommen, sondern auch der Aufbau und die Themen des Forums sollten ganz den Wünschen der Schüler*innen entsprechen. Dazu wurden im September bereits 20 Schüler*innen – mich eingeschlossen – zu einem Consultation Workshop (Beratungsworkshop) eingeladen, bei dem wir mit unseren ganz persönlichen Interessen, Erfahrungen und Wünschen das Programm des Forums im Dezember mitgestalten durften.
Zurück zum Forum im Dezember und zum dritten und letzten Tag der Veranstaltung. Dieser fand als öffentliches Webinar (Online-Seminar) statt und diente dazu, die Ergebnisse, Antworten, Ziele und Wünsche, die wir in den vergangenen beiden Tagen erarbeitet hatten, in die Öffentlichkeit zu tragen. Zuschauerinnen und Zuschauer aus der ganzen Welt hörten und sahen zu, darunter auch die UNESCO-Nationalkoordinator*innen und politische Entscheidungsträger. Dies war letztlich das Ziel des Forums: Jugendlichen, die bereits in lokalem, nationalem und internationalem Engagement Erfahrungen gesammelt haben, Gehör zu verschaffen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich einerseits untereinander auszutauschen und andererseits ihre Ideen, Ziele und Träume von einer besseren Welt öffentlich zu verbreiten.
Bericht: Mia Bredebusch