Einkäufe tragen, Schuhe putzen, musizieren oder einfach um etwas Geld bitten: Der Alltag vieler Kinder ist alles andere als einfach, wie die Schülerinnen und Schüler der 7c erfahren haben. Mit Unterstützung der Schülervertretung, der Weltretter-AG und ihrer Lehrer Johannes Hessel und Rainer Ellmann-Bahr haben sie am Weltkinderrechtstag im Rahmen der Aktion „Straßenkind für einen Tag“ Geld zu sammeln versucht und feststellen müssen, dass ein solches Leben ein harter Kampf sein muss.
Für 100 Millionen Menschen ist das, was die 7c für einige Stunden erfahren hat, alltägliche Realität, denn das ist die ungefähre Zahl der Kinder und Jugendlichen, die weltweit als Straßenkinder gelten. Für diese Mädchen und Jungen ist die Straße ihr Lebensmittelpunkt: Dort verbringen sie den größten Teil ihrer Zeit, um Geld zu verdienen oder um sich etwas zu essen zu besorgen. Meist leben sie in Gruppen mit anderen Kindern, denn das Leben auf der Straße birgt viele Gefahren, denen man besser nicht allein begegnet. Auf den Schutz ihrer Eltern können viele dieser Kinder nicht bauen: Vielfach haben sie zu Hause Gewalt erfahren und sind deshalb von dort geflohen. Häufig leben ihre Mütter und Väter auch nicht mehr, denn Krankheiten wie AIDS oder Kriege lassen immer noch viele Waisen zurück, die sich fortan allein durchs Leben schlagen müssen. Viele dieser Kinder leben in Indien, Brasilien oder afrikanischen Staaten, Ländern also, in denen Armut weit verbreitet ist. Doch auch im reichen Deutschland gelten Schätzungen zufolge etwa 7000 Kinder und Jugendliche als Straßenkinder.
Dass eine solche Situation junger Menschen nicht hinnehmbar ist, steht weltweit außer Frage: Bis auf die Vereinigten Staaten haben alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen die Kinderrechtskonvention verabschiedet, durch die Grundrechte von Kindern und Jugendlichen geregelt sind. Damit wurde diese Konvention von mehr Staaten unterzeichnet als alle weiteren Abkommen der Vereinten Nationen. Doch allein die Ratifizierung einer solchen Vereinbarung reicht nicht aus, denn obwohl die Kinderrechtskonvention bereits am 20. November 1989 von der Generalversammlung angenommen wurde, ist die Situation noch unhaltbar.
Ein wenig zur Verbesserung des Lebens einiger Kinder und Jugendlicher haben die Max-Schülerinnen und -Schüler beigetragen: 714,59€ haben sie gesammelt und terre des hommes gespendet, um damit das Straßenkinderprojekt Thuthuka in Simbabwe zu unterstützen.