Zu Gast beim Symposium zu Ehren von Prof. Dr. Hartmut Graßl – der Klimarat berichtet

Die Klimaratsdelegation mit Prof. Dr. Mojib Latif und Dr. Maria Reinisch, Geschäftsführerin der VDW.

Anlässlich des 85. Geburtstags von Prof. Dr. Hartmut Graßl wurde von der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler ein Symposium veranstaltet, zu dem auch der Klimarat eingeladen war. Sieben Klimarätinnen fuhren deshalb Ende September mit ihrem Lehrer Kai Gembler nach Hamburg. Im Rahmen des Symposiums „Von den Alpen bis zum Watt“ wurden rund 200 Wissenschaftler:innen, Politiker:innen, Vertreter:innen von NGOs und wir als junge Menschen zusammengebracht, um über Klimaschutz, Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu diskutieren. Unter den zahlreichen prominenten Gästen befanden sich auch Persönlichkeiten wie Prof. Dr. Michael Otto sowie der Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif, Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome und Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg.

Berichteten von der Arbeit des Klimarats: Lale, Julia und Deike.

Im ehemaligen Institut für Angewandte Botanik, der heutigen Bucerius Law School, stand immer wieder die Bedeutung demokratischer Beteiligung bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels im Mittelpunkt der Veranstaltung. Ganz in diesem Sinne stellten Deike Miege und Julia Dietrich (Jg.12) als Vorsitzende des Klimarats des Max ihre Arbeit vor. Gemeinsam mit Lale Trieschmann (Jg.7), die Einblicke in den morgendlichen Workshop für die Max-Delegation gab, gratulierten sie zudem Prof. Dr. Hartmut Graßl, der erst im August zu Gast am Max-Windmüller-Gymnasium war.

Beeindruckende Lebensleistung

Im Laufe der Veranstaltung wurde immer wieder eindrucksvoll die große Leistung von Prof. Dr. Hartmut Graßl hervorgehoben, der im Laufe seines Lebens als Wissenschaftler nicht nur immer wieder konkrete Berechnungen zum Klimawandel und dessen Folgen angestellt hat. Immer wieder hat Graßl auch politisch Einfluss genommen und seine Erkenntnisse eingebracht, ganz besonders als Direktor des Weltklimaforschungsprogramms von 1994 – 1999

Zum feierlichen Abschluss des Symposiums wurde Graßl vom Senat der Stadt Hamburg mit der Medaille für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet. Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal sagte in ihrer Laudatio: „Was Wissenschaft für unsere Gesellschaft leisten kann, das zeigt die Arbeit von Professor Hartmut Graßl geradezu vorbildhaft. Durch den Aufbau des Max-Planck-Instituts für Meteorologie und seine aktive Mitgliedschaft in der Akademie der Wissenschaften hat er unsere Wissenschaftslandschaft und insbesondere die herausragende Klimaforschung in Hamburg entscheidend mitgestaltet. Und er ist stets mit ganzem Herzen dabei, wenn es darum geht, das Wissen um den Klimawandel und seine Folgen in die Öffentlichkeit und die Politik zu tragen.“

Prof. Dr. Graßl, ein Sohn eines Waldarbeiters, betonte in seiner Dankesrede, wie wichtig die Demokratie für seine Karriere gewesen sei und bezog in seine Ausführungen auch die Biografie der Wissenschaftssenatorin mit ein: „Im demokratischen Deutschland kann jeder Mensch erfolgreich sein, wenn die Bildungseinrichtungen das engagierte Talent fördern. Die Wissenschaftssenatorin als Flüchtlingskind und der heutige Preisträger für Wissenschaft und Kunst als Hüterbub auf der Alm stehen dafür.“

Ein beeindruckender Abschluss – wir sind dankbar, an dieser außergewöhnlichen Veranstaltung teilgenommen zu haben!

Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal überreichte Prof. Dr. Graßl die Auszeichnung.

Workshop am Morgen zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels

Vor dem Symposium ging es direkt nach unserer Ankunft in Hamburg zum Hauptsitz der Steg, einem Unternehmen für Immobilienverwaltung, Projektentwicklung, Kommunikation und Architektur. Dort hörten wir einen spannenden Vortrag von Lukas Kühle, der bei der Behörde für Klima, Umwelt, Energie und Agrarwirtschaft arbeitet. In seinem Beitrag ging es um die Klimaentwicklung in Hamburg sowie um die Begrünung der Innenstadt und der Dächer. Wir erfuhren von Pilotprojekten der Stadt und konnten uns anhand von Bildern bereits erfolgreich umgesetzte Maßnahmen ansehen.

Workshop in der Steg mit Luka Kühle von der BUKEA (Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft)

Anschließend unternahmen wir mit Dr. Daniela Leitner einen Rundgang über den Jungfernstieg. Dabei erfuhren wir, wie Hamburg durch neue Konzepte den Verkehr beruhigt – zum Beispiel durch Straßen, die nur von öffentlichen Verkehrsmitteln genutzt werden, oder den Umbau von vierspurigen zu zweispurigen Straßen. So wird mehr Platz für Radfahrerinnen und Fußgängerinnen geschaffen. Es war beeindruckend zu sehen, wie eine Großstadt aktiv an klimafreundlicher Entwicklung arbeitet. Diese Eindrücke gaben uns viele Ideen und Motivation für unser eigenes Engagement im Klimarat.

Vorher Straße, jetzt Sitzbänke mit Blick auf die Alster – Dr. Daniela Leitner zeigte, wie die Stadt Hamburg klimafreundlicher gestaltet wird.

Einblicke in die Arbeit von Greenpeace

Unsere Reise in Hamburg brachte uns außerdem am folgenden Morgen zu Greenpeace – ein besonderes Highlight! Dort führte uns Markus Power, der schon seit vielen Jahren bei Greenpeace arbeitet, durch die verschiedenen Bereiche des Lagers und der Werkstätten der Organisation. Wir starteten im Grafikdesign, wo wir erfuhren, wie Plakate für Protestaktionen entstehen und wie Greenpeace mit Widerständen während solcher Aktionen umgeht. Danach besuchten wir die Technikabteilung, in der an Ausrüstung für den Tauchbereich gearbeitet wurde. Hier wurde deutlich, wie kreativ Greenpeace Materialien beschafft und wie konsequent sie Dinge wiederverwenden.

Eigene Druckwerkstatt für Banner und Plakate.

Im Bereich Tauchen lernten wir mehr über die Gefahren von Geisternetzen und über Protestaktionen, die sogar unter Wasser stattfinden. Besonders spannend war es, die Ausrüstung und Maschinen zu sehen, die dabei zum Einsatz kommen – vieles davon ist selbst gebaut oder gebraucht beschafft. Auch im Lager, wo gerade für eine neue Mission gepackt wurde, zeigte sich dieser nachhaltige Umgang mit Ressourcen. Zum Abschluss besuchten wir den Anlegeplatz der Beluga II, die jedoch derzeit auf einen klimaneutralen Antrieb im Oldersumer Hafen umgerüstet wird. Nach der Führung konnten wir noch einmal mit Markus Power ins Gespräch kommen und unsere Fragen stellen. Wir sind sehr dankbar, dass Greenpeace uns diese Einblicke ermöglicht hat – ein Erlebnis, das uns sicher lange in Erinnerung bleiben wird.

Markus Power gab Einblicke in die Arbeit von Greenpeace.

Lale Trieschmann, jüngstes Mitglied der Klimaratsdelegation, zieht ein begeistertes Fazit zur Fahrt nach Hamburg:

„Ich habe in den zwei Tagen viel gelernt und viele verschiedene Sichtweisen kennengelernt. Es wurden viele wichtige politische Themen und aus dem Bereich der Nachhaltigkeit behandelt. Ich habe gelernt, dass es vor allem noch nicht zu spät ist, etwas zu verändern und dass wir aber trotzdem noch viel vor uns haben. Wir haben viele Projekte vorgestellt bekommen und ich habe gemerkt, dass schon so viel in Arbeit ist, von dem wir nicht viel mitkriegen. Für mich war es ein großes Erlebnis und ich habe viele tolle Eindrücke gesammelt!“

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