Klimacamp 2024 in Heidelberg – Deike berichtet

Klimacamp 2024 auf Exkursion

Frisch und munter machten sich die drei Klimaräte Lasse Clauß, Ida Kittel und Deike Miege am Mittwoch, den 24.04 mit Unterstützung von Herrn Hessel auf den Weg zum Klimacamp in Heidelberg.  Nach einer 7½-stündigen Zugfahrt ging es für die zwar recht erschöpften, aber dennoch motivierten Schüler mit einer Kennenlernrunde am Tagungsort der Pädagogischen Hochschule Heidelberg los. Dort berichteten die Klimaratsmitglieder den anwesenden Teilnehmern der anderen UNESCO-Projektschulen vom am Max etablierten Klimarat (und Klimaparlament), der sich unter anderem um die Klimastation der Schule kümmert. Diese wurde in Zusammenarbeit mit der PH Heidelberg um Herrn Prof. Dr. Siegmund am Max vor 4 Jahren in Eigenleistung aufgebaut und ist bereits seit längerem in Betrieb.

Klimafolgenforschung am Beispiel eines Weinbergs

Mit Hausaufgaben im Gepäck, welche im Vorhinein von allen beteiligten UNESCO-Schulen des Klimastationsnetzwerks bearbeitet wurden, starteten die Maxler gemeinsam mit den anderen SchülerInnen in die erste Arbeitsphase. Hierbei wurden Klimadaten der vergangenen Jahre der unterschiedlichen Standorten der Klimastationen im Netzwerk miteinander verglichen, wobei deutlich wurde, dass vor allem Wetterextreme wie Hitzetage zunehmen aber auch der Vorfrühling sich deutlich in die bisherigen Wintertage hinein verschiebt. Abschließend wurde noch ein Rundgang durch die Abteilung Geographie der Hochschule durchgeführt, die neben Arbeitsplätzen auch das Labor und Geomedien, wo vor allem mit geographischen Informationssystemen gearbeitet wird, zeigte. Abschließend konnte mithilfe der Untersuchungsergebnisse der jeweiligen Projektschulen ein Themenschwerpunkt auf „Phänologie und Ernteausfälle durch Spätfrost“ gelegt werden. Auch in Emden kann man eine Häufung von Spätfrösten durch die Daten der Wetterstation festhalten, was durchaus die Problematik der Klimaveränderung auch für Ostfriesland in den Fokus rückt.

Ida, Deike und Lasse bei der Feldkartierung

Nach einem Besuch des Weinguts Clauer in Leimen in der Nähe von Heidelberg am zweiten Tag, wurde den Schülern schnell klar, wie schwerwiegend spätfrostbedingte Ernteausfälle in der Landwirtschaft (v.a. bei Sonderkulturen wie Obst und Wein) ausfallen können und wie schwierig es ist, sich vor Spätfrösten oder Extremwetterlagen mit z.B. starkem Hagel schützen zu können. Mit Geländeuntersuchungen und einem Gespräch mit dem Winzer persönlich konnten die Teilnehmer ihre vorher durchgeführten Laborexperimente in die Praxis übertragen. Im Labor wurde vorher untersucht, welche Hangneigung und welche Hangausrichtung am besten für den Weinbau geeignet ist. Es stellte sich heraus, dass die Südausrichtung mit Hang die besten Chancen hat, einen Spätfrost unbeschadet zu überstehen.  Allerdings besteht auch am Südhang die Gefährdung durch Spätfrost, doch durch die Wärmeverteilung ist der Hang dem Nordhang gegenüber deutlich im Vorteil. Dabei ist es grundlegend so, dass kalte Luft den Hang abwärts fließt und sich in Mulden, Plateaus oder in der Ebene sammelt und dann die jungen Blüten oder Fruchtstände erheblich schädigen kann, sodass es auch zu kompletten Ernteausfällen kommen kann.

Geländeskizze der untersuchten Fläche

Zusätzlich zu der Hangrichtung gibt es noch weitere Schutzmaßnahmen, die den Schülerinnen und Schülern dann durch verschiedenste Modelle vorgestellt wurden. Hierbei werden z.B. Wärmelampen in den Weinbergen installiert oder Hubschrauber fliegen über die Weinberge und drücken durch die Rotorblätter warme Luft Richtung Boden, sodass kein Frost die Pflanzen schädigen kann.  Nach einer theoretischen Vertiefung zum Thema Phänologie hat die Gruppe ein Rollenspiel zum Thema Anpassungsmaßnahmen durchgeführt, wobei unterschiedliche Perspektiven wie die eines Bauers, Politikers und Vertrieblers eingenommen wurden.  Am letzten Tag des Kamps sollten alle nach einem spannenden Vortrag von Prof. Dr. Siegmund über die Klimaveränderungen auf unserem Planeten im Fokus der Landwirtschaft und dem Weinbau das Rollenspiel erweitern, um auch gerade nachhaltige Perspektiven inhaltlich zu erweitern und nach der Umsetzbarkeit  zu bewerten.  Nach einer Verabschiedung der schon ins Herz geschlossenen Mitstreiter ging es für die MAXler mit vielen neuen Eindrücken mit dem Zug zurück nach Emden, wobei ein gut gelaunter Junggesellenabschied die Zugfahrt bis nach Köln versüßte.