Als Kind einer jüdischen Familie wurde Tswi Herschel am 29.12.1942 in Zwolle/NL geboren. Doch konnte er dort nicht aufwachsen: Als ihre Deportation durch die Nazis drohte, wurde Tswi von seinen Eltern bei einer nicht-jüdischen Familie versteckt. So überlebte den Holocaust, während sein Vater und seine Mutter in Sobibor ebenso wie viele weitere Angehörige umgebracht wurden. Erst nach und nach erfuhr Tswi, was mit seinen leiblichen Eltern geschehen war: Erst mit 21 Jahren erhielt er alle verbliebenen Dokumente , darunter auch einen einzigartiger Lebenskalender, den sein Vater ihm gezeichnet hatte.
Bereits zum dritten Mal ist Tswi, dessen Großmutter aus Emden stammte, zu Gast am Max. Doch dieses Mal gibt es eine Premiere, denn erstmals begleitet ihn seine Tochter Natali. Als Tochter eines Überlebenden gehört sie zur Zweiten Generation, die in besonderer Weise von den Folgen des Holocaust betroffen ist: „Wo ist meine Familie?“ – so der Titel ihres Vortrages, der erahnen lässt, dass die Auswirkungen der Vergangenheit weit in die Gegenwart reichen.
Tswi und Natali Herschel werden am Donnerstag, den 14.10.2021 die 10. Klassen des Max-Windmüller-Gymnasiums besuchen. Bereits am Vortag gibt es eine weitere Gelegenheit, die beiden zu erleben: Am Mittwoch, den 13.10.2021 findet im Rummel des Emder Rathauses ein Abend mit Tswi und Natali Herschel statt. Die Veranstaltung ist öffentlich und beginnt um 19:00 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr).
Bitte beachten: Für den Besuch gilt die 2G-Regel.
„Die Veranstaltung wird unterstützt von der Stadt Emden und dem Förderverein des Max-Windmüller-Gymnasiums und gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben!“ – vielen Dank!