
Am Sonntag reisten wir voller Vorfreude zunächst mit dem Zug zur Sammelstelle in Bremen. Von dort aus setzten wir die Fahrt gemeinsam mit unseren Partner aus Osterholz-Scharmbek, Buxtehude und Braunschweig mit dem Bus nach Rouen fort. Die insgesamt rund 16-stündige Anreise zog sich etwas länger als geplant hin, da es in den Straßen von Rouen zu Verkehrsproblemen kam und wir feststeckten.
Nach einem gemeinsamen Frühstück im Hotel begann unser erster Tag am Lycée Gustave Flaubert pünktlich um 9 Uhr. Nach einer kurzen Begrüßung starteten wir direkt mit der Projektarbeit.
Zunächst erinnerten wir uns an die vier zentralen Werte unseres Projekts: Freedom, Health, Peace und Creativity. Jede Ecke des Raumes symbolisierte einen dieser Werte. Unsere Aufgabe bestand darin, zu jedem Wert eine Verbindung zur Schule herzustellen und entsprechende Gedanken schriftlich festzuhalten. So wurde etwa zum Thema Peace die beruhigende Wirkung der umgebenden Natur genannt. Diese Übung diente der vertieften Auseinandersetzung mit den Begriffen und deren Bedeutung im schulischen Kontext.

Nach dem Mittagessen in der Schulkantine folgte die Präsentation der bisherigen Projektfortschritte. Die einzelnen Gruppen stellten dar, welche gesellschaftlichen oder nachhaltigen Initiativen sie bereits in ihren Heimatländern und Schulen umgesetzt hatten. Dadurch eröffneten sich vielfältige Perspektiven und ein inspirierender Austausch. Den Abschluss des Tages bildete die thematische Auseinandersetzung mit „Krieg und Frieden – Europa zwischen 1939 und 2025“. In zwei Gruppen entwickelten wir ein Rollenspiel, um die Komplexität weltweiter Konflikte besser nachvollziehen zu können und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft zu reflektieren.

Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes in Rouen, sind wir zum Omaha Beach gefahren. Auf der Hinfahrt überquerten wir ganz nebenbei den Nullmederian.
Am Omaha Beach angekommen, haben wir vorerst ein Museum besucht in dem es um den Hintergrund dieses Strandes ging, was sehr interessant war. Danach haben wir uns zu dem Friedhof begeben auf welchem viele Kreuze und auch ein paar Sterne standen. Jedes Symbol stand für einen Menschen, welcher seine eigene Geschichte hatte. Dieser Anblick war sehr bedrückend aber auch interessant.
Sobald wir uns alle den Friedhof angeguckt haben, sind wir zum Omaha Beach gelaufen. Dort hatten wir einen kurzen Aufenthalt, wo wir die Möglichkeit hatten die Lunch Boxen zu essen, die für uns, von der Schule in Frankreich, vorbereitet wurden.

Bevor wir uns wieder zum Bus begeben mussten, haben wir noch ein Gruppen Bild am Strand gemacht. Der so unschuldig aussehende Strand, hat eine unvergessliche Geschichte, was es sehr bedeutend gemacht hat diesen zu besuchen und dort lang laufen zu können, wo es einst die Soldaten taten.
Unser zweiter Stopp des Tages war ein weiteres Museum. Dieses Museum befand sich in Caen. Hier ging es um den zweiten Weltkrieg, allerdings hauptsächlich um den D-Day: Den Tag, an dem alliierte Truppen 1944 an den Stränden der Normandie landeten und eine zweite Front gegen das Dritte Reich im Westen eröffneten.
Im Museum hatten wir die Möglichkeit dies unterstützt von einem ,,Audio Guide“ zu durchlaufen. Somit hatte man mehr Informationen zu einem Thema und man musste sich nicht alle Schildern einzeln durchlesen. Insgesamt war der Tag sehr informativ und interessant und durch die Museen konnte man viel dazu lernen.

Am Mittwoch, unserem dritten Projekttag, stand die gemeinsame Entwicklung einer SDG-Aktion (Sustainable Development Goals) im Mittelpunkt, die vor Ort in Rouen umgesetzt werden sollte. Ziel war es, eine kreative und zugleich realisierbare Idee zu finden, mit der sich alle Beteiligten – trotz kultureller Unterschiede – identifizieren konnten. Zu Beginn nutzten wir eine besondere Arbeitsmethode: ein Speed-Dating zur Ideenfindung. In kurzen Gesprächsrunden stellte jede*r Teilnehmende Projektvorschläge vor und erhielt direktes Feedback. Trotz des anfangs hohen Tempos zeigte sich rasch, wie vielfältig und durchdacht die Ansätze waren. Viele Ideen wurden im Laufe des Prozesses weiterentwickelt oder miteinander kombiniert.

Anschließend folgte eine intensive Phase der Entscheidungsfindung im Plenum. In Form eines „Parlaments“ diskutierten wir die verschiedenen Vorschläge engagiert, argumentierten und verhandelten. Die Vielfalt an Meinungen machte eine Einigung anspruchsvoll – gleichzeitig war der demokratische Prozess besonders lehrreich. Schließlich wurde ein gemeinsamer Vorschlag verabschiedet, hinter dem alle Gruppen stehen konnten. Nach dem Mittagessen arbeiteten wir in Kleingruppen an der praktischen Umsetzung. Die Aufgaben reichten von der kreativen Gestaltung über logistische Planung bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit. Schnell wurde deutlich, dass erfolgreiche Projektarbeit nicht nur Ideenreichtum, sondern auch Verantwortungsbereitschaft erfordert. Umso erfreulicher war die produktive und zielgerichtete Zusammenarbeit – trotz der Tatsache, dass sich viele Teilnehmende erst seit wenigen Tagen kannten. Am Nachmittag präsentierten wir unsere Zwischenergebnisse. Dies ermöglichte es, sich gegenseitig auf den aktuellen Stand zu bringen, offene Fragen zu klären und konstruktives Feedback zu erhalten. Die Ernsthaftigkeit und der Einsatz aller Beteiligten waren besonders bemerkenswert.

Zum Abschluss des Tages bereiteten wir eine themenbezogene Stadtführung durch Rouen vor – angelehnt an unser Oberthema „Krieg und Frieden in Europa“. In Kleingruppen entwickelten wir Stationen, recherchierten historische Informationen und überlegten, wie diese anschaulich und persönlich vermittelt werden könnten. Unsere Gruppe übernahm dabei die Initiative und kontaktierte das Rathaus – mit Erfolg: Kurz darauf führten wir ein Telefonat mit dem Hohen Rat der Stadt Rouen. Unsere Aktion: Auf dem Platz vor dem Kunstmuseum planten wir, mit bunter Kreide einen großen Baum zu gestalten, in den Passant*innen ihre Wünsche und Zukunftsträume für die Stadt eintragen sollten – schriftlich oder zeichnerisch. Diese symbolische Aktion verband unsere gemeinsame Vision
„We see a peaceful Europe, full of different cultures and opportunities to create a joyful life in our local communities.“ mit unseren vier Werten (Freedom, Health, Peace, Creativity) sowie den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG’s).

Zurück im Hotel erwartete uns zum Tagesausklang eine sportliche Überraschung: ein Rugby-Event mit verschiedenen Aktivitäten. Besonders großer Beliebtheit erfreute sich der Sumo-Ring, in dem sich unter anderem Lea und Chiara ein sportliches Duell lieferten – mit einem fairen Unentschieden als Ergebnis.

Am Donnerstag setzten wir in Frankreich gemeinsam mit unseren Partnerschulen unsere SDG-Ideen in die Tat um. Besonders bewegend war ein Kreideprojekt in der Stadt: Wir malten einen großen Baum auf den Boden – in die Wurzeln kamen die Unterschriften von Passant*innen, in die Krone ihre Wünsche und Visionen für die Zukunft. Menschen jeden Alters machten mit, schrieben in verschiedenen Sprachen und ergänzten eigene Zeichnungen. Parallel führten andere Gruppen Straßeninterviews oder verteilten kleine Zettel mit ermutigenden Botschaften wie „Du bist nicht allein“. Es herrschte eine offene, warme Stimmung, die uns spüren ließ, dass unsere Aktionen etwas bewirken. Nach dem ereignisreichen Tag kauften wir gemeinsam Essen für die Rückfahrt und fuhren zurück ins Hotel. Dort ließen wir den Abend noch einmal mit allen gemütlich ausklingen – ein schöner, emotionaler Abschluss, bevor es ins Bett ging.

Auch die Rückfahrt verlief nicht ganz reibungslos. Aufgrund Staus und einem Einsatz mit dem Rettungswagen, welcher am Ende im Krankenhaus endete, dauerte die Heimfahrt etwa 13,5 Stunden. Am Ende waren wir aber alle glücklich, diese Fahrt miterlebt zu haben.
Bericht: Lea Gerdhabing, Jelte Symens, Amely Wellbrock, Laryssa Dünhölter, Chiara Saueressig und Ida Eeten