Nach fast 45 Jahren: Letzter Schultag für Heidi Brand

Beinahe 45 Jahre im Dienste des Gymnasiums: Heidi Brand

Walter Scheel war Bundespräsident, Helmut Schmidt regierte als Bundeskanzler die Bundesrepublik, während in der DDR Staatsratsvorsitzender Erich Honecker an der Macht war. Jimmy Carter übernahm in den USA die Amtsgeschäfte und in der Sowjetunion war Leonid Breschnew Staatsoberhaupt – die Welt war eine andere, als Heidrun Brand am 17.10.1977 ihren Dienst am damaligen Gymnasiums am Treckfahrtstief antrat. Nach ihrer Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau bei der Emder Werft und Reederei Schulte & Bruns, die 1977 Konkurs anmelden musste, übernahm die damals 19jährige im Sekretariat das Ruder. Vergleiche mit Staatslenkern vergangener Zeiten dienen somit natürlich nicht nur der historischen Einordnung, sondern machen die Bedeutung dieser oft unterschätzten Schulmitarbeiterinnen deutlich. Wer eine Schule kennt weiß: Ohne Sekretariat läuft nichts!

Unter Heidi Brand lief es: Während ihrer beinahe 45 Jahre am GaT und Max erlebte sie fünf Schulleiter – und außerdem einen großen Wandel ihres Berufsbildes. Hier und da eine Schulbescheinigung ausfertigen, Briefe nach Diktat schreiben und das Telefon hüten –  das war einmal. Mittlerweile sei eine Vielzahl von Aufgaben dazugekommen, wie sie bei ihrer Verabschiedung sagte. Mehr Zeit als zu Hause habe sie in der Schule verbracht, doch überdrüssig sei sie der Arbeit nie gewesen. Der Umgang mit den Lehrer*innen, denen Brand bei jedem Antrag und Formular half, und Schüler*innen, denen sie stets nicht nur mit einem Pflaster, sondern auch einem offenen Ohr und viel Herzenswärme zur Seite stand, sorgten für eine große Berufszufriedenheit, ebenso die Zusammenarbeit mit ihrer Kollegin Anja Gessner. Viele schöne und auch traurige Erlebnisse gab es in all den Jahren, darunter sogar eine Geburt einer Schülerin im Liegeraum Anfang der achtziger Jahre: „Schule ist ein Universum für sich.“

Letzter Schultag: Heidi Brand mit ihrer Kollegin Anja Gessner im Kreise der Schulleitung

Mit Heidi Brand verliert das Max auch eine heimliche Musiklehrerin: Gleich zwölf Instrumente gehören zum Repertoire der begeisterten Musikerin, die nebenher auch noch an der Musikhochschule Köln eine Ausbildung zur Dirigentin absolvierte.  Als Mitglied verschiedener Schulensembles war Heidi Brand immer ein fester Teil der Schulgemeinschaft – und diese von ihr: „Die Schule ist ein Teil meiner Identität geworden.“

Ebenso wie der Personalrat, der Schulelternrat und die Schülervertretung dankte auch Direktor Frank Tapper für die Zeit am GaT und am Max: „Wir werden Deine Hilfsbereitschaft und deinen Optimismus sehr vermissen –  Du bist jederzeit herzlich willkommen!“