„Sie warf einen Blick hinein und entdeckte, auf dem Bett sitzend, denjenigen, den sie suchte. Wenn sie ein Mensch gewesen wäre, hätte sie zufrieden gelächelt. Doch sie war eine Rennmaus, zwar eine ziemlich schlaue, denn sie konnte lesen, sprechen, mit den Schultern zucken und vieles mehr, aber lächeln konnte sie nicht.“
Der Beginn dieser Passage aus dem Roman „Homer Pym und der Junge aus dem Film“ ist für Niklas Eilers nicht nur ihres Inhaltes wegen spannend, denn sie ist gleichzeitig sein Beitrag für das Bundesfinale des Vorlesewettbewerbs. Anders als eigentlich geplant fand dieses nicht in einem Fernsehstudio in Berlin statt, denn angesichts der Corona-Pandemie kann auch diese Veranstaltung nicht wie üblich stattfinden. Also wurde von den Organisatoren umgeplant und das Fernsehstudio kurzerhand nach Emden geschickt! Am Donnerstag kam der kleine Koffer mit einer Kameraausrüstung am Max-Windmüller-Gymnasium an, mit der Niklas‘ Vortrag am Freitag von Berlin aus ferngesteuert über das Internet aufgezeichnet wurde.
Viel Zeit zum Üben hatte Niklas nicht: Ebenfalls erst am Donnerstag um 14 Uhr wurde ihm das zuvor unbekannte 280 Seiten starke Wettbewerbsbuch von Anne Plichota und Cendrine Wolf geliefert. Bis zum Abend hatte der Max-Schüler den Roman nicht nur durchgelesen, sondern auch eine spannende Stelle für seinen dreiminütigen Wettbewerbsbeitrag ausgesucht.
Nach einigen Tests und Vorbereitungen ging es dann los: In der Bibliothek des Gymnasiums las er fast ganz ohne Publikum vor. Nur sein Deutschlehrer Rainer Ellmann-Bahr durfte zuhören – und war begeistert: „Niklas hat die Situation toll gemeistert und hervorragend vorgetragen!“
Welche Platzierung am Ende herauskommt, wird sich in wenigen Tage herausstellen: Voraussichtlich am 25. November wird das Finale der besten 16 Vorleser Deutschlands im Kinderkanal ausgestrahlt und von einer Jury live bewertet!