Solidaritäts-Empfang der israelischen Botschaft in Berlin

Beim Entzünden der letzten Kerze: S.E. Ron Prosor

Süße Speisen wie Latkes und Sufganiyot, das Spielen mit dem Dreidel und gemeinsam gesungene Lieder: Chanukka gehört zu den fröhlichen Festen des Judentums – eigentlich, denn in diesem Jahr stand das Lichterfest auch zwei Monate nach dem furchtbaren Angriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ganz unter dem Eindruck des Krieges. Aus diesem Grund hatte der israelische Botschafter, Seine Exzellenz Prof. Ron Prosor, den traditionellen Chanukka-Empfang der Botschaft genutzt, um zu einem Solidaritäts-Empfang einzuladen.

Zahlreiche Gäste waren der Einladung der Botschaft gefolgt.

Knapp 900 Gäste nahmen an der Veranstaltung in Berlin teil: Neben Ministern, Regierungsvertretern, Kulturschaffenden und zahlreichen Journalisten, hatte die Botschaft auch Personen eingeladen, die in den vergangenen Jahren innerhalb der deutsch-israelische Beziehungen gearbeitet haben, darunter auch Max-Lehrer Kai Gembler als einer der Repräsentanten des aktiven Schüleraustauschs zwischen Deutschland und Israel.

S.E. Ron Prosor mit Max-Lehrer Kai Gembler

Im Zentrum der Veranstaltung stand nach einer Minute gemeinsamen Schweigens das traditionelle Lichtzünden, bei dem an das Schicksal der Geiseln und Ermordeten erinnert wurde. So wurde eine der Kerzen von Angehörigen der 85jährigen Yaffa Adar angesteckt, die am Morgen des 7. Oktober 2023 aus dem Kibbutz Nir Oz entführt wurde. Sie gehörte zu den ersten Geiseln, die inzwischen wieder freigelassen wurden. Ihr ältester Enkelsohn Tamir hingegen ist nach wie vor in den Händen der Hamas. Eine weitere Kerze zündete Millet Ben Haim: Die 27jährige war eine der Besucherinnen des Nova-Musikfestivals, bei dem 260 Menschen ermordet wurden. Ben Haim rannte zwei Stunden über Felder um ihr Leben und überlebte, nachdem sie sich sechs Stunden in einem Gebüsch versteckt hatte.

Liraz Charhi sang an diesem Abend gleich mehrere Stücke.

Ein bewegender Abend, bei dem neben Bundesminister Cem Özdemir und Nordrhein- Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst auch der Izchak Herzog sprach: Per Videoschalte richtete der israelische Präsident seine Grüße ans Publikum und betonte die Wichtigkeit der deutsch-israelischen Beziehungen angesichts des Krieges. S.E. Prof. Ron Prosor dankte allen Gästen für ihre Unterstützung in diesen schweren Tagen und stimmte zum Abschluss die israelische Nationalhymne an. Deren Titel könnte in diesen Tagen wohl kaum passender sein – er lautet „Hatikva“, übersetzt: „Hoffnung“.

Plaketten erinnerten an die nach wie vor 137 gefangenen Geiseln.