Max-Schüler:innen wirkten bei Stolpersteinverlegung mit

Beinahe wäre am vergangenen Sonntag der 400. Stolperstein für Opfer der Nationalsozialisten in Emden verlegt worden, doch da der Stein für Maurice Windmüller angesichts des Krieges der Hamas gegen Israel nicht verlegt werden konnte, erinnern aktuell 399 der Messingquadrate an Schicksale Emder Bürger.

Stolpersteine für die Familie Schullian, die als Angehörige der Zeugen Jehovas von den Nazis verfolgt wurden.

Erstmals wurden auch fünf Stolpersteine für Zeugen Jehovas in das Pflaster eingelassen. Als sogenannte Bibelforscher wurden die Angehörigen dieser Glaubensrichtung von den Nazis verfolgt, da sie sich weigerten, den Machthabern Folge zu leisten. In Friesland wird nun an das Ehepaar Janssen ebenso erinnert wie an die Familie Schullian.

Das Ehepaar Janssen überlebte die Nazi-Herrschaft.

Auch dieses Mal waren wieder Schüler:innen des Max an der Verlegung beteiligt: Finn Aschhoff, Leni Stümpert und Viola Anhalt trugen die Biographien von Abraham, Käthe und Inge Wolff vor, einer jüdischen Familie, die im KZ Stutthoff ermordet wurde.

Viola, Leni und Finn mit Gunter Demnig vor den Steinen für die Familie Wolff.

Neben Viola Anhalt verlasen auch Beeke Siemens und Mieke Mattenklott eine weitere Biographie. Von der Verlegung berichten die beiden Siebtklässlerinnen hier:

Hans-Gerd Wendt (am Mikrofon) recherchierte die Lebensgeschichte von Rudolf Buck. Zur Verlegung des Steins kamen auch viele Angehörige Bucks, die lange nichts von seiner Existenz gewusst hatten.

„Am Sonntag, den 22.10.23 wurden 17 Stolpersteine von Gunter Demnig verlegt, unter anderem der für Rudolf Buck, der am Anker vor dem Rathaus verlegt wurde. Dort liegen Stolpersteine für Personen, deren damaliger Wohnort unbekannt ist oder deren Adresse nicht mehr existiert.  Rudolf wurde am 2. August 1901 in Emden geboren und im Juni 1938 wurde er, als Nicht-Jude, in das KZ Sachsenhausen als „arbeitsscheu“ verschleppt. Am 23.06.1938 wurde er in dem Konzentrationslager unter der Häftlingsnummer 6398 registriert. Später, nämlich am 25.01.1940,  wurde Rudolf in das Konzentrationslager Mauthausen gebracht, wo er vermutlich durch die schwere Arbeit umgebracht wurde.

Mieke, Beeke und Viola mit Stolperstein-Künstler Demnig, der inzwischen über 104.000 Steine in 31 Ländern verlegt hat.

Wir, als Schülerinnen des Max-Windmüller-Gymnasiums, durften die Biografien, die von Hans-Gerd Wendt recherchiert wurden, vorlesen. Es waren viele Angehörige von Rudolf anwesend. Es war eine interessante Erfahrung bei einer Stolpersteinverlegung teilnehmen zu dürfen. Da Herr Buck nie ein Begräbnis hatte, war die Veranstaltung eine Art Grabrede und letzte Würdigung seiner Person.“