Wenn kosmische Ereignisse große Schatten werfen, ist das für uns eine gute Gelegenheit, aus den schattigen Unterrichtsräumen zu treten und das himmlische Schauspiel genauer unter Lupe bzw. unter das Teleskop zu nehmen, erst recht, wenn das Wetter mitspielt: Am 10.06. gab es über Norddeutschland eine partielle Sonnenfinsternis zu beobachten. Die Einzelheiten dieser Verfinsterung sind auf dem Niedersächsischen Bildungsserver verständlich nachzulesen:
Als Instrument stand uns ein 150mmf8 Refraktor zur Verfügung, bei dem das grelle Sonnenlicht mit einem Herschelkeil auf ein vertretbares Maß gedämpft wurde. (ACHTUNG!!! NIEMALS OHNE GEEIGNETE SCHUTZBRILLE ODER FILTER DIE SONNE BEOBACHTEN!).
Dabei ähnelte das Bild im Weißlicht verblüffend der 1. Abbildung im Link, nur war die Verdunkelung nicht ganz so großflächig und eher im oberen Bereich der Sonnenscheibe zu sehen. Aufmerksame Beobachter konnten die nicht ganz runde, sondern eher wellige Form des Mondschattens sehen, denn unser Trabant ist ja auch an seinem Rand mit Kratern und Bergen übersät. Diese werden auch im Schatten abgebildet. Die „Adleraugen“ unter uns konnten auch noch wenige kleine Sonnenfleckchen erkennen, die aber in der Realität beinahe die Größe unserer Erde haben dürften.
Klassenweises Beobachten mit Abstand und die Disziplin aller Beteiligten haben ein coronagerechtes Beobachten ermöglicht. Danke für die Geduld! Die eigentliche Corona der Sonne gibt es allerdings nur bei totalen Finsternissen zu sehen. Wir warten also in gespannter Vorfreude auf 2081.
M. Stenke