Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze haben am Dienstag in Berlin insgesamt 22 Preisträgerdelegationen mit mehr als 300 Kindern und Jugendlichen ausgezeichnet. Junge Menschen aus ganz Deutschland und von den Deutschen Auslandsschulen hatten sich mit den weltweiten Herausforderungen unserer Zeit auseinandergesetzt und ihre Beiträge beim Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik „alle für EINE WELT für alle“ eingereicht. Zu den Preisträgern gehört auch das Max-Windmüller-Gymnasium, das mit dem mit 5000€ dotierten Schulpreis ausgezeichnet wurde.
Der von Engagement Global im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) durchgeführte Wettbewerb war unter dem Motto „Globaler Kurswechsel: Sei du selbst die Veränderung!“ in die Jubiläumsrunde zum 20-jährigen Bestehen gestartet. 306 Schulen mit über 33.000 Schüler*innen nahmen an dem Wettbewerb teil. Die Auszeichnung fand im historischen Stadtbad Oderberger Straße im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg statt.
33.000 Schüler*innen hatten mit ihren Lehrkräften an der 11. Runde des Schulwettbewerbs zur Entwicklungspolitik teilgenommen. Rund 300 von ihnen nahmen stellvertretend die Ehrungen entgegen – darunter auch das Max! © Engagement Global / Kolja MatzkeBundespräsident und Schirmherr Frank-Walter Steinmeier: „Das Tolle an den Beiträgen dieser Wettbewerbsrunde ist, dass sie nicht nur Bewusstsein dafür wecken, dass wir dringend etwas tun müssen, sondern dass sie uns vor allen Dingen zeigen, was wir alles tun können. Es ist eine politische Aufgabe zu verhindern, dass die Gewinne des ökologischen Umbaus in die reichen Länder des Nordens fließen, während die armen Länder des Südens die Kosten tragen. Es ist eine politische Aufgabe, die partnerschaftliche Zusammenarbeit zu stärken und Menschen in armen Ländern dabei zu unterstützen, sich eine bessere Zukunft aufzubauen. Und es ist, nicht zuletzt, eine politische Aufgabe, bei Kriegen, Krisen und Katastrophen humanitäre Hilfe zu leisten. Gerade jetzt dürfen wir mit Blick auf die Welt und wie sie ist da nicht nachlassen.“
Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Was ich heute gesehen habe, ist gelebte Nachhaltigkeit, über verschiedene Schulformen, Altersstufen und Regionen hinweg: Begegnungen mit Gleichaltrigen in Tunesien oder Südafrika, Kleidertausch statt Wegwerfen und Neukaufen, intensive Beschäftigung mit der Lebenssituation hier und anderswo und der Frage nach Glück, um ein paar Beispiele zu nennen – da kann ich nur sagen: wow! Die Kinder und Jugendlichen nehmen ihre Zukunft selbst in die Hand, und das ist gut so. Sehr beeindruckt hat mich auch die Vielfalt der Schulen, die sich an dem Wettbewerb beteiligt haben. Darunter sind auch Schulen, deren Schülerschaft es nicht so leicht hat, wie an manchen anderen Schulen. Schulen, die sich zum Beispiel ganz besonders dafür eingesetzt haben, neu zugewanderte Kinder ohne Deutschkenntnisse zu integrieren. Schulen, die sich die Inklusion von Kindern mit besonderem Förderbedarf auf die Fahnen geschrieben haben. Ich habe größten Respekt vor all den Lehrkräften, Schulleitungen, Eltern und Kindern, die sich dafür engagiert haben.“
Insgesamt waren 573 Beiträge eingereicht worden, darunter Musik- und Theaterstücke, Videobeiträge, Podcasts und Zeitungen, ebenso wie Gesellschaftsspiele, Kalender, Plakate und digitale Arbeiten. Mindestens genauso vielfältig wie die Beitragsformen war die Bandbreite der bearbeiteten Themen, die von Ungleichheiten und sozialer Gerechtigkeit über Flucht und Migration bis hin zu nachhaltiger Stadtentwicklung sowie Klima- und Ressourcenschutz reichte.
In ihrer Begründung für die Zuerkennung des Preises führt die Jury an: „Sein oberstes Leitziel hat das Max-Windmüller-Gymnasium in Emden an prominenter Stelle der Schulhomepage platziert: Das Motto „Verantwortlich handeln – für eine bessere Zukunft eintreten“ ist programmatisch für ihre zukunftsorientierte Ausrichtung. Als UNESCO-, Umwelt- und Europaschule unterhält das Gymnasium Kontakte und Partnerschaften zu Schulen auf dem ganzen Globus, die sich
zunehmend auf globale Themen und Bildung für nachhaltige Entwicklung konzentrieren.
Die Schule selbst setzt zwei inhaltliche Schwerpunkte. Mit Projekten wie dem „Straßenkind für einen Tag“ oder dem „Red Hand Day“ oder als „Zweitzeugen“-Schule legt sie zum einen dem Fokus auf Menschenrechts- und Demokratiebildungsmaßnahmen. Zum anderen fördert sie explizit Klima- und Umweltbildung. Darüber hinaus zeichnet sie sich durch die vielfältige Unterrichtsgestaltung und ihr breites Partizipationsangebots an die Schüler*innen aus. Die systemische Integration von globalen gegenwarts- und zukunftsbezogenen Themenstellungen sowie die vielen Austauschprogramme ermöglichen es daher Kindern und Jugendlichen am Max-Windmüller-Gymnasium, sich zu aktiv handelnden Weltbürger*innen zu entwickeln.“
Im Anschluss an die Preisverleihung führten Shayla Jolie & Filo ihren EINE WELT-Song „Kinder der Welt“ auf, der nicht nur Gewinnersong des Song Contests „Dein Song für EINE WELT!“ ist, sondern zugleich Hymne der aktuellen elften Runde des Schulwettbewerbs. Mit Worten wie „Es ist 5 nach 12, es muss endlich was passieren“ startete das Duo einen Weckruf an alle Menschen, sich aktiv für die Zukunft des Planeten einzusetzen.
Bereits am Vorabend der Veranstaltung fand in Berlin ein Rahmenprogramm statt. Bei zahlreichen Mitmachaktionen sowie musikalischen Auftritten verschiedener Song Contest-Gewinner*innen bot sich viel Raum für Kennenlernen, Miteinander und Austausch. „Eine Veranstaltung wie diese macht Mut. So
viele engagierte junge Menschen an einem Ort zu sehen, ist ein besonderes und wichtiges Zeichen dafür, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung immer stärker wird und auch weiter gefördert werden muss – durch Wettbewerbe wie diesen“, freute sich TV-Moderator Ralph Caspers, der durch das Programm
beider Veranstaltungen führte.