Für einen guten Start ins neue Jahr: Oberbürgermeister Tim Kruithoff unterstützt mit dem Erwerb des Demokratie-Kalenders die Arbeit der SV.
Trotz Nieselregens und Temperaturen nahe des Gefrierpunktes versammelten sich am Montag auf Einladung des Vereins Ostfriesland Demokratisch zahlreiche Menschen in der Innenstadt, um mit Lichtern und Gesang ein Zeichen für die Demokratie zu setzen. Zudem sprachen Oberbürgermeister Tim Kruithoff und unsere Schülervertreterinnen Deike Miege und Rieke Götemann – hier ihre Rede zum Nachlesen:
Guten Abend zusammen,
wir freuen uns, dass ihr heute so zahlreich erschienen seid, um ein Zeichen für Demokratie zu setzen. Wir, Rieke und Deike, von der SV des Max-Windmüller-Gymnasiums, möchten heute mit euch über die Bedeutung der Demokratie sprechen und darüber, warum wir uns alle dafür einsetzen sollten.
Warum sollte ich mich für die Demokratie einsetzen? Für uns ist die Antwort klar: Demokratie garantiert uns Freiheit, Gleichheit und Mitbestimmung. Aber das alles ist nicht selbstverständlich. Demokratie muss verteidigt und gelebt werden – von uns allen. Dafür müssen wir Sie wertschätzen und pflegen. Denn Sie ist das Beste, was wir haben. Demokratie ist kein abstrakter Begriff – sie ist unser Fundament, unser Alltag, unsere Zukunft. Aber warum beschäftigen wir uns so intensiv damit? Weil Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, sondern aktiv gelebt und verteidigt werden muss.
Schon in unserer Schule beginnt dieser Einsatz. Unsere Schule ist mehr als ein Ort des Lernens – sie ist ein Vorbild für gelebte demokratische Werte – mit unserem Demokratiekalender, den wir in Zusammenarbeit mit einer ehemaligen Schülersprecherin verkaufen und uns motivieren soll, uns für die Demokratie einzusetzen. Unsere regelmäßigen Aufklärungsprojekte zur Auseinandersetzung mit dem Holocaust erinnern uns daran, was geschieht, wenn die Demokratie versagt.
Unter dem Motto „Lichtermeer für Demokratie“ hatte der Verein Ostfriesland Demokratisch in die Innenstadt eingeladen.
Wir sind überzeugt: Bildung und Demokratie müssen Hand in Hand gehen. Bildung macht uns stark – sie rüstet uns, Extremismus, Desinformation und Gleichgültigkeit zu erkennen und entschieden zu bekämpfen. Denn genau diese Dinge bedrohen unsere Gesellschaft jeden Tag. Die Demokratie ist zerbrechlich. Ihre Werte – Freiheit, Gerechtigkeit und Teilhabe – können verblassen, wenn wir sie nicht schützen. Wir müssen begreifen: Demokratie ist kein Zustand, sondern eine Aufgabe. Eine Aufgabe, die jede Generation neu annehmen muss.
Wir wollen eine Zukunft, in der Freiheit und Gleichheit nicht nur Worte sind- sondern gelebte Realität. Und das beginnt bei uns. Deshalb ist es uns wichtig, dass sich alle Schüler*innen beteiligen können – sei es bei Projekten, Diskussionen oder Aktionen wie dieser hier. Denn wir haben auch eine Stimme, die gehört werden sollte. Welche Rolle spielen wir als junge Menschen, die noch nicht wählen dürfen? Was können wir tun? Wir glauben, dass es unsere Aufgabe ist, uns aktiv einzubringen. Demokratie lebt davon, dass alle mitmachen und nicht wegschauen. Das gilt nicht nur in der Politik, sondern auch im Alltag – in der Schule, in unserer Stadt und in unseren Familien.
Unser Namensgeber Max Windmüller, ein Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, ist für uns nicht nur ein Namensgeber, sondern auch ein Vorbild. Sein Mut und seine Entschlossenheit erinnern uns daran, dass Zivilcourage und der Einsatz für Demokratie in den schwierigsten Zeiten von größter Bedeutung sind. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte – insbesondere mit den Verbrechen des Nationalsozialismus – ist für uns eine Verpflichtung. Sie hilft uns, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und eine Zukunft zu gestalten, in der Freiheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit im Mittelpunkt stehen. Doch Demokratie lebt nicht nur in den großen Ereignissen oder historischen Namen – sie beginnt im Kleinen. Genau das möchten wir zeigen. In unserer Schule wird Demokratie durch Taten greifbar: bei den Klassensprecherwahlen, bei Projekten, bei denen wir uns für Menschenrechte und uns lehren, als Gemeinschaft zu handeln. Und bei unserer Zusammenarbeit mit demokratischen Institutionen, die uns zeigt, wie wir aktiv Teil unserer Gesellschaft sein können.
Heute Abend stehen wir ALLE hier, um ein klares Zeichen zu setzen: Für Demokratie, für Menschenrechte und gegen Hass und Extremismus. Gemeinsam leuchten unsere Lichter als Symbol für Hoffnung, Mut und Zusammenhalt. Lasst uns nicht vergessen: Demokratie beginnt bei uns. Sie fängt im Kleinen an – und gemeinsam können wir Großes bewirken. Wir dürfen Ihren Wert nicht vergessen!
