Max-Schüler wirkten an Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht mit

79 Jahre liegt die Reichspogromnacht inzwischen zurück: Wie in vielen anderen Städten im damaligen Deutschen Reich wurden auch in Emden in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 jüdische Bürger der Stadt gequält, ihre Geschäfte geschändet und die große Synagoge in Brand gesteckt. An diese Verbrechen wurde im Rahmen der alljährlichen Gedenkveranstaltung erinnert: Am Mahnmal für die ehemalige Synagoge warnten Dr. Rolf Uphoff, Vorsitzender der Max-Windmüller-Gesellschaft und Leiter des Emder Stadtarchives, und Oberbürgermeister Bernd Bornemann vor dem Vergessen. Gerade in diesen Zeiten sei die Erinnerung an den Nationalsozialismus wichtig, denn es drohe eine Atmosphäre, wie es sie auch zwischen 1931 und 1933 gegeben habe: Eine Atmosphäre der Intoleranz, des Hasses und der Kompromissunfähigkeit.

An der Gedenkveranstaltung wirkten auch Schülerinnen und Schüler des Max-Windmüller-Gymnasiums mit: Franziska Hasenbein, Eefke Menzel, Cassandra Bruns (JAG) und Jorias Lobeck aus dem 11. Jahrgang erinnerten an zunächst Charlotte Salomon, eine Künstlerin, die trotz ihres jüdischen Glaubens an der Vereinigten Staatsschule für Freie und Angewandte Kunst in Berlin angenommen wurde. Als ihr aber angesichts ihrer Herkunft der von einer Jury zuerkannte erste Platz bei einem Wettbewerb versagt blieb, verließ sie die Schule. Diese Demütigung wurde durch eine Lesung aus dem Roman „Charlotte“ von David Foenkinos besonders eindringlich vorstellbar.

Auch Auguste Moses-Nussbaum musste eine Reihe von Demütigungen erleben: Die Emder Jüdin ist Anfang September von einer Delegation von Schülerinnen und Schülern des Max-Windmüller-Gymnasiums und der BBS II in Israel besucht worden. Von dieser Begegnung berichteten Johanna Philipps und Lisa Klinkhart: In ihrem Beitrag schilderten sie anhand der gerade erschienenen Biografie „Reise mit zwei Koffern“ und der Interviews der Eheleute Claudi mit den Nussbaum-Schwestern wie sich auch in Emden das Leben für die anfangs noch große jüdische Gemeinde rapide verschlechterte, bis diese 1941 endgültig aufhörte zu existieren.

Zum Nachlesen:

Rede Dr. Uphoff

Rede OB Bornemann

Schülerbeitrag zu Auguste Moses-Nussbaum