Chanukka-Feier in Leer – Mia berichtet

Mia mit Albrecht Weinberg und Gerda Dänekas und der Chanukkia der Familie Weinberg
Nach der Ehrung mit dem Schalom-Chaver-Preis vor wenigen Wochen ging es nun erneut für Mia Bredebusch nach Leer: In der Ehemaligen Jüdischen Schule nahm sie an der Chanukka-Feier zum letzten Tag des Festes teil:
Das jüdische Lichterfest Chanukka ist eines der wichtigsten Feste im Judentum. Dennoch wird es weder bei uns in Emden noch in Leer weit verbreitet gefeiert, anders als zum Beispiel das christliche Weihnachtsfest. Das liegt an der traurigen Tatsache, dass es seit der Schoah in Emden und Leer keine jüdischen Gemeinden mehr gibt.
Acht Tage lang dauert es, bis alle acht Kerzen entzündet worden sind. Traditionell findet das Lichtzünden mit einer weiteren Kerze statt, die Schamasch (hebr. für Diener) genannt wird.
Umso besonderer war daher die Feier des achten Chanukka-Tages am 14. Dezember 2023 in der Ehemaligen Jüdischen Schule in Leer mit dem Kantor der Jüdischen Gemeinde Osnabrück, Baruch Chauskin, und Albrecht Weinberg, der die Schoah überlebte.
Nach einer Begrüßung durch Susanne Bracht von der Gedenkstätte und den Landrat Matthias Groote zündeten Baruch Chauskin und Albrecht Weinberg gemeinsam die Kerzen der Chanukkia, des neunarmigen Chanukka-Kerzenleuchters, an.
In Anschluss hielten Schülerinnen des Ubbo-Emmius-Gymnasiums Leer eine kurze Präsentation über das Fest und interviewten Baruch Chauskin und Albrecht Weinberg.
Eine besonders große Chanukkia aus Bourtange wurde im Hof der EJS gezündet.
Danach verlagerte sich die Feier nach draußen vor das Gebäude, wo eine weitere, große Channukia entzündet wurde.
Kantor Baruch Chauskin begleitete die gesamte Veranstaltung am E-Piano und mit seiner tollen Stimme musikalisch: Er sang nicht nur gemeinsam mit Albrecht Weinberg den zeremoniellen Segen beim Entzünden der Kerzen, sondern auch viele weitere Chanukka-Lieder. Dabei sorgte er für eine fröhliche Stimmung, indem er auch das Publikum zum Mitsingen, Klatschen und einer kleinen Choreografie animierte.
Zum Fest gehören natürlich auch Lieder…
Es wurde jedoch auch Trauriges thematisiert. So widmete Baruch Chauskin eines der Lieder den Geiseln, die immer noch von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden und für deren Überleben und Freilassung wir weiterhin beten.
… und besondere Speisen: Latkes und Sufganiyot.
Nachdem das Programm beendet war, gab es in lockerer Gesprächsatmosphäre noch etwas zu essen und zu trinken – unter anderem Sufganiyot, ein typisches Chanukka-Gebäck, das mit Berlinern vergleichbar ist.
Die Feier war sehr schön und interessant und es war eine Ehre für mich, teilnehmen zu dürfen.
Mia Bredebusch