High Seas High School – Lasse berichtet von der letzten Etappe seiner Reise

Vor drei Wochen bin ich von meiner siebenmonatigen Reise der High Seas High School mit der Gulden Leeuw zurückgekommen. Am 01. Mai sind wir bei sommerlichen Temperatuten in Wilhelmshaven eingelaufen. Unter Tränen haben wir Schüler uns gegenseitig verabschiedet. In den sieben Monaten sind wir zu einer großen Familie herangewachsen und sind gemeinsam durch dick und dünn gegangen. Nachdem wir in Costa Rica in den Gastfamilien waren, sind wir in Kleingruppen mit einem Budget über eine Woche hinweg zurück nach Panama gereist, wo wir uns alle als große Gruppe wiedergetroffen haben. In den Kleingruppen waren wir 6-8 Schüler und ein Pädagoge, der aber nur zum Aufpassen dabei war. Alle Entscheidungen, wie und wo lang wir gehen, blieben uns überlassen.

Danach ging es nach vier Wochen in Costa Rica wieder zurück zur Gulden Leeuw, die wir schon vermisst haben. Als nächster Stopp stand Kuba auf dem Plan. Dort ist es ist wirklich genauso, wie man es hört. Geankert haben wir in der Stadt Cienfuegos, die historisch geprägt ist. Dann sind wir in einen Nationalpark gefahren, in dem wir drei Nächte verbracht haben. Die Natur war superschön und wir sind mit Pferden zu einem nahgelegenen Fluss geritten. Zur sogenannten Schweinebucht ging es als nächstes. Hier gab es einen wunderschönen Strand mit vielen kleinen, bunten Buden, die Essen, Trinken und Zigarren verkauft haben. Eine große Pizza Margherita gab es für 2,50$. Hier waren wir zwei Nächte. Danach kam das Highlight, nämlich Havanna, die Hauptstadt Kubas. Wir haben sehr viel Freilauf gehabt, in dem wir mit Kleingruppen allein die Stadt erkunden konnten. Man hat überall Oldtimer gesehen, man wurde von sehr vielen Menschen angesprochen, mit den man sich lange unterhalten konnte und natürlich wurde auch die ein oder andere Zigarre probiert. Es gab sogar einen Döner Laden, der war echt gut.

Nach diesen spannenden zwei Wochen auf Kuba hieß es erstmal wieder zwei Wochen segeln. Wir sind an Miami vorbeigesegelt und dann Richtung Bermuda, das exakte Gegenteil von Kuba. Bermuda ist wunderschön, das Wasser ist türkisblau, und es gibt viele Höhlen, teilweise auch mit einem See, in dem man schwimmen kann. Zumindest hatten wir das Glück und haben dies gemacht, aber das Wasser war ziemlich kalt. Aber ansonsten war Bermuda nicht sonderlich spektakulär, außer dass die Preise hier verdammt hoch sind. Eine normale Tafel Schokolade hat hier z.B. 12$ gekostet.

Jetzt kam der Nordatlantik mit dem nächsten Ziel, den Azoren. Unsere Schiffscrew hat seit beginn der Reise davon geschwärmt, wie schön die Azoren sind, und sie hatten recht. Nachdem wir uns am ersten April eine Schlacht mit zwei anderen Tallships geliefert haben, in dem wir die Flaggen geklaut haben und die Schüler der anderen Schiffe dann unser Schiff gestürmt haben, haben wir am nächsten Tag die Insel erkundet. Wir waren essen im berühmten Peter Café Sport und haben uns auf dem Pier von Horta verewigt. Zur Abwechslung sind wir auch mal wieder Fahrrad gefahren, nämlich den höchsten Berg der Insel runter. Hoch ging es mit einem Auto.

Während der Zeit auf den Azoren standen auch unsere Job Interviews für das große Handover an, indem wir Schüler allein das Schiff übernehmen. Ich habe meine Traumposition als zweiter Offizier bekommen und war damit für die Sicherheit an Bord, die Reiseplanung nach Helgoland und die Schiffssauberkeit verantwortlich. Und natürlich habe ich auch, wie jeder andere Offizier, eine Wache geleitet. Mit Sturm hat unser Schülerkapitän uns wieder aufs Meer in Richtung Deutschland gesteuert. Durch den englischen Kanal und über die Nordsee ging es erstmal nach Den Haag in den Niederlanden. Hier haben wir den internationalen Gerichtshof besichtigt und eine Fahrrad Tour in eine andere Stadt gemacht. Dann kam auch schon der letzte Halt von unserer Reise. Auf Helgoland haben wir unseren Sportbootführerschein gemacht und unsere Sachen gepackt. Die Stimmung war zwiespältig, denn man hat sich auf zu Hause gefreut, aber man war genauso traurig, dass diese wunderschöne Zeit zu Ende geht. Am meisten habe ich meine Schwester vermisst. Jetzt bin ich seit drei Wochen wieder in Emden. Am Anfang war es noch ein bisschen ungewohnt wieder einen normalen Alltag zu haben, aber ich habe mich schnell dran gewöhnt und ich freue mich schon darauf, meine Mitfahrer wiederzutreffen.

Bericht und Fotos: Lasse Clauß