Mit einem besonders schönen und spannenden Projekt haben Helge Poets, Reyk Janßen und Kevin Stomberg beim diesmaligen Regionalwettbewerb von Jugend forscht teilgenommen: Unter dem Titel „EXPERIMENTE ZUR GESCHICHTE DER NACHRICHTENTECHNIK
AM BEISPIEL DER TELEGRAPHIE IN EMDEN“ haben die drei Forscher eine technische Revolution des 19.Jahrhunderts untersucht, bei der Emden eine besondere Rolle gespielt hat. Im Jahre 1870 wurde die Indo-Germanische Telegraphenlinie in Betrieb genommen, die von London über Emden nach Kalkutta führte. Eine technische Revolution der der damaligen Zeit, wurde doch durch diese neue Verbindung die Dauer, die eine Nachricht für die etwa 8000 Kilometer lange Strecke brauchte, immens verkürzt: Nur noch 27 Minuten brauchte ein Telegram um die halbe Welt – ein Quantensprung der damaligen Nachrichtenübermittlung! In Kooperation mit der BBS II haben die drei Schüler originalgetreue Telegraphieapparate nachgebaut und damit geforscht.
Die Idee zu der Arbeit ist im Rahmen der AG Geschichte der Physik am Max-Windmüller-Gymnasium Emden entstanden, die von Andreas Makus geleitet wird. Bereits seit dem Schuljahr 2017/2018 beschäftigt sich diese mit historischen Experimenten aus dem Bereich der Elektrizität. Eine Arbeit, die den Schülern verdeutlicht, welche enormen Leistungen hinter den scheinbar antiquierten Apparaten und Methoden standen. Im Fazit ihres Wettbewerbsberichtes betonen die drei Forscher dies ganz besonders: „Technisch konnten wir unsere Pläne für den Nachbau einer Telegrafenlinie erfolgreich umsetzen. Gerade für uns als Menschen des 21. Jahrhunderts, die permanent Online durch soziale Medien mit der ganzen Welt verbunden sind, war es eine besondere Herausforderung sich das händische Telegrafieren beizubringen. Dadurch ist unser Respekt vor den hohen Übertragungsraten der Telegrafisten enorm gewachsen.“
Für ihre Arbeit ist das Team am Sonnabend mit dem Sonderpreis der IHK und einem Buchpreis der Naturfoschenden Gesellschaft ausgezeichnet worden – herzlichen Glückwunsch!