#Antisemitismus für Anfänger – Landesmuseum zeigt Ausstellung in Kooperation mit dem Max
Mit Humor gegen Antisemitismus: Die Wanderausstellung #Antisemitismus für Anfänger kommt im Anschluss an Stationen wie dem Museum für Kommunikation Berlin nach Emden.
„Wir können uns auf eine humorvolle und unterhaltsame Ausstellung zu einem ernsten Thema freuen“, erklärt Oberbürgermeister Tim Kruithoff. „Das Gastspiel dieser für alle Generationen empfehlenswerte Schau ergänzt die zahlreichen Aktivitäten in unserer Stadt im Rahmen von 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.“
Vom 2. bis 17. November 2021 zeigt das Ostfriesische Landesmuseum Emden Cartoons und satirische Texte zu den vielfältigen Erscheinungsformen antisemitischen Denkens. Die Ausstellungselemente bilden Reaktionen und Lebensbereiche, in denen Judenfeindlichkeit stattfindet, ab, und überspitzen und ironisieren sie. Unter dem Brennglas des Humors entsteht so eine Momentaufnahme des Antisemitismus in der Gesellschaft – und beim Ausstellungsbesuch neben kurzweiliger Unterhaltung vielleicht auch die eine oder andere Diskussion. „Es ist ein niedrigschwelliger Zugang zum Thema – auch für Kinder geeignet!“, betont die kommissarische Leiterin des Ostfriesischen Landesmuseums Emden, Kerstin Rogge-Mönchmeyer. Kinder und Jugendliche haben bis zum vollendeten 15. Lebensjahr freien Eintritt ins Landesmuseum. „#Antisemitismus für Anfänger können aber auch ältere Schülerinnen und Schüler im Klassenverband eintrittsfrei besuchen“, kündigt Rogge-Mönchmeyer an. Die Ausstellung findet in Kooperation des Ostfriesischen Landesmuseums mit dem Max-Windmüller-Gymnasium statt.
Sie präsentiert eine Auswahl von Beiträgen aus der gleichnamigen, 2020 im Ariella Verlag erschienenen Anthologie. Als im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie neue antisemitische Verschwörungsmythen aufkamen, konnte und wollte sich Verlegerin Myriam Halberstam, im vergangenen Jahr zu Gast am Max, nicht mehr darüber ärgern. Mit Humor hat sie sich dagegen zur Wehr gesetzt und viele renommierte Mitstreiter*innen gefunden: Die Anthologie versammelt Zeichnungen von international bekannten Cartoonist*innen aus Deutschland, Israel und den USA, darunter Sam Gross (The New Yorker), Til Mette (Stern), Katharina Greve (Deutscher Cartoonpreis und Kunstpreis ‚Der freche Mario‘) und Miriam Wurster (Preisträgerin Deutscher Karikaturenpreis & bestes Cartoonbuch 2015).
Darüber hinaus sind Textbeiträge international bekannter Schriftsteller und Publizisten enthalten – von Adriana Altaras, Michel Bergmann, Juna Grossman, Dmitrij Kapitelman, Michael Wuliger, Louis Lewitan bis Wladimir Kaminer. In ihren Cartoons und Texten ziehen die Cartoonist*innen und Autor*innen den Antisemitismus ins Lächerliche und zeigen ihm und der mit ihm einhergehenden Abwertung, Ausgrenzung und Bedrohung humorvoll den sprichwörtlichen Mittelfinger.
Bitte vormerken: Am 17. November endet die Ausstellung mit einem Besuch der Autorin Myriam Halberstam. Im Rummel des Rathauses wird sie um 19 Uhr im Rahmen einer Finissage einen Vortrag über ihr Buch halten. Der Eintritt der 2G-Veranstaltung ist frei.