Im vergangenen Jahr wäre Max Windmüller 100 Jahre alt geworden – ein Anlass, zu dem das Max zahlreiche Gäste begrüßen durfte, darunter auch Arie Windmüller, den Neffen unseres Namensgebers. Dieses Jahr ist alles anders – so anders, wie man es vor einem Jahr nicht für möglich gehalten hätte… Doch trotz der Pandemie fand auch zum 101. Geburtstag Max Windmüllers eine besondere Gedenkveranstaltung statt, von der Mia Bredebusch berichtet:
Am vergangenen Sonntag fand das zweite Zoom-Meeting der israelischen und der deutschen “Keep The Memory Alive!”-Projektgruppen statt.
Dieses Mal mit einem ganz besonderen Grund: Am Sonntag, den 7. Februar 2021 wäre Max Windmüller 101 Jahre alt geworden. Dies nahmen wir zum Anlass, nicht nur uns als Emder Gruppe erneut mit Max’ Geschichte zu beschäftigen, sondern auch unserer israelischen Partnerschule unsere Schule und besonders unseren Namensgeber Max Windmüller näher zu bringen. In seiner Rolle als jüdischer Widerstandskämpfer zur Zeit des Nationalsozialismus hat er auch für unser Projekt und beide Partnerschulen eine wichtige Bedeutung.
Max Windmüller selbst ist viel zu früh von uns gegangen, er wurde auf einem der letzten Todesmärsche vom KZ Buchenwald zum KZ Dachau von einem SS-Mann erschossen. Aber er hat Verwandte und daher durften wir an seinem 101. Geburtstag erneut seinen Neffen Arie Windmiller in unserer gemeinsamen Zoom-Konferenz begrüßen.
Zu Beginn präsentierte die deutsche Projektgruppe den anderen Teilnehmenden die Geschichte unserer Schule bis zum Umzug in das Max-Windmüller-Gymnasium und berichtete mithilfe fotografischer Impressionen aus unserem Schulleben.
Nun begann Arie Windmiller, uns einen Einblick in das Leben Max Windmüllers zu geben, auch wenn man dessen Geschichte in Anbetracht der Bedeutsamkeit seines Lebens und Wirkens in einer so kurzen Zeit allenfalls anreißen kann. Zunächst präsentierte Arie einen Stammbaum seiner Familie und erzählte von seinen Verwandten und Vorfahren. Er sprach über Max’ Familie und deren Flucht. Arie erklärte, dass seine Eltern nicht viel über den Zweiten Weltkrieg redeten und erzählte, wie er sich auf einem langen und beschwerlichen Weg die Geschichte seiner Familie selbst erschloss. Er sieht es als seine Aufgabe, Max’ Geschichte an dessen Stelle weiterzugeben.
“He was a hero.” Mit diesen Worten leitete Arie seine Erzählungen über Max selbst ein. Die Bewunderung für seinen Onkel, sein Vorbild, wurde während seines gesamten Vortrags deutlich. Er berichtete von Max’ Lebensgeschichte, seinem beeindruckenden Wirken, der Rettung hunderter jüdischer Jugendlicher und schließlich der Gefangennahme und Max’ Tod.
Im Anschluss an Aries bewegenden Vortrag bildete eine vielschichtige Fragerunde den Abschluss des digitalen Treffens.