Neue Kooperation gegen das Vergessen: Max ist jetzt ZWEITZEUGEN*INNEN -Schule

Erzählte die Geschichte von Schwester Johanna: Bernadette Schendina

Elisheva Lehmann, Schwester Johanna und Israel Lichtenstein haben den Holocaust überlebt: Durch viele glückliche Umstände gelang es ihnen, in Verstecken der Ermordung durch die Nazis zu entgehen. Ihre Überlebens-Geschichten sind es wert, gehört zu werden, doch wird genau das immer schwieriger: 76 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sind viele Zeitzeugen bereits gestorben, während andere die Erinnerung an diese Zeit nicht mehr verkraften oder zu alt sind, um noch in Schulen zu gehen. Der Verlust dieser Erinnerungen ist eine Gefahr, der Sara Elkmann, Bernadette Schendina und Michaela Hofmann entgegenwirken zu versuchen: Als Zweitzeug*innen erzählen sie die Geschichten, die ihnen von Überlebenden mitgegeben wurden.

Sara Elkmann: Zweitzeugin von Elisheva Lehmann

„Jeder, der heute einem Zeugen zuhört, wird selbst ein Zeuge werden.“ – Dieses Zitat des Holocaust-Überlebenden und 2016 verstorbenen Friedensnobelpreisträgers Elie Wiesel beschreibt die Idee des Programms der ZWEITZEUGEN*INNEN: In langen Gesprächen haben sich junge Menschen mit Überlebenden auseinandergesetzt, um deren Geschichte möglichst genau kennenzulernen. Als ZWEITZEUGEN*INNEN erzählen sie diese nun Schüler*innen: Mit Bildern, Zitaten und Gegenständen ermöglichen die Referentinnen und Referenten des Programms eine intensive Auseinandersetzung mit einem Schicksal, die nachhaltig in Erinnerung bleibt. Bereits zweimal – 2015 und 2020- waren die ZWEITZEUGEN*INNEN zu Gast an der Schule. Angesichts dieser positiven Erfahrungen hat sich das Max entschlossen, zur Zweitzeug*innen-Schule zu werden: In den kommenden drei Jahren werden alle fünften Klassen von den ZWEITZEUGEN*INNEN besucht werden.

Am Ende des Vormittages können die Fünftklässler*innen die Geschichte eines Überlebenden selbst erzählen – als neue Zweitzeug*innen!

Den Beginn haben die 5a, 5b und 5c gemacht: Einen ganzen Vormittag haben sich die Schüler*innen mit den Geschichten von Elisheva, Israel und Schwester Johanna auseinandergesetzt und viel darüber gelernt, was Menschen einander zufügen können – und was man dagegen tun kann: Kritisch und wachsam sein und einander helfen.

Der nächste Besuch der ZWEITZEUGEN*INNEN findet voraussichtlich im Februar 2022 statt.

Ermöglicht wird die ZWEITZEUGEN*INNEN-Partnerschaft durch die Unterstützung der Ostfriesischen Volksbank und des Fördervereins des Max-Windmüller-Gymnasiums!